Smilli Green und das zauberhafte Fräulein PurPur

  • cbj
  • Erschienen: Juni 2022
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Illustrationen von Florentine Prechtel; Hardcover, 224 Seiten

ISBN:9783570178195

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Andrea Delumeau
92%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonJul 2022

Idee

Die Umwelt wird zum Angelpunkt der Geschichte. Die lebensechten und tatkräftigen Charaktere wirken ermutigend auf den Leser.

Bilder

Die warmherzigen Illustrationen unterstreichen die Handlung auf gelungene Weise.

Text

Eine eingängige Sprache und die kurzen Kapitel mit vielen Illustrationen und Spannungsbogen sprechen auch leseungeübte Leser an.

Eine fröhliche und Mut machende Alltagsgeschichte mit einer Prise Magie

Smilli Green ist zehn Jahre alt und schon eine echte Kräuterexpertin. Da stößt sie auf dem Flohmarkt auf ein geheimnisvolles und unbekanntes Samenkorn, das, laut dem Verkäufer, eine Pflanze mit wundersamen Eigenschaften hervorbringen soll ...

Smilli ist mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder Pepe, fünf und eine echte Landplage, aufs Land gezogen. Seit der Scheidung von Smillis Eltern, ist die Familie auf sich alleine gestellt, und Frau Green hat all ihre Ersparnisse in „Fräulein Purpur“, einen Bio-Laden mit unverpackten Produkten und einem angegliederten Garten-Café, gesteckt.

Anfangs läuft der Laden auch sehr gut, und auch Smillis selbstgemachte Kräuterhandcremes, Kräuterbrote und Kräuterbonbons, die das Sortiment hervorragend ergänzen, stoßen auf begeisterte Abnehmer. Seit den letzten Wochen aber bleibt die Kundschaft aus und der Laden steht kurz vor der Schließung.

Aber Smilli hat keine Zeit zum Trübsal blasen. Wenn sie nicht das paradiesische Landleben mitsamt „Fräulein Purpur“ und ihren neugefundenen Freund Nick verlieren will, muss ihr schleunigst etwas einfallen, wie der Laden zu retten ist.

Kann ihr der geheimnisvolle Samen dabei helfen? Smilli gelingt es tatsächlich, aus dem unbekannten Samenkorn eine Pflanze mit einer großen Blüte zu züchten. Die Pflanze, die Smilli und Nick bald Vala nennen (nach den lateinischen Namen von Smillis Lieblingskräutern Lavendel und Baldrian), gibt ihnen zunächst Rätsel auf und scheint wenig hilfreich.

Warum verfärbt sich Valas Blüte manchmal rosa oder silberfahren und ein anderes Mal schlammbraun oder totenschwarz? Smilli will der Sache auf den Grund gehen und fängt an, ihre Beobachtungen in einem Notizbuch festzuhalten. Doch nicht nur Vala gibt ihr Rätsel auf: Was hat es zum Beispiel mit dem neuen Freund der Mutter, dem Sportlehrer Björn auf sich und mit dem Herrn im grauen Anzug, der sich im Laden so merkwürdig verhält?

Wird es ihr gelingen, all diese Rätsel zu lösen und „Fräulein Purpur“ zu retten?

Smillis Tatkraft wirkt ansteckend

Anke Girod ist eine echte Bereicherung für den deutschen Kinderbuchmarkt, ist es ihr doch ein Anliegen, Kindern und Jugendlichen Mut zu machen, auf ihre eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, anstelle sich immer nur auf die Erwachsenen zu verlassen.

So beeindruckt Smillis Tatkraft; sie ist ihrer Mutter im Laden eine echte Hilfe, nicht nur als Arbeitskraft, sondern auch durch ihre selbstgemachten Kräuterkreationen, seien es nun Handcremes oder Kräuterbonbons. Anstatt in Trübsal zu versinken, weil sie ihre neue Heimat und ihren neuen Freund Nick vielleicht verlieren wird, sucht sie nach einer Lösung gegen die drohende Pleite des Bio-Ladens und verlässt sich nicht einfach darauf, dass die Erwachsenen es schon richten werden.

Trotz ihrer jungen Jahre ist Smilli schon eine Kräuterexpertin, die mehr über Kräuter weiß, als die meisten Erwachsenen, und Nick hat ein hervorragendes Zeichentalent. Vielleicht wird dadurch auch so mancher Leser dazu angeregt, seine eigenen Fähigkeiten zu entdecken oder wie Smilli Spaß am Kräuterzüchten zu finden.

Um den Leser aus einer reinen Konsumhaltung herauszulocken, gibt es im Anhang Tipps zum Kräuteranbau und Smillis beliebteste Kräuterrezepte zum Ausprobieren, wenn nötig mit Hilfe eines Erwachsenen. Auch die Ökologie kommt zur Sprache. Ganz nebenbei und locker wird das Umweltbewusstsein des Lesers geschult: So werden die Vorzüge eines Unverpacktladens, der ganz ohne Plastik auskommt, dargestellt und ebenso die Vorteile von Bio-Produkten, die beim Anbau auf Düngemittel verzichten.

Schließlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Es gibt mehrere verdächtige Personen und falsche Fährten, die den Leser jedoch nicht verwirren, sondern bei der Stange halten. Sprachlich wird der Leser dabei nicht überfordert, die kurzen Kapitel und der groß gedruckte Text sprechen auch leseungewohnte Kinder an. Hervorzuheben sind zudem die fröhlich-unbeschwerten Cover-und Innenillustrationen von Florentine Prechtel, die den besonderen Charakter des Buches unterstreichen.

Fazit

Ein frohmachendes Kinderbuch mit Wohlfühlcharakter.

Smilli Green und das zauberhafte Fräulein PurPur

Anke Girod, cbj

Smilli Green und das zauberhafte Fräulein PurPur

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