Keine Angst, Islandpony!

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonApr 2005

Idee

Eine schöne Idee über das Verhältnis von Mensch und Tier, über Verantwortung, Geduld, Vertrauen und Einfühlungsvermögen zu schreiben und eine spannende Geschichte mit Charakteren zu besetzen, die den Kindern schnell vertraut werden.

Bilder

Die Aquarell-Zeichnungen vermitteln einen schönen Eindruck von den landschaftlichen Begebenheiten, von der Weite und Kargheit Islands. Ansprechende Mimik der Charaktere.

Text

Kurze Sätze, einfache Sprache. Der Text ist leicht verständlich und durch viel wörtliche Rede wird die Geschichte lebendig. Allerdings lässt die Sprache ein wenig die „Farbigkeit“ vermissen, sie könnte etwas bildhafter sein.

Das Kinderbuch ";Keine Angst, Islandpony!"; von Krista Ruepp bietet kleinen Pferdenarren und solchen, die es werden wollen, eine wunderschöne, einfühlsam erzählte und illustrierte Geschichte über eine Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Pony.

Anna lebt auf einem Bauernhof auf Island. Sie würde gerne mit ihrem Pony Prins ausreiten, aber Prins ist noch zu jung und darf noch nicht geritten werden. Also entscheidet Anna sich eines Tages, ihn spazieren zu führen. Doch da passiert es: Als sie durch das Weidetor gehen hört Anna einen Traktor und das Pony wird unruhig. Das laute Ungetüm kommt immer näher auf sie zu, so dass Prins Angst bekommt, sich aufbäumt und schließlich davon rennt. Gemeinsam mit ihrer Großmutter versucht Anna das Pferd einzufangen, doch schnell muss das Mädchen einsehen, dass sie ihn niemals einholen können. Traurig erzählt Anna ihrer Oma, was passiert ist und die schlägt vor, das Tier gemeinsam zu suchen. Sie folgen den Hufspuren des Islandponys so lange, bis sie schließlich keine mehr finden können. Als Anna den Kopf hebt, entdeckt sie endlich ihr Pony, wie es friedlich vor einem Geysir grast. Doch als Anna sich dem Tier nähert, weicht Prins vor ihr zurück.

Annas Großmutter erklärt dem Mädchen, dass sie Geduld haben muss, weil sich ihr Pferd sehr erschreckt habe und erst wieder Vertrauen aufbauen muss. Sie öffnet ihren Rucksack und legt eine Spur aus lauter Leckerbissen, Möhren und Äpfeln, von Anna zu dem Pony. Durch diesen Trick angelockt, kommt Prins Apfel für Apfel näher, bis er Anna schließlich einen Apfel aus der Hand frisst und das Mädchen nach dem Seil greifen kann, das noch immer an Prins Halfter befestigt ist. Auf dem Heimweg begegnet ihnen wieder der Nachbar mit dem lauten Traktor, doch Prins geht ohne Angst an ihm vorbei und Anna weiß jetzt, was für ein mutiges Pony sie hat.

Eine wunderschöne Geschichte über die Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Vor allem kleine Pferdeliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Geschichte, die von der Autorin Krista Ruepp sehr einfühlsam erzählt wird, versteht es, Kinder in ihren Bann zu ziehen. Wohl jedes Kind wünscht sich irgendwann ein Tier, wenn auch nicht unbedingt ein Pferd. In diesem Kinderbuch wird das Verhältnis zwischen Mensch und Tier nicht nur aus der Sicht des Mädchens Anna erzählt, sondern die Autorin versteht es, durch die Erklärungen von Annas Großmutter, auch die Situation des verschreckten Tieres verständlich zu machen. Anhand dieser stimmungsvollen Geschichte kann man sehr schön erkennen, dass man das Vertrauen eines Wesens nur gewinnen, nicht erzwingen kann und dass Geduld und Einfühlungsvermögen notwendig sind, damit Vertrauen entstehen kann.

Der Text ist leicht verständlich, beinhaltet aber einige Begriffe, die eine Grundkenntnis über Pferde empfehlenswert machen. So weiß zum Beispiel bestimmt nicht jedes Kind, was unter einem Halfter oder einem Führstrick zu verstehen ist. Diese ";Fachbegriffe"; schmälern jedoch nicht das Vergnügen, welches beim Lesen und Betrachten entsteht.

Nicht nur das Geschehen in der Geschichte, auch die, der Landschaft Islands entsprechenden Illustrationen tragen dazu bei, dass in dem Kinderbuch eine angenehme Atmosphäre vermittelt wird. Warme Aquarell- Zeichnungen geben dem Kinderbuch aus dem NordSüd- Verlag eine besondere Note. Die Mimik der Hauptdarsteller wird sehr deutlich und fein dargestellt, so dass Kinder gut sehen können, was Anna und ihre Großmutter, aber auch das Islandpony Prins empfinden. So ist dem Pony beispielsweise der Schreck, den es durch den Traktor erfahren hat, deutlich anzusehen.

Fazit:

";Keine Angst, Islandpony!"; ist sowohl zeichnerisch als auch textlich ein gelungenes Kinderbuch, das eine schöne Nähe zum Kind entstehen lässt und es versteht, das besondere Verhältnis zwischen Mensch und Tier herauszustellen. Außerdem wird für die Kinder beeindruckend verdeutlicht, welche Verantwortung jeder Mensch für sein Tier trägt.

Simone Brinkschulte

Keine Angst, Islandpony!

Krista Ruepp, NordSüd

Keine Angst, Islandpony!

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