Dunkel war's, der Mond schien helle

  • Leiv
  • Erschienen: Februar 2011
  • 0
Dunkel war's, der Mond schien helle
Dunkel war's, der Mond schien helle
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Kinderbuch Couch
82%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonFeb 2011

Idee

Mut zum Nonsens – Christa Unzner treibt ein altbekanntes Scherzgedicht illustrativ noch auf die Spitze.

Bilder

Graphische Weiterführung des inhaltlichen Nonsens, mit viel Liebe zum Detail und überraschenden Ideen.

Text

Nonensgedicht aus Kindertagen, das durch die paradoxe Zusammenstellung von offensichtlichen Widersprüchen erheitert, Volksmund.

[ab 5 Jahren]

Ein Buch komplett ohne jeden Sinn? Absoluter Nonsens? Aber unterhaltsam...

"Dunkel war's, der Mond schien helle,
als ein Wagen blitzeschnelle langsam um die Ecke fuhr..."

Wer kennt es nicht, das Nonensgedicht aus Kindertagen, das durch die paradoxe Zusammenstellung von offensichtlichen Widersprüchen erheitert, in dem stehend Leute sitzen oder schweigend Gespräche geführt werden? Der Autor dieses Gedichts ist unbekannt, fest steht nur, dass es schon mehrere Jahrhunderte kursiert und Groß und Klein erfreut. Dabei entwickelten sich im Laufe der Jahre immer neue und erweiterte Versionen, in denen die Ursprungsvariante verarbeitet wurde. Im vorliegenden Buch werden in insgesamt 20 Zeilen Hasen auf die Eisbahn geschickt, blondgelockte Jünglinge mit kohlrabenschwarzem Haar auf rot angestrichene grüne Bänke gesetzt, bis schließlich an einem Birnen tragenden Apfelbaum nur noch eine Feige hängt.

Tatsächlich erschließen sich die Paradoxien aber erst Kindern im Grundschulalter oder kurz davor. Zwar schmunzeln kleinere Kinder auch an einigen Stellen, häufig ist ihnen die Wortspielerei in ihrem ganzen Umfang aber noch nicht geläufig, so dass der Spaß dabei etwas verloren geht. Daher ist es etwas verwunderlich, dass das Buch in seiner Aufmachung mit den dicken und stabilen Pappseiten eher einem Kleinstkindbuch ähnelt als einem für Vorschulkinder, die durchaus mit Papierseiten umgehen können. Vielleicht liegt aber auch darin ein Paradoxon?

Unterstützt werden die gut bekannten Nonsensverse durch die Illustrationen von Christa Unzner. Da die zwei Verszeilen pro Buchseite am unteren Seitenrand angeordnet sind, bleibt viel Platz für raumfüllende Bebilderung mit vielen Details. Und tatsächlich gibt es so manches zu entdecken: eine Regenwolke, die nach oben regnet, auf dem Kopf stehende Straßenlaternen, ein schwarzer Schneemann, eine Würstchen essende Fledermaus und noch vieles mehr. Christa Unzner hat sich nicht nur darauf beschränkt, den Versinhalt zu bebildern, sondern hat vielmehr durch weitere skurrile Abbildungen den Inhalt zusätzlich überspitzt. Dabei ist ihr Stil nicht unbedingt kinderbuchtypisch, sie arbeitet sehr graphisch mit gedeckten Colorierungen, dabei jedoch durchaus mit markanten Charakteren, die nicht immer sehr einladend aussehen. So ist z.B. der totgeschossene Hase als Hasenskelett mit Fellmütze dargestellt und birgt damit durchaus Gruselpotential. Jedoch haben Kinder auch ihren Spaß mit den absurden Abbildungen und können stundenlang kichernd über dem Buch hängen auf der Suche nach neuen Kuriositäten.

Fazit:

Einfalls- und abwechslungsreiche Bebilderung des Nonsensgedichts - ein kurzweiliger Zeitvertreib.

Claudia Goldammer

 

Dunkel war's, der Mond schien helle

Christa Unzner, Leiv

Dunkel war's, der Mond schien helle

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