Bienenstock-Mancala – Ein Brettspiel

Rezension von Kathrin Walther (04.2023)

Eine gelungene Neugestaltung eines jahrtausendealten Klassikers, bei dem das Thema Bienen auf taktisches Geschick trifft.

Ohne Bienen sähe unser Leben ziemlich anders aus. Denkt man in erster Linie nur an den Honig zum Frühstück, ist ihre Bedeutung gerade für unser Ökosystem enorm, da ein Großteil der Pflanzen Blüten hat, die durch sie bestäubt werden, sodass zukünftige Pflanzengenerationen entstehen können. Im Spiel „Bienenstock-Mancala“ dreht sich daher einmal alles um die fleißigen Bienen, denen hier nach der Pollensuche auf dem Weg zurück in den Bienenstock geholfen werden muss, damit das Bienenvolk ernährt und vermehrt werden kann.

Wer sammelt die meisten Bienen?

Das Spielprinzip ist schnell erklärt. Nachdem das Brettspiel ausgelegt wurde, werden als nächstes auf jede der insgesamt 12 Blüten jeweils vier Bienen ausgelegt. Jeder Spieler bekommt nun den rechts vor sich liegenden Bienenstock und die zugehörige Blütenreihe zugeordnet. Nun kann das Spiel auch schon beginnen. Beide Spieler sind abwechselnd an der Reihe, wobei sie jeweils die Bienen einer Blüte einsammeln und einzeln auf die folgenden Blüten entgegen dem Uhrzeigersinn wieder verteilen. Ziel des Spiels ist es, am Ende die meisten Bienen im eigenen Bienenstock eingesammelt zu haben. Dabei ist taktisches Geschick von Vorteil, denn durch zwei Sonderregeln können die eigenen Züge deutlich optimiert werden: Wird die letzte Biene eines Zuges im Bienenstock abgelegt, ist der aktive Spieler erneut an der Reihe.

Auch wenn die letzte Biene auf einer eigenen freien Blüte landet, bringt dies „Extra-Bienen“, denn dann darf nicht nur sie direkt im eigenen Bienenstock abgelegt werden, auch die Bienen auf der gegenüberliegenden gegnerischen Blüte dürfen direkt mit ihr in den Bienenstock ziehen. Das Spiel endet, wenn ein Spieler keine Bienen mehr auf seinen Blüten hat. Der andere Spieler darf nun seine übrigen Bienen einsammeln und ebenfalls im Bienenstock ablegen, bevor gezählt wird, wer die meisten Bienen einsammeln konnte und Sieger ist.

Uraltes Spiel in neuer Optik

Das Spiel Mancala blickt inzwischen auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. wurde es schon in Afrika gespielt, bevor es sich nach Asien, Europa und Amerika verbreitete. Ging es ursprünglich um das Thema Samen, die eingesammelt werden mussten, um die eigene Ernte zu verbessern, geht es hier um das Thema Bienen, die nach der Pollensuche auf vielen bunten Blumen zurück in den Bienenstock gebracht werden müssen. Das Spiel richtet sich an Kinder ab 6 Jahren, ist aber eigentlich alterslos, da es sich um ein schlichtes Strategiespiel handelt, das sowohl Jung als auch Alt faszinieren kann. Spielen Kinder die ersten Runden oft noch recht intuitiv und zufällig, kommt doch schnell taktisches Denken durch, wenn versucht wird, die letzte Biene eines Zuges auf einer freien Blüte oder im Bienenstock landen zu lassen, um erneut am Zuge zu sein oder sogar viele Bienen des Gegners im eigenen Stock ablegen zu können.

Sowohl Thema als auch Gestaltung des Spiels wurden gut gewählt und sprechen sowohl Kinder als auch Erwachsene an. Als „schnellere“ Variante können anstatt vier zu Beginn auch nur jeweils drei Bienen pro Blüte abgelegt werden, wodurch sich das Spiel einerseits verkürzt, andererseits aber auch jüngeren Kindern im Vorschulalter der Einstieg in das Spiel gelingen kann. In der gut verständlichen und leicht nachvollziehbaren Anleitung findet sich zusätzlich noch einiges an „Bienen-Wissen“. Es lässt sich beispielsweise erfahren, welche Bedeutung Bienen für unser Ökosystem haben oder auch was die Aufgaben der Honigbienen sind. Außerdem werden die verschiedenen Blumensorten des Spielbretts vorgestellt und erklärt, warum es sich bei ihnen um bienenfreundliche Arten handelt.

Fazit

Ein schön gestaltetes Strategiespiel, das sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht. Das gewählte Thema ist interessant und macht noch einmal auf die Bedeutung der Bienen aufmerksam und sensibilisiert dafür, sich für eine bienenfreundliche Umgebung einzusetzen.

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