Aufgaben von vorschulischen Einrichtungen und der Grundschule

Bereits im vorschulischen Bereich haben die entsprechenden Institutionen einen Bildungsauftrag zu erfüllen, dies ist vom Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend vorgeschrieben. So haben die Kindertagesstätten verschiedene Aufgabenfelder zu bewältigen:

Aufgabenfeld Ziel Inhalte
Erwerb der Sprechsprache Förderung der kommunikativen Kompetenz – Angemessene Bildungsumgebung und Gesprächsanlässe schaffen,
– Erlebnisberichte,
– ErzieherInnen haben Vorbildfunktion
Erwerb der Schriftsprache Sensibilisierung für Schreiben und Lesen – Vorläuferfähigkeiten fördern (Kritzelbriefe, Notizen,…)
– Bildergeschichten lesen
– Deutung von Mimik und Gestik
– Ganzwörterlesen (Name, Reklame,…)
– Förderung der phonologischen Bewusstheit
Förderung der Sprache Förderung und Diagnostik sprachbeeinträchtigter Kinder – spielerische Angebote zur Artikulation
– Übungen zur Erweiterung des Wortschatzes
– Rollenspiele (Telefongespräche,…)
Übergang Kindertagesstätte – Grundschule Förderung der Entwicklungs- und Lernprozesse (gemeinsam mit der Grundschule) – das Kind als Individual- und Sozialwesen soll gefördert werden
– gemeinsame Projekte zum Schriftspracherwerb
– gegenseitige Hospitationen und Gesprächsrunden
– Förderdiagnostische Angebote

Es ist deutlich erkennbar, dass eine Kooperation von Kindergarten und Grundschule unverzichtbar ist. In der Praxis jedoch wird man abweichende Meinungen vorfinden, so sind z. B. viele ErzieherInnen der Auffassung, Vermittlung von Buchstaben und Zahlen seien einzig und allein Aufgabe der Grundschulen. Über die spezifischen Aufgabenfelder hinaus ist es jedoch wichtig, dass bereits im Vorschulalter Interesse für Schriftsprache geweckt und gefördert wird. Wie mittlerweile feststeht, beginnt die Schreibentwicklung nicht erst in der Grundschule und eine Förderung im Kindergarten ist daher unumgänglich. Hier sollen Ihre Kinder die Möglichkeit bekommen, sich der Schriftsprache spielerisch zu nähern.

Vorrangige Aufgabe der Grundschule im Rahmen des allgemeinen Bildungsauftrages ist die Vermittlung orthographischer Kenntnisse. Der Unterricht soll den Lernprozess unterstützen. Ziel für die Lehrer ist es, einen persönlichen Bezug zum Unterrichtsgeschehen herzustellen, um einen angenehme Lernatmosphäre zu schaffen. Dabei sollten allgemeine Lernformen berücksichtigt werden.

Das handelnde Lernen stellt eine der wichtigsten Lernformen dar, wichtig ist es hierbei, Begriffe und Beschreibungen zu finden, die innerhalb der Lerngruppe zur Kommunikation genutzt werden können. Es gilt, Lernvoraussetzungen zu schaffen, in denen Aufgabenstellungen zu den unterschiedlichen Phasen des Schriftspracherwerbs genutzt werden, z. B. Anlauttabelle, Reime, Lieder,…

Bereits am Ende der ersten Klasse sollen einfache Wörter lautgetreu geschrieben und gelesen werden können. Aber erst zum Ende der Grundschulzeit findet eine Übertragung auf die Regeln der Sprachlehre statt.

Aufgrund neuer Erkenntnisse im Schriftspracherwerb sind auch die GrundschullehrerInnen dazu aufgefordert, Veränderungen in der Unterrichtskonzeption vorzunehmen. Der bisher so bewährte Fibelunterricht gerät immer mehr in die Kritik, so dass mittlerweile größtenteils darauf verzichtet wird. Die Fibel wird oft durch ein Schreibjournal ersetzt, in dem Kinder Zeichnungen oder Notizen tagebuchähnlich festhalten. Es ist wichtig, dass der Schriftspracherwerb des Vorschulalters durch einen offenen, individuellen und entwicklungsorientierten Unterricht fortgesetzt wird.

Die Lehrperson muss gewissen Regeln folgen, um Fortschritte der Schreibentwicklung beurteilen zu können. Dies ist Bedingung für eine funktionierende Diagnostik, damit eine personenbezogene Förderung, wie z. B. Förderunterricht, Hausaufgabenbetreuung oder auch Nachhilfe, erfolgen kann.

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