Das Hausbuch der Gutenachtgeschichten

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonApr 2011

Idee

Stimmige Sammlung einer reichhaltigen Auswahl an Geschichten rund um das Thema Schlaf.

Bilder

Warmherzige und liebevolle Illustrationen, die die Geschichten dezent bereichern und Raum für kleine Entdeckungen bieten.

Text

Beiträge von 29 verschiedenen Autoren, die sich trotzdem zu einem harmonischen Gesamtbild mit leicht zugänglicher Sprache fügen.

Wenn der Nachwuchs mal wieder gar nicht einschlafen will, wird gern auf beruhigende Gutenachtgeschichten zurückgegriffen. Gut, wenn es davon gleich eine große Auswahl in einem Buch gibt.

"Abendstund hat Gold im Mund" scheinen sich Kinder vor allem immer dann zu denken, wenn es darum geht, ins Bett zu gehen. Ist endlich die, für beide Seiten, mühsame Prozedur aus Waschen, Zähneputzen und Schlafanzug anziehen überstanden, liegen, sitzen oder stehen sie im Bett und fordern Geschichten. Doch zu aufregend dürfen sie nicht sein, denn schließlich schlafen aufgeregte Kinder noch schlechter ein und zu lang dürfen sie auch nicht sein, denn elterliche Stimmen und Augen sind nicht selten strapaziert. In diesem Fall bietet "Das Hausbuch der Gutenachtgeschichten" eine reichhaltige Auswahl an lustigen, unterhaltsamen und ruhigen Geschichten rund um das Thema Schlafen. In sieben Kapiteln, wie beispielsweise "Spielen und Träumen", "Schäfchen zählen" oder "Woanders schlafen", sind insgesamt 28 Geschichten und ein Gedicht versammelt, die sich alle in der einen oder anderen Weise mit dem Thema Schlaf befassen.

So steht einmal eine kleine Maus im Mittelpunkt, die überhaupt nicht einschlafen kann und geschickt versucht, noch ein bisschen Wachzeit bei den Eltern heraus zu kitzeln. Oder es gibt die Geschichte vom Schäfer mit den 687 Schafen, die alle nacheinander über eine kleine Brücke laufen müssen und die man sich alle erst einmal nach einander vorstellen muss (und bestenfalls darüber einschläft). Oder die Geschichte vom Bären und der kleinen Biene, die nebeneinander liegend den Nachthimmel betrachten. So unterschiedlich wie die versammelten Geschichten sind auch die Autoren: von Paul Maar über Otfried Preußler und Mirjam Pressler bis Tove Jansson sind 29 namhafte Autoren vertreten.

Nach einem aufregenden Tag mit vielen Abenteuern und neuen Eindrücken, die alle noch verarbeitet und erzählt werden wollen, ist es schwer, in den Schlaf zu finden. Wie viel leichter fällt es doch, wenn eine oder zwei Gutenachtgeschichten dabei helfen. Egal, ob es in den Geschichten darum geht, nicht einschlafen zu können, oder um die Angst vor Gespenstern, die genommen werden muss - die Themenpalette der hier versammelten Beiträge ist breit und bietet für jede Situation etwas passendes. Dabei sind die Geschichten mal heiter, mal spannend (aber nicht zu sehr) und mal leise poetisch, so dass Eltern eine eigene kleine Einschlaf-Dramaturgie entwickeln können. Die Unterteilung der Beiträge in verschiedene thematische Kapitel lässt Schlussfolgerungen auf den jeweiligen Inhalt zu und hilft Eltern oder kleinen Selbstlesern, ungeliebte Themengebiete zu vermeiden. Dabei sind neben Beiträgen zeitgenössischer Autoren auch Klassiker zu finden, wie Theodor Sturms "Der kleine Häwelmann" oder ein Auszug aus der Geschichtenreihe der Mummins von Tove Jansson.

Die Länge der Geschichten sind mit zwei bis vier Seiten gut angepasst an müde Eltern-Augen, so dass man bei anhaltendem Quengeln auch noch eine zweite oder dritte Geschichte schaffen würden, ohne über dem Buch einzuschlafen. Sprachlich ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild, da alle Geschichten für die angedachte Altersgruppe durch angemessene Wortwahl und Satzlängen gut verständlich sind. Begleitet werden die hier versammelten Beiträge von den stimmigen Illustrationen Erhard Dietls, die die Geschichten liebevoll bebildern. Die Farbigkeit ist angenehm, warme Farben dominieren und verstärken das kuschelige Gefühl, die Figuren sind allesamt sehr sympathisch gezeichnet, mit offenen, freundlichen Gesichtern. Besonders schön sind die ganzseitig gestalteten Kapiteltrennseiten, die das neue Kapitel einleiten und damit eine gewisse Grundstimmung bereits vor dem Lesen der ersten Geschichte erzeugen.

Fazit:

"Das Hausbuch der Gutenachtgeschichten" bietet einen reichen Fundus an abendlicher Vorleselektüre und überzeugt durch die stimmige Auswahl und liebevolle Illustrationen.

Claudia Goldammer

 

Das Hausbuch der Gutenachtgeschichten

Arnhild Kantelhardt, Gerstenberg

Das Hausbuch der Gutenachtgeschichten

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