Das Buch Rubyn - Die Chroniken vom Anbeginn

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  • Erschienen: Dezember 2012
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Das Buch Rubyn - Die Chroniken vom Anbeginn
Das Buch Rubyn - Die Chroniken vom Anbeginn
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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonDez 2012

Idee

Im zweiten Band gelingt es dem Autor nicht nur die Charaktere detailreicher zu entwickeln, er kann auch mehrere Handlungsorte in den Mittelpunkt stellen. Besonderer Sympathieträger: Michael, der über sich hinauswächst.

Text

Atmosphärische Sprache, ungewöhnliche Wortbilder und prägnante Vergleiche. Humorvolle Schilderungen mildern so manche bedrohliche Situation und machen es zu einem spannenden, aber keinesfalls düsteren Buch. Aus dem Englsichen von Alexandra Ernst

[ab 11 Jahren]

Vor Jahrtausenden wurden sie geschaffen - drei Bücher die einmal zusammengebracht, alles Leben, ja die Erde selbst verändern und umgestalten könnten. Auf der Suche nach den verschollenen Chroniken und nach ihren gefangen gehaltenen Eltern, haben die drei Geschwister im ersten Band im Zwergenreich das Buch Emerald gefunden und zunächst vor dem Zugriff des grässlichen Magnus gerettet. Als wilde Horden von Kreischern zum Angriff blasen, ahnen sie allerdings nicht, dass sie auf der Suche nach der zweiten Chronik getrennt werden ...

Vor ein paar Jahren noch war ihr Leben in Ordnung. Die drei Geschwister Kate, Michael und Emma lebten bei ihren Eltern, eine ganz normale, glückliche Familie eben. Doch dann verschwanden die Eltern spurlos, und unser Trio wurde von einem Waisenhaus in das nächste abgeschoben. Vorbei war es mit der Harmonie, dem Glück und der Familie.

Dass ausgerechnet unsere leidgeprüften Kinder Gegenstand eine Prophezeiung sind, ahnten sie zu dieser Zeit noch nicht. Erst als ein böser Zauberer, der grässliche Magnus und dessen Gnome nach ihnen suchten, begannen sie zu ahnen, dass sie vom Schicksal für eine ganz besondere Aufgabe auserwählt wurden.

Vor Jahrtausenden wurden sie geschaffen - drei Bücher die einmal zusammengebracht, alles Leben, ja die Erde selbst verändern und umgestalten könnten.

Verfolgt von Kreischern, Gnomen und Trollen und immer auf der Suche nicht nur nach den verschollenen Chroniken sondern auch nach ihren gefangen gehaltenen Eltern haben sie im ersten Band im Zwergenreich das Buch Emerald gefunden und zunächst vor dem Zugriff des grässlichen Magnus gerettet.

Um sich vor dessen Häscher zu verstecken, gehen sie zurück ins Waisenhaus. Doch ihre Verfolger ruhen nicht. Als wilde Horden von Kreischern zum Angriff auf das Heim blasen, ahnen sie allerdings nicht, dass sie auf der Suche nach der zweiten Chronik getrennt werden - während Kate vom Buch Emerald ins New York des Jahres 1899 versetzt wird, genauer gesagt, einen Tag bevor sich die magische Welt von der Welt der Menschen löst und ins Verborgene verschwindet, machen Michael und Emma sich - unterstützt durch den Magier Dr Pym - auf einen neuen Wettlauf um das Buch "Rubyn", der Chronik des Lebens.

Ihre Spur führt sie über die magische Stadt Malpesa tief in die Antarktis. Hier, verborgen vor den Menschen, haben die Hüter der Chronik das Buch des Lebens versteckt - wohl bewacht von einer Drachin und dem letzten der Wächter.
Um Emma zu retten und die Chronik, als deren Hüter Michael ausgewählt ist, an sich zu bringen, muss unser junger Held zunächst einen Gegner überwinden, mit dem wahrlich nicht gut Kirschen essen ist - er muss sich seiner Verantwortung stellen und seine Angst überwinden ...

John Stephens legt mit dem zweiten Band seiner Trilogie wiederum etwas vor, das auf dem Buchmarkt mittlerweile ein wenig Mangelware geworden ist. Die "Chroniken vom Anbeginn" bieten bestes phantastisches Abenteuergarn, ein Schmöker erste Kajüte erwartet die Leser.

Und diese werden vorliegend bestens unterhalten. Durch die Trennung der Geschwister gelingt es dem Autor nicht nur die Charaktere detailreicher zu entwickeln, er kann auch mehrere Handlungsorte in den Mittelpunkt stellen.

Das New York des Jahres 1899 erinnert uns dabei ein wenig an Oliver Twists London. Kate findet Zuflucht vor Schnee, Kälte und Verfolgung in einer Bande junger Diebe, die allesamt einen magischen Funken in sich tragen. So einsam und arm sie auch sein mögen, in ihrer Gemeinschaft sorgen sie füreinander, trösten sich gegenseitig und geben einander Halt. Neben sehr witzigen Aspekten werden hier Werte wie Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit und Freundschaft angesprochen, ohne dass die ernsten Untertöne die Handlung auch nur im Geringsten stören würde.

Im anderen Handlungsstrang kommt uns insbesondere Michael, der als Zwergenfreund ja bereits im ersten Teil brillieren konnte, näher. Er muss in seine ungeliebte Rolle hineinwachsen. Nun muss er sich selbst hinterfragen und akzeptieren, bevor er den Mut finden kann, sich seiner Queste zu stellen. Gerade diese Entwicklung - vom Mitläufer zu einem selbstbewussten Jungen - wird sehr anschaulich und überzeugend geschildert. Gerade weil er oft zögert, sich unsicher ist, Angst hat und sich diesen Gefühlen stellt, ja sie akzeptiert und gerade zum Trotz weitermacht, schlüpft man als Leser gerne in seine Haut.

Das Tempo ist hoch, die Abenteuer gefährlich, die Verfolger immer haarscharf auf ihren Fersen, bevor am Ende des Buches einmal mehr das erwartete Finale, wenn auch nicht der große Triumph auf unsere Helden wartet.

Auch im zweiten Band "Das Buch Rubyn" spielt John Stephens mit einer abwechslungsreichen und atmosphärischen Sprache, dabei findet er ungewöhnliche Wortbilder und prägnante Vergleiche - doch auf keine abstrakte Weise. Daher ist auch "Ruby" für Kinder ab 10/11 Jahren, die schon routinierte Leser sind - und den ersten Band bereits gelesen haben - bestens geeignet. Voller faszinierender Schauplätze, Charaktere und Stimmungen entführt Stephens´ sie in eine fremde und komplexe Welt. Seine humorvollen Schilderungen mildern so manche bedrohliche Situation und machen es zu einem zwar überaus spannenden, aber keinesfalls düsteren Buch, so dass sich auch jüngere Leser gut mit der Geschichte auseinander setzen können.

Fazit:

John Stephens hat mit "Das Buch Rubyn" nicht nur seine Trilogie spannend und kurzweilig fortgesetzt, es gelingt ihm dabei auch seine jugendlichen Helden vielschichtig zu zeichnen und deren Entwicklung glaubwürdig darzustellen. Das Ergebnis liest sich wie ein Hollywood-Blockbuster, sehr bildreich, voller Tempo und Action - ein Buch also, das auch alte wie junge Gelegenheitsleser an seine Seiten fesseln wird.

Carsten Kuhr

 

Das Buch Rubyn - Die Chroniken vom Anbeginn

John Stephens, cbj

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