Komm, lass uns zusammen lesen!

  • Klett
  • Erschienen: März 2011
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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonMär 2011

Idee

Leseförderung in drei Schritten – eigentlich eine gute Idee. In diesem Band wäre es sinnvoll gewesen, auf eine einheitliche Schrift für Leseanfänger zu achten. Großes Plus sind die Mitmach-Seiten.

Bilder

Die Illustrationen veranschaulichen die Inhalte der Geschichten. Sie sind klar strukturiert und ästhetisch gestaltet. Zum Entdecken finden sich wenige Dinge.

Text

Die Texte der Geschichten sind einfach und sprechen Kinder der genannten Zielgruppe an. Wünschenswert wäre an manchen Stellen eine altersgemäßere Wortwahl gewesen. Die Aufgaben der Mitmach-Seiten sind kindgerecht gewählt und pädagogisch geschickt gestellt

Schon der Titel und die Titelillustration der Geschichtensammlung aus dem Klett Lerntraining weisen darauf hin, was die knapp 160 Seiten starke Textsammlung erreichen möchte. "Komm, lass uns zusammen lesen!" lädt ein zu einem gemütlichen Beisammensein: aneinandergekuschelt auf dem Sofa, mit einer schönen Tasse Tee und sämtlichen Haus- bzw. Stofftieren. Was nicht fehlen darf, ist ein gutes Buch, etwa wie das vorliegende. Und schon geht es an das gemeinsame Lesevergnügen!

Die Textsammlung aus der Reihe "Die kleinen Lesedrachen" bietet 15 Geschichten zum Vorlesen, Mitlesen und Selbstlesen und wendet sich an Kinder ab vier Jahren. In drei Schritten soll das Lesen gefördert werden - und der Schwerpunkt liegt in der Tat mit sechs Geschichten auf den Geschichten zum Selbstlesen.

Bevor es an das gemeinsame Lesen geht, erhalten Eltern Tipps, wie man am besten mit dem Buch umgeht. Die vier Geschichten zum Vorlesen von Annette Neubauer sind kleine Geschichten etwa von dem "tapferen Erdmännchen" oder von den "Zwei Pinguinen auf Fahrt", die der Altersstufe gemäß fantasievolle Themen aufgreifen und gleichsam Identifikationsfiguren bieten. Anschließend an die Erzählungen finden sich übersichtlich gestaltete Mitmach-Seiten, die das Leseverständnis der Kinder fördern. So gibt es einerseits Fragen zum Inhalt wie: "Achtung, Elvira, Gefahr! Warum rennt Elvira nicht weg?" Aber auch Fragen, die die Fantasie der Kinder anregen: "Was denkt Erwin am Ende der Geschichte?"

Die fünf Geschichten zum Mitlesen von Claudia Ondracek bieten pfiffige, kurze Geschichten nach dem bewährten Prinzip "Lesen mit Bildern". So sind im Text eingängige Bilder vorhanden, mit deren Hilfe die Kinder einzelne Wörter während des Vorlesens "selbst lesen" können. Die Mitmach-Seiten erstrecken sich nun auf Doppelseiten.
Den dritten Teil des Buches bilden sechs Geschichten von Sabine Rahn zum Selbstlesen. Dabei handelt es sich um Vorlesegeschichten, in denen einzelne, kurze Teile farblich und größenmäßig abgehoben die Kinder auffordern, diese Teile selbst vorzulesen.

Der Band aus der Reihe "Die kleinen Lesedrachen" vereint mehrere Phasen der bewährten Erstlesereihen, die inzwischen von vielen Verlagen erhältlich sind. Die Geschichten sind einfach und entsprechen der Zielgruppe. Schön ist, dass Eltern Tipps für ein gelungenes Leseerlebnis zu Hause erhalten. Die vier Vorlesegeschichten sprechen schon kleinere Kinder ab vier Jahren an.

Bei den Geschichten zum Mitlesen sind die Bilder, die als Platzhalter für Wörter dienen, gut gewählt und deutlich gezeichnet. Begrüßenswert wäre ein größeres Schriftbild gewesen, ansonsten wurden die Seiten übersichtlich gestaltet.
Diese Übersichtlichkeit hätte im Teil zum Selbstlesen konsequenter stattfinden sollen. Die Teile, in denen Eltern vorlesen sollen, sind in einer kleinen Schriftgröße gedruckt, wenig Wert wird auf den Zeilenabstand gelegt. Blau abgesetzt und in deutlich größerer Schriftgröße finden sich die kurzen Textteile, die die Kinder vorlesen sollen. Es hätte sich angeboten, für die Leseteile der Kinder leichtere Wörter auszuwählen. So finden sich zahlreiche, komplexere Wörter wie etwa "Manege, verzweifelt, dazugehören, okay, Ventil, Nachtspaziergang, etc." Auch die Zeichen der Wörtlichen Rede hätten der leichteren Lesbarkeit halber für die Zielgruppe weggelassen werden können.

Die Mitmach-Seiten sind auch in diesem Teil übersichtlich gestaltet und bieten vielseitige Übungen wie beispielsweise das richtige Anordnen von Bildern zu der Geschichte.
Die Illustrationen von Angela Fischer-Bick, Pia Eisenbarth und Stefanie Klaßen sind kindgerecht und bleiben bei einem eher schulbuchmäßigen Stil. Sie sind einfach gehalten, vermögen die Aussagen des Textes zu illustrieren und bieten wenige Details, über die man weiterhin sprechen könnte.

Die Idee, verschiedene Lesestufen in einem Band zu kombinieren, ist gewiss motivierend für die Kinder. Dennoch wäre in diesem Band mehr Einheitlichkeit wünschenswert gewesen. Vor allem im Bereich der Schrift. So wäre es sinnvoll, wenn die Geschichten allesamt in einer für Schulbücher gängigen Schrift abgebildet worden wären, sodass die Kinder alle Geschichten auf lange Sicht auch selbst hätten erlesen können. Gelungen ist dies im zweiten Teil, bei den Geschichten zum Mitlesen - und da muss wohl auch aufgrund der Textlänge die kleine Schriftgröße als Kompromiss hingenommen werden.

Ein ganz besonderes Plus an dem Band sind die Mitmach-Seiten, die vielseitig einerseits das Leseverständnis "überprüfen" und andererseits die Fantasie der Kinder anzuregen vermögen und somit zu einem nachhaltigen Erlebnis auf dem Weg zur Leseförderung beitragen.

Fazit:

Die Idee, mehrere Schritte im Bereich der Leseförderung in einem Band unterzubringen, ist für einige Kinder gewiss motivierend. Für manche Kinder hingegen wird es Unruhe schaffen und eher verwirren. Dass bei der Konzeption allerdings erfahrene Pädagoginnen am Werk waren, merkt man ganz deutlich an den Mitmach-Seiten, die durch ihre Vielseitigkeit einige Dinge wettmachen können!

Alexandra von Plüskow

 

Komm, lass uns zusammen lesen!

Annette Neubauer, Klett

Komm, lass uns zusammen lesen!

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