Edgar und die Schattenkatzen

Edgar und die Schattenkatzen
Edgar und die Schattenkatzen
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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonMai 2013

Idee

mit dem etwas unbeholfenen Edgar haben junge Leser eine ideale Figur, der sie ins Abenteuer folgen können. Im Verlauf des Abenteuers entwickelt sich der Kater zu einer Figur, die aktiv und mutig für das eintritt, was ihr wichtig ist.

Text

Stilistisch gut verpackt, beschreibt die Autorin eine kurzweilige, spannend aufgezogene Handlung, in der sich reale Beschreibungen mit phantastischen Ideen abwechseln.

Neun Leben, so zumindest heißt es, hat jede Katze. Immer wieder kommt der Sensenmann, bis die Leben aufgebraucht sind, und die Katzenseele in die Nachwelt Einzug hält. Edgar ahnt davon nichts. Als ganz kleines Kätzchen, kaum zwei Tage auf der Welt, kam er in den Haushalt einer Witwe, die sich seitdem liebevoll um den Kater kümmert.

Das Fressen wurde optisch ansprechend auf einem Tellerchen arrangiert, die Milch in einem Schälchen kredenzt. All dies ändert sich, als Edgars Frauchen stirbt. Aus seinem trauten Heim vertrieben, sieht sich Edgar plötzlich der rauen Wirklichkeit im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts ausgesetzt. Sein erstes Leben endet unter den Rädern einer Kutsche, dann lernt er den Straßenkater Algernon kennen, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Jagen, Schleichen, Überleben, das sind die Fächer, die Edgar nun büffeln muss. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, da der Schlächter, ein Panther ohne Schatten Jagd auf die Katzenpopulation macht. Dass es sich bei dem Schlächter um einen Magier handelt, der seinen Pakt mit dem Teufel zu erfüllen sucht, ahnen die Katzen zu dieser Zeit noch nicht. Erst die Gefangennahme Edgars, der bei Tierversuchen missbraucht werden soll, bringt sie auf die Fährte des Schlächters ...

Tierfantasy-Romane fristen zwar seit Jahrzehnten, seit dem Überraschungserfolgt von "Unten am Fluss" von Richard Adams im Buchmarkt ein Nischendasein. In letzter Zeit aber konnte insbesondere die Warrior Cats Reihe von Erin Hunter dem Sub-Genre zu neuer Geltung verhelfen.

Marliese Arold geht dabei auf Nummer sicher. Katzenliebhaber werden unschwer Charakterzüge ihres Lieblings in der Handlung wiederfinden und mit dem zunächst etwas unbeholfenen, ja tollpatschigen Edgar hat der junge Leser eine ideale Figur, der er ins Abenteuer folgen kann. Im Verlauf des Abenteuers entwickelt sich dieser von einem Duckmäuserich zu einer Figur, die aktiv und mutig für das eintritt, was ihr wichtig ist.

Zwar richtet sich das Buch ein eine jüngere Lesergemeinde ab ca. 10 Jahren, dennoch, und das ist ein großes Plus des Romans, spart die Autorin wichtige, ernste Themen nicht aus. Es geht um Herrschaft, um Dominanz, um Verlust und Trauer, aber auch um Mut und Opferbreitschaft. Der Tod gehört hier ebenso zum Leben, wie die Sorge um das tägliche Futter, oder die Furcht für Tierversuche missbraucht zu werden. Eingepackt hat die Autorin dies in eine kurzweilige, spannend aufgezogene Handlung, in der sich reale Beschreibungen mit phantastischen Ideen abwechseln.

Fazit:

Stilistisch angenehm, ohne dass die Zielgruppe überfordert wird, erwartet den Leser ein packendes Katzenabenteuer, das auch ernste Themen einschließt.

Carsten Kuhr

 

Edgar und die Schattenkatzen

Marliese Arold, Thienemann

Edgar und die Schattenkatzen

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