Die Schule der
magischen Tiere 4
Film-Kritik von Kathrin Walther (10.2025)
Ein Film mit ganz viel Musik, etwas Magie und einer Menge Schulchaos
Aller guten Dinge sind drei oder vielleicht doch vier? Nach dem Kinoerfolg der drei ersten Teile von „Die Schule der magischen Tiere“ folgt nun der vierte und letzte Teil der Reihe rund um die Schüler der Wintersteinschule mit ihren besonderen Tieren. Wer die vorherigen Teile (oder die Bücher) kennt, trifft auf alte Bekannte. Wie auch in den ersten Teilen steht die Schülerin Ida Kronenburg mit ihrem magischen Fuchs Rabbat im Vordergrund der Geschichte. Dieses Mal geht es darum, die Schließung der Winterstein-Schule zu verhindern, welche aufgrund geringer Anmeldezahlen droht.
Auch wenn Ida noch nicht so lange nach Winterstein geht, hängt sie an ihrer neuen Schule und vermisst höchstens ihre alten Freunde. Die Freude ist groß, als ihre beste Freundin Miriam für drei Monate zu ihr zieht, da ihre Eltern beruflich verreist sind. Klar, dass Miriam für diese Zeit in ihre Klasse gehen wird. Da trifft es sich gut, dass Mortimer Morrison wieder zwei neue magische Tiere für die Klasse mitgebracht hat und Miriam so direkt zu einem Teil der geheimen magischen Gemeinschaft wird, denn neben Eule Muriel, die Max bekommt, erhält auch sie mit dem Koboldmaki Fitzgeraldo ein magisches Tier, das zu ihr passt.

Doch dann bekommt Ida durch Zufall mit, wie schlecht es um die Winterstein-Schule steht und dass ihr die Schließung droht. Fast wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht in der ganzen Schule und für alle steht fest: Winterstein muss bleiben! Schnell ist ein Plan gefasst, wie die Anmeldezahlen gesteigert werden können, denn passenderweise steht gerade die Schulchallenge an, ein Wettbewerb, bei dem die Schüler verschiedener Schulen gegeneinander antreten und zeigen, was sie können. Da das Finale der Challenge ausgerechnet am selben Tag stattfindet, an dem über Wintersteins Schicksal entschieden wird, keimt neue Hoffnung in den Schülerinnen und Schülern. Ida und ihre Freunde wollen die Chance nutzen, denn sie hoffen, durch den Gewinn des Wettbewerbs ihre Schule bekannt machen zu können, sodass sich viele neue Schüler anmelden.
Dass ausgerechnet die Gutenberg-Schule, Idas und Miriams vorherige Schule, einer der Gegner ist, macht die Sache nicht leichter, da Miriam zwischen die Fronten gerät. Auch wenn sie sich schon nach kurzer Zeit der Wintersteinschule zugehörig fühlt, versuchen sie ihre alten Mitschüler zu beeinflussen. Vor allem Torben, der Miriam an ihrer alten Schule gemobbt hat und um ihre Leseschwäche weiß, macht ihnen das Leben schwer.
Wird es den Winterstein-Schülern gelingen, in den verschiedenen Kategorien ihr Können unter Beweis zu stellen, sodass sie gegen die anderen antretenden Schulen gewinnen können, damit sich genügend Schüler an der Wintersteinschule anmelden und die Schließung verhindert werden kann?
Etwas Magie, einige Intrigen und ganz viel Zusammenhalt
Wer an seine eigene Schulzeit zurückdenkt, dem gehen wahrscheinlich viele verschiedene Gedanken durch den Kopf. Neben Lernen und Notendruck, nervigen Hausaufgaben und langen Schultagen nimmt das soziale Miteinander zu dieser Zeit viel Raum ein und steht manchmal auch deutlich über dem fachlichen Teil. Freundschaften entstehen (und enden), Konflikte wollen gelöst werden, es kann zu Mobbing kommen und manchmal ist auch die erste Liebe dabei.

