Vorschul-Labor:
Experimente für
die Vorschulzeit

Rezension von Kathrin Walther (10.2023)

Durch Pipette, Reagenzgläser und Co kommt richtiges Forscher-Feeling auf

Experimente sind erst etwas für Schulkinder? Nicht im „Vorschul-Labor“, denn hier können schon Kinder ab 5 Jahren (fast) selbstständig Farben, Formen und Klänge mit einem eigenen kleinen „Labor“ untersuchen, in dem sich eine erste Grundausstattung mit Petrischalen, Messbechern, Pipetten, Pinzette oder auch Reagenzröhrchen befindet. Mithilfe des anschaulich bebilderten Arbeitsheftes kann es dann auch schon mit einem der insgesamt 31 Projekte losgehen.

Den Anfang macht das Kapitel „Versuche mit Farben“. Start und Grundlage für die nächsten vier Versuche bildet hier die Farb-Werkstatt, in der mithilfe von Wasser und rotem, blauem und gelbem Krepppapier drei Farblösungen hergestellt werden. In den folgenden Versuchen werden mit diesen Lösungen unter anderem neue Farben gemischt, ein Regenbogen-Karussell gebaut oder auch mithilfe von Zuckerwürfeln ein Regenbogen hergestellt. Anschließend geht es mit neuen Farblösungen weiter, welche dann zum „Zaubern“ oder für Kunst mit Milch oder Zucker verwendet werden.

Im nächsten Abschnitt „Versuche mit Formen“ kommen dann ein Tangram, Knete und zwei Spiegelhälften zum Einsatz. Themen wie Symmetrie, ein Spiegel-Labyrinth oder Knet-Körper werden näher betrachtet, was in insgesamt neun unterschiedlichen Projekten geschieht.

Den Abschluss macht dann noch das Kapitel „Versuche mit Klängen“, wo es ans Bauen eigener Musikinstrumente geht. Neben einem „Gacker-Huhn“, einem „Trommel-Wirbel“, „Klang-Stäben“ oder einem „Klang-Regenbogen“ werden auch eine Rassel und sogenannte „Zupf-Kiste“ gebaut, sodass am Ende eine abwechslungsreiche Musik-Box im dann eigentlich leeren Experimentierkasten entsteht.

Vielfältige und einfach umsetzbare Experimente

Das „Vorschul-Labor“ bringt eigentlich alles mit, was es zum erfolgreichen Durchführen der Experimente braucht. Lediglich haushaltsübliche Materialien wie Buntstifte, Schere, Kleber, Milch, Löffel oder Reis werden noch zusätzlich benötigt, die in den meisten Fällen bereits vorhanden sind oder leicht besorgt werden können. Auch wenn sich das „Vorschul-Labor“ an Kinder ab 5 Jahren richtet, gibt es im beiliegenden Heft zunächst ein Vorwort an die Eltern, denn ohne einen assistierenden Erwachsenen geht es in den meisten Fällen noch nicht, „da oftmals die Wissbegierde und die Auffassungsgabe der Kinder schon besser ausgeprägt sind als ihre manuellen Fähigkeiten“, wie es im Hinweis heißt und von uns bestätigt werden kann. Gerade Knoten in einem 12cm kurzen Faden oder auch das Kleben von Formen mithilfe von Klebekanten ist für kleine Hände doch noch ziemlich kompliziert.

Und auch wenn die Bilder der Anleitungen eigentlich für sich sprechen, gibt es doch noch eine schriftliche Materialliste und Handlungsanweisungen, bei denen ein Vorleser hilfreich sein kann. Die Experimente selbst sind alle ähnlich aufgebaut. Neben der Materialliste gibt es eine bebilderte und kleinschrittige Anleitung, die aus höchstens sechs einzelnen Schritten besteht, sodass es nicht zu kompliziert oder langwierig wird. Außerdem findet sich auf jeder Seite der Kasten „Was passiert?“, in dem es eine Erklärung zum Versuch gibt, die sich auch von Vorschulkindern schon gut verstehen lässt.

Am Ende eines jeden Kapitels gibt es unter der Überschrift „Nachgehakt“ noch weiter Informationen und Rätsel-Aufgaben, die sich mit dem jeweiligen Thema befassen. Da es sich bei der Anleitung um ein „Arbeitsheft“ handelt, gibt es an vielen Stellen Aufgaben, die direkt im Heft bearbeitet werden, damit sich die Kinder „fast wie in der Schule [fühlen] und Freude am Lernen [entwickeln]“. Gerade Kinder, die es kaum erwarten können, endlich in die Schule zu kommen, spricht dieses Konzept besonders an.

Wie klappt es?

Alle getesteten Versuche haben bei uns gut funktioniert, auch wenn uns die angegebenen Fadenlängen etwas zu kurz waren und angepasst werden mussten. Da die Experimente innerhalb eines Kapitels teilweise aufeinander aufbauen oder in weiteren Kapiteln verwendet werden, wird empfohlen, der Reihe nach vorzugehen, was wir als etwas unflexibel empfunden haben, da beispielsweise das erste Kapitel mit Wasser und Farbe etwas aufwendiger umzusetzen ist, wobei manchmal ein einfaches und schnelles Experiment besser passen würde. Mit etwas Weitsicht lassen sich jedoch auch Versuche wie beispielsweise der Trommel-Wirbel oder das Spiegel-Labyrinth finden, welche sich gut zum Vorgreifen eignen und unabhängig von anderen Versuchen sind.

Auch die Erklärungen sind gut verständlich, wenn auch das Hauptinteresse der meisten Kinder wahrscheinlich eher auf dem praktischen Teil liegt. Etwas anspruchsvoll waren teilweise die Aufgaben aus dem Kapitel „Versuche mit Formen“, bei denen es manchmal gar nicht so einfach war, den Spiegel richtig anzulegen, um die gewünschten Bilder zu bekommen. Diese Aufgaben sind jedoch auch mit „für Profis“ gekennzeichnet. Sollte man am Ende nicht auf die Lösung kommen, kann am Ende des Buches auf den Lösungsseiten nachgeschaut werden, wie das richtige Ergebnis aussieht.

Fazit

Ein gut durchdachter und vielseitiger Experimentierkasten, mit dem Vorschulkinder erste eigene Versuche zu den Themen Farben, Formen und Klänge durchführen können. Durch die gute Ausstattung und das anschauliche Arbeitsheft kann direkt gestartet werden, sodass spannende Einblicke in verschiedene Phänomene aus unserer Umwelt gesammelt werden können.

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