Hedvig!

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonMär 2012

Idee

Hedvig durchläuft das erste Schuljahr als aufgewecktes Mädchen – und zeigt damit, dass das Leben in und rund um die Schule Spaß machen kann.

Bilder

mit Bildern von Anke Kuhl, die jeweils zu Beginn eines neuen Kapitels den Inhalt prägnant darstellen

Text

aus dem Schwedischen von Friederike Buchinger, in kindgerechter Sprache verfolgt der Leser viele Stationen während Hedvigs erstem Schuljahr.

[ab 7 Jahren]

Putzmunter und alles andere als auf den Mund gefallen: Das ist Hedvig, das kleine Mädchen, das nun endlich zur Schule geht. Sie hat jede Menge verrückter Einfälle mit denen sie sich selbst, aber auch ihren Eltern und ihrem Lehrer die Langeweile vertreibt... Und so lässt es sich doch ganz gut am Ende der Welt leben.

Ein Glück, dass bald die Schule beginnt! Hedvig kennt zu Hause jedes Blatt und jeden Grashalm - mehr gibt es hier ja auch nicht. Schließlich wohnt sie nicht am Ende der Welt, sondern noch viel weiter dahinter... Selbst zur Schule muss sie mit dem Bus fahren, mit dem Fahrrad würde sie den Weg nämlich nie schaffen. OK, irgendwie ist die Idylle im roten Holzhaus mit Schafstall, Entenhaus und jeder Menge Haustiere ja doch schön, aber nach sieben langen Jahren braucht Hedvig nun endlich Action!

An einem frühen Morgen geht es dann endlich los. Hedvig hat eine neue, neongrüne Hose an - und ihr Herz rast. Bei dem Anblick der vielen Kinder, von denen einige Jungs schon so groß und manche Mädchen mit geschminkten Gesichtern fast erwachsen aussehen, fühlt sich Hedvig an diesem neuen Platz auf einmal gar nicht wohl. Auch die anderen Erstklässler schauen nur mit ängstlicher Mine drein. Kurzum: Hedvig hat es sich doch anders überlegt. Sie will nicht mehr in die Schule. Lieber bleibt sie zu Hause und lungert im Garten herum als hier zu bleiben!

Ihre Meinung ist jedoch nicht gefragt. Schon beginnt der Lehrer mit einem lauten "Herzlich Willkommen!" die erste Stunde und es gibt kein Zurück mehr. Zu allem Ärger muss Hedvig neben dem grimmigen Mädchen sitzen, das ihr mit eisigem Blick und einem Mund, der zu einer Rosine zusammen gezogen ist, zeigt, dass sie nicht reden will. Hedvig bekommt Bauchweh. Aber sie merkt, dass es ihrer Tischnachbarin hier noch viel schlimmer geht. Sie zittert und ihre Unterlippe bebt. Hedvig merkt: sie ist gar nicht eingebildet, sondern noch viel aufgeregter als sie selbst! Klar, dass Hedvig ihr bei der Vorstellungsrunde hilft ihren Namen zu sagen. Von da an ist das Eis zwischen ihr und Linda aufgetaut - und noch ehe der Tag um ist, muss der Lehrer die beiden auseinandersetzen, weil sie ihre Schnäbel nicht eine Sekunde lang halten können.

Mit ihrer neuen Freundin macht die Schule richtig Spaß. Sie halten zusammen und hecken so manche kleine und große Streiche aus, die ihrem Lehrer die schütteren Haare zu Berge stehen lassen. Na gut, es ist nicht in Ordnung Ellen im Schuppen einzusperren, nur weil sie ein wild gewordenes Pferd gespielt hat. Und Rickard Flüssigseife in seine Saftflasche zu gießen, nur weil er neben die Hexe mit Warzen ihren Namen geschrieben hat, war auch nicht OK. Aber mit diesen Streichen vergeht das erste Schuljahr wie im Fluge und schon bald steht das Abschlussfest vor den Sommerferien an. Zur Feier des Tages singen alle Klassen in der Dorfkirche ein Lied vor der versammelten Schulgemeinde, auch die Eltern sind da. Hedvig will sich an diesem Tag gut benehmen und das müde, verquollene Gesicht des Lehrers mit schönem Gesang erheitern. Der Vortrag ihrer Klasse läuft hervorragend und Hedvig sieht in die Gesichter ihrer stolzen Eltern. Doch da geschieht das Unvorstellbare: Jemand klatscht und bricht damit das STRENGE Kirchengebot! Hedvig starrt zu den Bänken. Und sie sieht ihren Vater, der die Hände wild in die Luft streckt und zudem noch "Bravo!" ruft. Das nicht immer regelgerechte Verhalten scheint wohl in den Genen zu liegen... Doch dann klatscht noch jemand. Es ist der Pfarrer, und er lächelt und ermuntert damit die restlichen Gäste, einzustimmen. Hedvig fällt ein Stein vom Herzen und sie freut sich mächtig auf das zweite Schuljahr. Mit einer Portion Anstrengung aber auch Gelassenheit und Schelmerei wird es in Klasse 2 bestimmt wieder nicht langweilig werden.

Frida Nilsson hat mit "HEDVIG! Das erste Schuljahr" ein erheiterndes Buch verfasst, das sowohl jungen als auch erwachsenen Lesern ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Schon von der ersten Seite an sammelt die Hauptperson Hedvig beim Leser Sympathiepunkte indem sie durch ihre zunächst schüchterne, aber zunehmend verschmitzte Art besticht. Sie spiegelt damit das normale Verhalten eines Kindes wider, das sich in einer neuen Umgebung zurecht finden und seinen Platz behaupten muss. Durch ihren freundlichen Charakter findet sie in der Schule schnell Anschluss und damit Verbündete, die den eher eintönig gestalteten Schulalltag durch Streiche auflockern.

Nilsson greift in diesem Buch das Thema Schule und Schulleben auf, das allen Kindern vertraut ist. Durch ihre detaillierten Beschreibungen wird jeder junge Leser in Hedvigs Aktionen Anhaltspunkte finden, mit denen er sich selbst identifizieren kann. Einige Handlungen wie z.B. das Ausrupfen von Nachbars Blumen samt anschließender Standpauke wecken zudem eigene bekannte Gefühle, da sie aus dem ganz normalen Kinderleben entnommen sind.
So bietet "HEDVIG!" inhaltlich keinen neuen Lesestoff, aber dennoch lockere und unterhaltsame Lesestunden. Es wäre wünschenswert, Hedvigs weiteres Leben im zweiten Schuljahr in einem neuen Kinderbuch miterleben zu können.

Fazit:

Hedvig hat das erste Schuljahr gut gemeistert. Ihre verschmitzte aber dennoch freundliche Art kann jeden jungen Leser ermuntern, auf gleiche Weise eine schöne Schulzeit zu erleben.

Ina Kolöchter

 

Hedvig!

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