Genau mit diesen großen Themen haben auch die Wintersteiner zu kämpfen, während sie versuchen die Schulchallenge zu gewinnen, um ihre Schule vor der drohenden Schließung zu bewahren. Ist Miriam eigentlich froh, an der neuen Schule endlich Abstand zu ihrem Widersacher Torben aus der Gutenbergschule zu haben, ist sie beim Wettkampf der Schulen wieder seinen Mobbingaktionen ausgesetzt, wobei sie dieses Mal jedoch ihr magisches Tier Fitz an ihrer Seite weiß, der ihr neuen Mut macht und genügend Selbstvertrauen gibt, um sich Torben zu stellen. Auch für Max ist seine neue magische Eule Muriel eine gute Unterstützung, während er merkt, dass aus seinen Gefühlen zu seiner besten Freundin Leonie langsam Liebe geworden ist.
Neben diesen drei Haupthandlungssträngen gibt es natürlich auch noch ein paar kleinere Nebenschauplätze. So verfällt Schuldirektor Siegmann in völlige Resignation angesichts der drohenden Schließung, Hausmeister Wondraschek geht weiter seinen Tätigkeiten nach, während der Bürgermeister in Form eines reichen Ehepaars schon einen möglichen Käufer für Winterstein gefunden hat.
Gestaltung
Wie auch in den vorherigen Teilen gibt es viele witzige Szenen, die für Spaß und Unterhaltung beim Schauen sorgen. Besonders die kleine Eule Muriel und ihre immer wieder schrägen Gesangseinlagen sorgen für den ein oder anderen Lacher, doch auch Schuldirektor Siegmann und Hausmeister Wondraschek mit ihrer ulkigen Art bringen Humor auf die Leinwand. Doch neben vielen lustigen Szenen kommen auch ernste Themen nicht zu kurz. Mobbing, Liebeskummer oder Konflikte kommen zur Sprache, wobei sich am Ende natürlich eine Lösung für die Probleme findet, sodass einem harmonischen Happy End nichts im Wege steht.

Wie bei den vorherigen Filmen spielt auch in diesem Teil Musik und Tanz eine große Rolle. Steuert Sasha den Titelsong „Die Schule der magischen Tiere“ bei, stammt ein anderes Lied von Esther Graf, während die Stimme der singfreudigen Eule Muriel von Annett Louisan übernommen wurde. Immer wieder kommt es in den Szenen zu Gesangseinlagen der Charaktere. Mal werden in den Songs Gedanken oder Gefühle zum Ausdruck gebracht wie beispielsweise in Miriams Lied „Ich renn nicht mehr weg“, in dem sie über ihren neuen Mut im Umgang mit ihren Mobbingerfahrungen durch Torben singt oder die Lieder sind in die Handlung eingebettet wie der Song „Sei wie du bist“, nachdem der Wettbewerb nur durch die individuellen Stärken eines jeden einzelnen gewonnen werden konnte, was im Lied thematisiert wird. Wirken die Lieder vor allem auf Erwachsene teilweise etwas gewollt, kommen sie gerade bei jüngeren Kindern gut an und haben Ohrwurmcharakter, der auch während des Films den Tanzgeist wecken kann. Richten sich die Bücher an Kinder ab etwa 6 beziehungsweise 8 Jahren, je nachdem ob vor- oder selbstgelesen wird, ist der Film FSK 0 und spricht eher eine jüngere Zielgruppe zwischen 5 und 10 Jahren an.
Hier liegt auch ein Problem des Films, der einerseits recht kindlich gestaltet ist, was dann aber im Widerspruch mit dem Alter der Schauspieler steht, denen man ihre (inzwischen) Volljährigkeit doch ansieht. Es wirkt stellenweise etwas seltsam, junge Erwachsene in Kinderrollen agieren zu sehen. Stellt sich die Frage, an wen sich der Film richtet, da Themen wie Liebe oder Mobbing und das Auftreten der Schauspieler eher ältere Kinder ansprechen, während die drohende Schließung der Schule, die Art der Musik, die magische Tiere und die geringgehaltene Spannung eher zu jüngeren Kindern im Grundschulalter passt, an die sich auch die Bücher richten. Dass nach dem vierten Teil der Film-Reihe Schluss ist, ist aus diesem Grund eine gute Entscheidung. Ob „aller guten Dinge“ sind drei in diesem Fall eventuell nicht auch besser gewesen wäre, muss jeder für sich selbst entscheiden und liegt wahrscheinlich auch etwas im Auge des Betrachters. Empfinden die erwachsenen Kinobesucher die Geschichten auf der Leinwand für auserzählt, waren Vierjähriges und achtjähriges Kinokind zumindest bei uns vom Film begeistert, fanden die Lieder toll und hatten Spaß an den vielen witzigen Szenen und hätten sicher auch nichts gegen einen weiteren Teil!

Bilder: © Leonine


Neue Kommentare