Alle sind wach

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonFeb 2012

Idee

Es wird Wert darauf gelegt, dass alle Familienmitglieder erst wach sind, um dann vereint im Bett schlafen. Auch Teddy, Tier und alles Andere hat einen Platz im Bett.

Bilder

Farbige, warme, klare Illustrationen, mit Details aus dem Alltag sind gemäß Thema mit wenig Dynamik, sehr passend und ausdrucksstark gezeichnet.

Text

Einfacher Text, der das Wesentliche in prägnanten altersgemäßen Worten ausdruckt und den Inhalt gut vermittelt

In "Alle sind wach" erzählen verschiedene Nachtschwärmer davon, dass sie nicht schlafen können. Letztlich landen alle im gemütlichen Elternbett. Und siehe da: Endlich können sie schlafen...

Wenn man nachts nicht schlafen kann, dann fallen einem tausend Dinge ein, die noch zu erledigen sind. So denkt Mama über das Geburtstagspaket für Oma nach und steht auf. Auch Papa kann manchmal nicht schlafen und schaut - ebenfalls ganz pflichtbewusst - nach der kaputten Waschmaschine.

Es kann auch manchmal passieren, dass Teddy aus dem Bett fällt, wenn Max einen unruhigen Schlaf hat. Dann kann auch er nicht schlafen. Max selbst geht es auch nicht besser: Wenn das Gespenst hinter dem Vorhang nachts seufzt, kann er bestimmt nicht schlafen.

Ja, wenn dann so viele Menschen nachts wach sind und umher wandern, ist es kein Wunder, dass Lupi, der Hund, auch nicht schlafen kann. Und bei dem nächtlichen, allgemeinen Fußgetappe kann es dann durchaus vorkommen, dass sich allesamt im dunklen Kinderzimmer begegnen.

Sogar Lupi kommt mit Teddy im Maul angetrabt, um dann gemeinsam im großen, warmen Elternbett mit den anderen zu schlafen.

Christa Kempter erzählt in ihrem niedlichen Bilderbuch eine fast alltägliche Situation. Viele Mütter denken abends im Bett an unglaublich viele Dinge, die noch nicht erledigt sind, noch getan werden müssen oder nicht vergessen werden dürfen.

Den Vätern ergeht es ähnlich und für sie findet Christa Kempter in Verbindung mit der defekten Waschmaschine eine "typische" Eigenheit der Männer, alle technische Probleme beherrschen zu wollen. Kurz: Frauen denken an die Familie, den sozialen Bereich, die Väter hingegen an handwerkliche bzw. technische Aufgaben.

Sinnbildlich steht "Teddy" - der unverzichtbare Schlafbär - für jegliche Art von Kuscheltieren oder Schmusegegenständen, die Kinder lieben. Auch der Hund, mit dem bestimmt nicht weniger gerne gekuschelt wird, landet am Ende bei seinem rastlosen "Rudel": Eine schöne, anheimelnde Idylle, die Christa Kempter hier entwirft und die kleinen Betrachter in eine ebensolche Stimmung versetzt. Dass da sogar das Nachtgespenst dann nicht mehr allein sein mag, wird der aufmerksame Beobachter nur zu gut verstehen.

Die sehr einfach gehaltene Erzählung ist besonders an ganz junge Leser gerichtet, da jede Person durch ihre Eigenschaft von den anderen klar abgegrenzt und entsprechend zugeordnet werden kann. Trotz der unterschiedlichen Beweggründe, die sie nachts so umtreiben, wird unmissverständlich deutlich: Um schlafen zu können, muss man abschalten und den Tag ruhen lassen.

Die Schlussszene, in der die Familie vereint im Bett liegt, steht sinnbildlich für Geborgenheit und Nähe, die besonders junge Kinder sehr brauchen und, wann immer es geht, auch suchen. Ein Gefühl von Zusammenhalt und Frieden wird vermittelt. Genau diesen Frieden sollten die Kinder dann auch finden, um entspannt einschlafen zu können.

So wurden auch allen Familienmitgliedern (inklusive dem Gespenst) ein Lächeln ins Gesicht gezeichnet, das ihre Zufriedenheit zeigt. Insgesamt ist das Mienenspiel der Darsteller eindeutig und visualisiert damit den über den Text vermittelten Inhalt. Die Illustrationen zeigen weniger Dynamik und Bewegungsabläufe, was einem abendlichen Bilderbuch sehr entspricht, da es Ruhe vermittelt. Dies überträgt sich auch durch die insgesamt klaren und geradlinigen Illustrationen. Die Details, die in der dargestellten Umgebung zu sehen sind, wie zum Beispiel ein Buch am Boden des Elternschlafzimmers oder der Wecker auf dem Nachttisch, helfen den Kindern, hier ihr eigenes Lebensumfeld wieder zu finden und die Situation mit ihrer Realität assoziieren zu können.

Fazit:

"Alle sind wach" und schlafen letztendlich doch zufrieden, glücklich und vereint ein. Ein herziges Bilderbuch, das für Kinder von eineinhalb bis zwei Jahren auf jeden Fall empfehlen kann.

Eva Wimmer

 

Alle sind wach

Christa Kempter, NordSüd

Alle sind wach

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