Katzen mit Haus

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonMai 2014

Idee

Trennung und Veränderung: Wie sich zwei Katzen an ihre neuen Besitzer gewöhnen müssen und umgekehrt.

Bilder

Realistische Wiedergaben des Familienalltags in authentischer Farbgebung.

Text

Kurze Dialoge und sparsame Beschreibungen lassen die Geschichte leicht laufen.

Vom "Knurr" zum "Schnurr" oder, wie sich die Katzen Micki und Mau mit der neuen Menschenfamilie anfreunden. Die Handlung ist schnell erzählt: Zwei Katzen trennen sich von ihren Besitzern. Das alte Paar musste ausziehen, konnten ihre Haustiere aber nicht mitnehmen. Ohne genau zu wissen, was nun passiert, beobachten die beiden Katzen wie sich ihr altes zu Hause verändert...

Zuerst ist das Haus leer, dann kommen die Maler, letztendlich rückt eine Familie mit zwei Kindern, Sack und Pack an. Nun gilt es, sich kennenzulernen und zu beschnuppern. Vor allem die neue Familienmutter steht den Katzen sehr skeptisch gegenüber: Die tierischen Mitbewohner schleppen Dreck in die Wohnung und miauen die ganze Nacht. Auch für die Katzen ändert sich einiges. Das Futter kommt nicht zur richtigen Zeit, der alte Schlafplatz ist verstellt und der neue Staubsauger schiebt sich wie ein Monster durchs Haus. Ein erstes Kennenlernen geht so richtig schief und alle sind gefangen in der verkorksten Situation. Dann die rettende Idee: Wir fangen einfach noch mal von vorne an.

Nicht nur wir Menschen sind empfindlich und verletzlich. Das zeigt das Buch "Katzen mit Haus" sehr einfühlsam. Eilika Mühlenberg schlägt sich anfänglich auf die Seiten der Katzen und schildert die Ungewissheit, die auf die Tiere durch die Trennung von den gewohnten Herrchen einhergeht. Später schildert sie auch die Sichtweise der Familie: Die Mutter, die gestresst vom Umzug eigentlich keine Lust auf Haustiere hat. Ein Kennenlernen, was einfach anderes als vorgestellt abläuft und die Kluft zwischen Tier und Mensch noch einmal vergrößert. Doch dann wird alles wird noch einmal auf null gesetzt, das Kennenlernen noch einmal von vorne begonnen. Nun erfolgt ein behutsames aufeinander Zugehen mit der Bereitschaft, sich auf neue Situationen auch einzulassen. Die Autorin schildert das "Beschnüffeln" mit Fingerspitzengefühl. In kurzen Dialogen verdeutlicht sie, wie sich beide Seiten nähern und schätzen lernen. Ohne zu viele Worte zu verlieren, lässt sie die Geschichte laufen. Gemeinsam mit den Illustrationen funktioniert dieser Spannungsbogen gut.

Die Illustrationen - die ebenfalls von Eilika Mühlenberg stammen - bestechen durch ihre realistische Wiedergabe in authentischer Farbgebung. Gerade die Zeichnungen des Hausinneren zeigen uns, dass es hier um eine ganz normale Familie geht, bei der es aussieht und zugeht wie in fast jedem normalen Haushalt. Mensch und Tier lassen in den Zeichnungen deutlich ihre Gemütszustände erkennen, was das Durchblättern des Buches sehr leicht macht und auf der Schnelle einen roten Faden durch die Geschichte liefert.

Fazit:

Katzen mit Haus ist ein Buch für Familien mit Katze. Zu schön sind Zicken und Empfindlichkeiten der Vierbeiner dargestellt. Hier wird wohl mancher Katzenbesitzer sein "Schnurrchen" wieder erkennen.

Katzen mit Haus ist aber auch ein Buch für alle anderen. Denn oft laufen Starts nicht ideal und geschwind ist die Atmosphäre so vergiftet, dass es kein Zurück mehr gibt. Also: "Alles auf null" ist viel häufiger als man denkt, eine sehr gute Lösung.

Katrin Czerwinka, Mai 2014

Katzen mit Haus

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