Owl Howl

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonApr 2011

Idee

Die Idee der Geschichte entstammt aus dem Alltag der Kinder und ihrer Eltern, die das kleine Bilderbuch gemeinsam mit ihnen lesen werden. „Owl Howl“ ist eine liebenswert in Wort und Bild gezeichnete Identifikationsfigur.

Bilder

Die großflächigen Bilder von Phillippe Goosens sind der Altersgruppe entsprechend einfach gehalten. Sie untermalen den Text geschickt, was besonders für die englischsprachige Übersetzung von Bedeutung ist.

Text

Die englischsprachige Übersetzung von Erica Stenfalt ist sehr gut gelungen. Dennoch eignet sich der komplexe Text nicht für Kinder, die die englische Sprache gerade erst erlernen.

"Owl Howl" - eine schöne Übersetzung für den 2004 erschienenen Titel von Paul Friesters. Die Geschichte von der kleinen "Heule Eule" greift - ganz im Sinne des britischen Autors Shakespeare - ein Phänomen mit einem Augenzwinkern auf, das Kinder und Eltern aus ihrem Alltag kennen: "Viel Lärm um Nichts ..."

Eines Nachmittags werden die Tiere im Wald auf ein Geheule aufmerksam. Ist es etwa ein Wolf, der umher geht? Der mutige Igel macht sich auf die Suche - und trifft auf ein Eulenjunges, das heult und heult. Kein Tier kann es beruhigen, nicht der Igel, nicht die Krähe, nicht das nette Eichhörnchen oder der kreative Maulwurf - und schon gar nicht der garstige Hirschkäfer. Die Tiere sind ratlos. Was sollen sie mit dem kleinen Eulenjungen machen? Sie bauen ihm eine Wiege aus einem Spinnennetz und versuchen, es in den Schlaf zu singen und zu wiegen. Doch: Mit einem Mal springt das Eulenkind aus der Wiege und fliegt - hinein in die Flügel von Mama Eule. Und diese möchte von ihrem Sprössling nun wissen: "What`s wrong, sweatheart? Why are you howling like that?" Gespannt warten alle auf eine Antwort - genau wie das kleine Eulenkind. "The little owl stopped howling at once. She sniffed a little and then cheeped quietly: Ì forgot.`"

Die Geschichte vom kleinen Eulenkind spricht die kindliche Gefühlswelt der Zielgruppe auf besondere Weise an. Sie greift das Thema "Geborgenheit" auf und bietet mit dem Charakter der liebenswerten, kleinen Eule eine ideale Identifikationsfigur. Ohne die Mutter zu sein, ist für das Eulenkind so schmerzvoll, dass es heult und heult. Nichts und niemand kann es beruhigen oder ablenken - und es reicht die reine Anwesenheit der Mutter, um diesem Geheule ein Ende zu bereiten. Eine Situation, die Kindern der Zielgruppe vertraut sein wird. Paul Friesters gestaltet die Geschichte mithilfe eines einfachen Schemas, versteht es aber durchaus, einen Spannungsbogen zu setzen, indem sich alle Tiere zusammentun, um das Eulenjunge mithilfe der selbst gebauten Wiege zu beruhigen. Kleine witzige Einschübe, wie beispielsweise das Zusammentreffen mit dem Hirschkäfer, der weniger Geduld mit dem Eulenkind hat, lockern die Geschichte auf. Die Auflösung der Geschichte erfolgt altersgemäß mit einem guten Ende, das gleichsam erheitert.

Sowohl in der deutschen Version, aber auch in der gelungenen englischen Übersetzung von Erica Stenfalt eignet sich das 32 Seiten starke Bilderbuch also für Kinder zwischen drei und fünf Jahren. Der Text ist jedoch recht umfangreich und erklärt sich nicht durch sich selbst, sodass das Bilderbuch sich ohne Aufbereitung nicht für deutschsprachige Kindergartenkinder, die nur über geringe Englischkenntnisse verfügen, eignet. Kinder dieser Altersgruppe sollten somit bilingual erzogen werden, damit sie die komplexen Vokabeln verstehen. Ist dies nicht der Fall, so sollte der Text vereinfacht werden oder auch einige Vokabeln vor dem Vorlesen erklärt werden (etwa: investigate, cautiously, sternly ...). Viele Vokabeln - so beispielsweise die Tiernamen - erklären sich jedoch von selbst durch die eindrucksvollen, großflächigen Illustrationen, die die Erzählung gekonnt untermalen.

Soll das Buch etwa in einer Grundschulklasse, die schon seit einiger Zeit Englisch lernt, vorgetragen werden, so sollte zuvor gut überlegt werden, ob die Thematik sowie die gesamte Struktur des Buches nicht zu kindlich für die jeweilige Lerngruppe sind.

Hervorstechend ist auch die Qualität, in der das Bilderbuch hergestellt wurde. Altersgemäß ist es in einem kleinen Format erschienen, sodass man es leicht verstauen und überall mit hinnehmen kann. Sowohl der stabile Einband als auch die festen, beschichteten Seiten halten ein "intensiveres" Lesen aus und trotzen auch kleinen Unfällen - etwa, wenn Flüssigkeiten darüber laufen.

Fazit:

"Owl Howl" - die Geschichte der liebenswerten "Heule Eule", erzählt von großen Gefühlen. Dass die Geschichte nun auf Englisch erschienen ist, spricht für den Erfolg des kleinen Bilderbuches, dem nicht nur im deutschsprachigen Raum noch mehr kleine und große Freunde zu wünschen sind.

Alexandra von Plüskow

 

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