Wetterstation:
Erforsche Wetter und Klima

Rezension von Kathrin Walther (07.2025)

Mit eigenen Messgeräten dem Wetter auf der Spur.

Wie wird das Wetter heute?“  - Eine Frage, die in den meisten Familien regelmäßig fällt, schließlich hängt von der Antwort ab, ob morgens zur Winterjacke oder zur Regenjacke gegriffen werden muss oder ob der geplante Ausflug am Wochenende wirklich stattfinden kann oder im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser fällt“. Doch wie entsteht Regen, worin besteht der Unterschied zwischen Wetter und Klima und wie kommt es, dass es in manchen Regionen eher warm bis heiß und in anderen ziemlich kalt ist? Um diese und viele weitere Fragen geht es im Experimentierkasten „Wetterstation – Erforsche Wetter und Klima“, mit dem Kinder ab 8 Jahren selbst zu kleinen Wetterexperten werden.

Temperatur und Regenmenge messen, Windrichtung und Windstärke bestimmen

Um das Wetter beobachten zu können, braucht man die richtige Ausstattung. Neben einer ausführlichen Anleitung sind im Experimentierkasten alle notwendigen Utensilien enthalten, um eine eigene Wetterstation zu bauen. Nach einer kurzen Einleitung, in der sowohl Eltern als auch Kindern wichtige Hinweise und Sicherheitsgrundlagen mitgegeben werden, geht es direkt mit dem Aufbau der Wetterstation los, wobei Wetterfahne, Anemometer, Regenauffangbehälter, Thermometer und Kompass an der Basis der Wetterstation angebracht werden. Anschließend muss noch ein passender Platz gefunden werden, an dem die Wetterstation sowohl im Schatten als auch unter freiem Himmel steht, damit die Messergebnisse nicht verfälscht werden.

Dann kann es auch schon mit den ersten Wetterbeobachtungen losgehen, wobei die Experimente in drei große Themenbereiche aufgeteilt sind. Im ersten Abschnitt geht es um Regen und Wolken. Hier wird nicht nur erklärt, wie der Regenmesser abzulesen ist, auch gibt es Experimente, in denen man es selbst regnen lassen kann, Wolken hergestellt werden oder ein Wetterjahr in Pixeln angelegt wird. Wer den Himmel schon öfters beobachtet hat, dem wird aufgefallen sein, dass Wolke nicht gleich Wolke ist. Welche Wolkenarten es gibt und wie sie sich unterscheiden lassen, lässt sich mithilfe der in der Anleitung befindlichen Abbildungen nachvollziehen.

Im nächsten großen Kapitel „Luftdruck und Temperatur“ wird erklärt, wie das Thermometer abzulesen ist. Da die Wetterstation über kein Barometer verfügt, mit dem der Luftdruck gemessen werden kann, folgt zunächst ein Experiment zu kalter und warmer Luft, bevor aus einem leeren Glas, einem Luftballon, einem Trinkhalm und einem Zahnstocher ein eigenes Barometer gebaut wird.

Der letzte Abschnitt widmet sich dem Thema „Wind und Klimaänderungen“, wofür sich zunächst die Funktion des Anemometers an der Wetterstation angeschaut wird, mit dem sich die Windstärke einschätzen lässt. Um die Richtung des Windes zu bestimmen, wird im nächsten Schritt darauf eingegangen, wie die Windfahne in Kombination mit dem Kompass der Wetterstation funktioniert.

Neben den unterschiedlichen Experimenten findet sich auch viel Hintergrund- und Fachwissen im Heft. Unter „Nachgehakt“ geht es beispielsweise darum, wie Sommer und Winter entstehen, wie der Wasserkreislauf unserer Erde funktioniert oder was man unter Luftdruck und Wetterfronten versteht. Um die Beobachtungen zu dokumentieren, ist am Ende der Anleitung eine Vorlage für ein Wettertagebuch beigefügt, in der Temperatur, Niederschlag, Windrichtung und -stärke sowie Luftdruck, Wolkentypen und weitere Besonderheiten notiert werden können.

Wetterstation in der Praxis

Der Experimentierkasten richtet sich an Kinder von 8 bis 12 Jahren, was gut passt. Die Wetterstation lässt sich mithilfe der anschaulich bebilderten Anleitung leicht zusammenbauen. Beim Platzieren ist jedoch gerade bei jüngeren Kindern etwas Hilfe durch einen Erwachsenen hilfreich, der auch beim Lesen der Anleitungen und Infotexte unterstützend zur Seite stehen kann, da sie für Leseanfänger noch etwas zu umfangreich sein können. Für ältere Kinder im oberen Bereich der Altersempfehlung sollten die Texte jedoch kein Problem darstellen und auch die Infotexte, in denen teilweise vertiefende Themen wie globale Zirkulation oder der Wasserkreislauf zur Sprache kommen, liefern genügend kognitiven Anspruch für Kinder weiterführender Schulen, sodass auch sie ausreichend gefordert sind.

Die Experimente selbst lassen sich leicht durchführen und benötigen in erster Linie haushaltstypische Gegenstände wie Becher, Trinkhalme, Handtücher oder eine Taschenlampe und sind aufgrund der vielen Bilder gut nachvollziehbar. Dadurch, dass zu jeder Komponente der Wetterstation nacheinander einzelne Aufgaben durchgeführt werden, erweitert sich das theoretische Wissen der kleinen Forscher Stück für Stück. Die praktischen Experimente sorgen dafür, dass sich die neuen Erkenntnisse vertiefen und im Gedächtnis bleiben. Schön ist auch der beigefügte Beobachtungsbogen, in den das aktuelle Wetter täglich eingetragen werden kann und welcher dazu beiträgt, dass die Wetterstation ein fester Bestandteil des Alltags werden kann und nicht so schnell langweilig wird. Interessant ist auch die Vorlage für ein Wetterjahr in Pixeln, in welcher die Temperatur in einer selbstgewählten Farbskala über ein Jahr beobachtet werden kann und wodurch die Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten veranschaulicht wird. Bei der Suche nach einem passenden Standort ist ein Garten praktisch, da die Wetterstation zum genauen Messen ausreichend Abstand zu Wänden und Überdachungen haben und im Schatten angebracht werden sollte. In der Anleitung wird jedoch auch ein Balkongeländer ohne Überdachung als geeignet genannt.

Nicht ganz so gut kamen wir mit dem Anemometer zurecht, welches doch nur einen sehr groben Eindruck der Windstärke liefert. Die Übersicht mit Haus und qualmendem Schornstein, in welcher die Windstärke in Beaufort-Zahlen angezeigt wird, fanden wir hingegen etwas anschaulicher. Auch war es für uns relativ schwierig mithilfe des Kompasses und der Wetterfahne die Windrichtung zu bestimmen, hier ist doch etwas Übung nötig. Temperatur und Regenmenge ließen sich gut bestimmen und auch die Wolkenart war je nach Wetterlage anhand der Beispiele gut einzuordnen.

Fazit

Insgesamt ein gelungener Experimentierkasten, der Kindern ab 8 Jahren Wetter und Klima anschaulich näherbringt und durch seine vielen praktischen Experimente dafür sorgt, dass Begriffe wie Temperatur, Luftdruck oder auch Windstärke in Gänze verstanden werden.

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