Marienkäfer oder Siebenschläfer
Welches Tier versteckt sich hier?

Spiel-Kritik von Kathrin Walther (06.2020)

Wer versteckt sich da im Blätterwald?

Im Wald wohnen viele Tiere. Wenn man Glück hat, läuft einem schon mal ein Reh über den Weg oder es hoppelt ein Hase ins Gebüsch. Ganz selten lässt sich auch mal ein Fuchs oder ein kleines Mäuschen sehen. Bären gibt es hierzulande im Wald eher nicht, wobei Regenwürmer, Schnecken oder auch Marienkäfer zu den Tieren gehören, die auch die heimischen Garten bevölkern. Nicht immer wollen die Tiere von uns Menschen auch entdeckt werden, denn woher wollen sie auch wissen, ob wir Ihnen wohlgesonnen sind? Ein gutes Versteck, beispielsweise unter Blättern, ist daher von großem Wert. Wenn sie sich so verstecken, ist es gar nicht so einfach zu erkennen, welches Tier sich unter den Blättern befindet!

Schüttelbox mit Blättern und Tieren

Auch im Spiel „Marienkäfer oder Siebenschläfer“ von Marco Teubner geht es darum, kleine Ausschnitte von Tieren unter Blättern zu erkennen. Das Spiel befindet sich in einer Schüttelbox, in der sich neben 14 Blättern auch 24 Tierkarten mit Namen, 24 Chips mit Ausschnitten der Tiere und natürlich eine Anleitung befinden. Bevor gestartet werden kann, muss zunächst die Trennwand, die für Ordnung im Kasten sorgt, entfernt werden und die 14 Blätter müssen einmal in der Mitte geknickt werden, damit sie nach dem Schütteln etwas mehr Stand haben.

Dann kann es auch schon losgehen: Neun Chips und alle Blätter kommen in die Box und es wird geschüttelt. Anschließend wird der Deckel geöffnet und alle dürfen einmal in die Box schauen, wobei sie versuchen, möglichst viele der Tierausschnitte zu erkennen und sich zu merken. Dann werden drei der Tierkarten vom Stapel aufgedeckt und der jüngste Spieler beginnt. Erkennt er ein Tier auf einer Karte wieder, dessen Chip er zuvor in der Box gesehen hat, darf er sich die Karte nehmen. Wird kein Tier erkannt, darf die Box entweder erneut geschüttelt oder eine weitere Karte aufgedeckt werden. Eine Runde endet, wenn fünf Tiere erkannt wurden, insgesamt geht das Spiel über drei Runden. Gewonnen hat, wer am Ende die meisten richtig erkannten Karten vor sich liegen hat.

Es gibt auch eine „Einsteiger-Version“, bei der alle Tierkarten zunächst an die Mitspieler verteilt werden. Anschließend werden die Chips verdeckt in die Mitte gelegt und abwechselnd aufgedeckt. Wer dabei ein Tier erkennt, welches vor ihm liegt, ruft laut den Namen des Tieres und darf den Chip auf die passende Karte legen. Gewonnen hat bei dieser Version, wer als erstes auf jeder seiner Karten den passenden Chip liegen hat. Diese Variante eignet sich auch schon gut für jüngere Kinder, die auf diese Weise spielerisch die Tiere des Waldes kennenlernen können.

Spielspaß für die ganze Familie

Marco Teubners Spiel eignet sich für die ganze Familie, da auch schon Kinder ab vier Jahren in der Lage sind, das Spiel mitzuspielen. Die Idee einer Schüttelbox, in der Waldtiere erkannt werden müssen, ist originell und bringt Kindern die Bewohner des Waldes näher, die viele sonst wahrscheinlich noch nicht kennen. Siebenschläfer, Hirschkäfer, Uhu und Specht sieht man zumindest in der Stadt eher weniger und auch in vielen gängigen Kinderbüchern sind sie selten anzutreffen.

Die Spielregeln sind dabei sehr einfach, sodass nicht erst lange in der Anleitung gelesen werden muss oder die Kinder von einem Berg an Regeln überfordert werden. Auch jüngere Kinder können durch die Einsteiger-Version schon Spaß an dem Spiel haben, da hier nicht nur kleine Ausschnitte offenliegen sondern direkt der ganze Chip zu sehen ist. Es ist auch möglich, die Chips als Solo-Spiel einfach den passenden Karten zuzuordnen, was schon Kindern ab zwei Jahren Spaß macht. Die Dauer des Spiels passt zur Zielgruppe, 30 Minuten Konzentration sind in diesem Alter schon gut möglich.

Das Material

Das Spielmaterial ist stabil und die Verpackung durchdacht. Durch die Trennwand in der Schüttelbox lässt sich das Material ordentlich verstauen, die Box dient damit sowohl als Spielmaterial als auch als Aufbewahrungsort. Positiv fällt auf, dass die Druckfarben auf pflanzlicher Basis sind und ohne Mineralöle auskommen und die Pappe der Box, Karten und Chips aus Recyclingmaterial hergestellt wurde. Dadurch ist das Material zwar nicht strahlend weiß, der bräunliche Naturton harmoniert jedoch sehr gut mit dem Waldthema und passt viel besser zum Spiel. Die Tiere auf den Karten sind schlicht gezeichnet und bestehen meist nur aus drei bis vier unterschiedlichen Farben. Dennoch lassen sie sich gut erkennen und wer sich mal nicht so sicher ist, um welches Tier es sich handelt, kann den Namen unten auf der Karte auch nachlesen. Die Ausschnitte auf den Chips sind so gewählt, dass sie sich einfach und eindeutig erkennen lassen.

Fazit:

Alles in allem ist „Marienkäfer oder Siebenschläfer“ ein gelungenes Spiel für die ganze Familie. Das Waldthema passt zur Spielidee und wurde mit dem Material gut umgesetzt. Das Spiel ist kurzweilig und durch das Schütteln und die unterschiedlichen Kombinationen der Karten und Chips jede Runde anders, sodass auch nach mehreren Durchgängen keine Routine entsteht. Auch jüngere Kinder können mit den Karten und Chips schon etwas anfangen, wenn in der „Einsteiger-Variante“ gespielt wird oder einfach nur Chips den Karten zugeordnet werden.

Spiel-Info

  • Spieler: 2 - 4
  • Alter: ab 4 Jahren
  • Spieldauer: ca. 30 Minuten
  • Hersteller: Beltz & Gelberg

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