Meine schönsten Wimmelbilder

Spiel-Kritik von Kirsten Kohlbrei (03.2020)

Großer Suchspaß für kleinste Spieler

Vor über fünfzig Jahren erschien von dem damals noch eher unbekannten Kinderbuchautor und Grafiker Ali Mitgutsch ein Bilderbuch, das es in der Art in Deutschland so zuvor noch nicht gegeben hatte. Rundherum in meiner Stadt enthielt keinen Text, sondern ausschließlich doppelseitige Bilder, auf denen eine Vielzahl von alltäglichen Situationen abgebildet waren. Die Seiten des Buches wimmelten nahezu vor Motiven. Der Typ des Wimmelbuchs war geboren, den sein Schöpfer Mitgutsch selbst viel lieber als „sich selbst erzählende Bilderbücher“ bezeichnet, denn beim Betrachten der bunten, detailreichen Darstellungen ergeben sich automatisch unzählige viele kleine Geschichten. Rundherum in meiner Stadt erhielt 1969 den Deutschen Jugendbuchpreis und ein halbes Jahrhundert später sind Wimmelbücher, dank des weiteren Schaffens Mitgutschs, und durch die Übernahme seiner Idee durch andere Autoren, aus der deutschen Bilderbuchlandschaft nicht mehr wegzudenken. Ganze Generationen von Lesern verfolgen bis heute auf Mitgutschs Bildern seine immer aktiven Figuren, deren Handlungen in der Regel alltäglich sind, meist aber mit lustigen, verwegenen oder auch irrealen Details dargestellt werden.

Eine Auswahl der schönsten Motive aus den Wimmelbüchern von Ali Mitgutsch findet sich nun auf den Bildkarten des Mitgutschs-Memory wieder. Das Spiel ist bereits für Kinder ab 2 1/2  Jahren gedacht und mit nur zwölf Kartenpaaren ist die Anzahl der unterschiedlichen Abbildungen auch schon für diese Altersgruppe gut überschaubar. Die Bilder zeigen zudem vertraute Schauplätze.

Da gibt es den Besuch im Zoo oder auf dem Spielplatz, einen Tag auf dem Bauernhof oder im Freibad. In Mitgutschs liebenswerter Zeichnungsart sind für diese Orte typische Szenen dargestellt, die kleine Episoden erzählen. So zum Beispiel, die Elefanten, die sich mit dem Rüssel duschen, ein kleines Mädchen, das unter den Augen der Oma auf der Rutsche balanciert oder der Junge, der auf der Weide auf einem Kuhfladen ausrutscht. Schön auch, dass unterschiedliche Jahreszeiten gezeigt werden, wie ein Rodelberg im Winter oder im Sommer der Eisverkäufer im Park. Das Anschauen macht Freude und das Beschreiben der abgebildeten Situationen fördert die kleinen Betrachter  spielerisch beim Sprechen lernen.

Gespielt wird nach den bekannten Memory-Regeln, die in der beiliegenden Spielanleitung  nochmal ausführlich erläutert werden. Die Suche nach den passenden Kartenpaaren verspricht nicht nur jede Menge Spielspaß, sondern auch Gedächtnis und Konzentration werden trainiert.

Das Spielmaterial ist qualitativ hochwertig. Die Bildkarten sind groß, aus extra dicker Pappe und haben abgerundete Ecken. Dadurch sind sie gut greifbar und halten eine Menge aus. Und der Kartenturm des Gewinners ist am Spielende gleich noch etwas höher.

Fazit:

Die erzählenden Bilder von Ali Mitgutsch verlieren auch im Kartenformat nicht ihren Reiz und so ergibt sich eine tolle Variante des Spielklassikers memory. Die festen Karten mit den farbenfrohen und detailreichen Motive machen die Kartensuche schon für jüngste Spieler zum Vergnügen. Ali Mitgutsch feiert im Sommer seinen 85. Geburtstag, aber mit dem Wimmel-Memory verteilt der Jubilar selbst ein Geschenk an die Generation seiner Enkel- und Urenkel.

Spiel-Info

  • Spieler: 2 - 4
  • Alter: ab 2 1/2 Jahren
  • Spielmaterial: 24 Bildkarten (12 Kartenpaare), Spielanleitung
  • Hersteller: Ravensburger Verlag

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