Monty Vampir - Gefahr bei Vollmond

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  • Erschienen: Mai 2014
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Monty Vampir - Gefahr bei Vollmond
Monty Vampir - Gefahr bei Vollmond
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Kinderbuch Couch
87%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonMai 2014

Idee

Ein Vampir mit menschlichen Anwandlungen und ein Menschenmädchen mit Vampirbegeisterung suchen eine Fledermaus: klingt nicht nur spannend und kurzweilig – ist es auch.

Bilder

Sympathische Darstellung der handelnden Figuren, die trotzdem ihre Charaktereigenschaften deutlich zeigen und vor allem den beiden Hauptfiguren gut steht.

Text

Leicht verständlich, aber nicht kindlich geschriebene Geschichte mit vielen Dialogen und vereinzelten Wortspielereien garantieren Lesespaß.

Es herrscht Panik in der alten Sargfabrik: Großmutter Gräfin Isabella, die, seitdem sie den Umkehrzauber vergessen hat in Fledermausgestalt lebt, ist seit letzter Nacht nicht nach Hause zurückgekehrt. Und das ist sehr ungewöhnlich für sie.

Monty, der kleine Vampir, sucht deshalb Rat und Hilfe bei seiner Menschenfreundin Luzi, der nach langem Überlegen ein schrecklicher Verdacht kommt. Gemeinsam schleichen sich die beiden ins Museum, in dem Luzis Vater arbeitet, um dem neuen Präparator einen Besuch abzustatten. Dieser hat sich vorgenommen, die alten Tierexponate des Museums zu erneuern und hält dafür auch schon mal lebendige Tiere gefangen, um sie später auszustopfen. Und tatsächlich bestätigt sich Luzis Verdacht. Denn Prof. Klotzkowski zeigt sich nicht nur an Montys Vogelspinne Taranta sehr interessiert, er lockt die Kinder auch in einen Hinterhalt, in dem sie dann gemeinsam mit Gräfin Isabella hinter Gitter gesperrt werden. Doch mit Mut, einem guten Plan und Tarantas Brennhaaren überlisten sie den schrecklichen Präparator und retten nicht nur Gräfin Isabella.

Doch damit nicht genug, denn neben der Entführungsgeschichte hat Monty mit den Folgen von Luzis Biss zu kämpfen, der ihm im ersten Band verpasst wurde. Durch ihn verwandelt er sich in Vollmondnächten in einen Menschen und lernt die Welt völlig neu kennen: er besitzt Spiegelbild und Schatten, ihm macht Sonne nichts aus, vom Kopfüber an der Decke schaukeln wird im schlecht, er ist nachts müde und tagsüber munter, er ist nicht mehr bleich und kalt und er kann nicht fliegen. Das ist eine ziemliche Umstellung für einen seit einhundert Jahren sieben Jahre alten Vampirjungen und ermöglicht ihm doch, seine Großmutter zu befreien. Denn gemeinsam mit seiner Menschenfreundin Luzi macht er sich tagsüber auf die Suche.

Auch wer den ersten Band mit Monty Vampir nicht gelesen hat, wird am zweiten Band trotzdem seine helle Freude haben. Die wichtigsten Fakten, nämlich Luzis Biss und die dadurch hervorgerufene Verwandlung in einen Menschen, werden am Anfang kurz erklärt, aber an und für sich steht "Monty Vampir - Gefahr bei Vollmond" als eigenständige und sehr unterhaltsame Geschichte.

Wichtig ist dabei vor allem die Sicht des kleinen Vampirs auf die Menschen, der Gewohnheiten und Naturgesetze in Frage stellt. Tapfer versucht Monty mit seiner menschlichen Seite klar zu kommen und sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, sagt "Auf Bibersehen", da er es so in Erinnerung hat und fürchtet sich vor seinem, ihn immer verfolgenden Schatten. Parallel dazu zeichnet Grit Poppe ein für Monty vertrautes, für Menschen aber gänzlich unbekanntes Bild vom Vampirleben: Schlafen im Sarg und mit offenen Augen, eine Vogelspinne als Haustier, nächtliche Ausflüge und Verwandlungen.

Auch sprachlich ist die Parallelität zwischen menschlicher und Vampirwelt überzeugend dargestellt: Häuser sind für Monty "Wohnkästen" und hinter dem Wort "Mathe" vermutet er eine Krankheit. Andererseits sind "Verfluchter Modder!" oder "Dracula sei Dank." scheinbar geläufige Redewendungen unter Vampiren.

Die Handlung ist vielschichtig, da eine Kriminalgeschichte parallel zu einer Vampirgeschichte läuft, aber trotzdem verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Das Aufeinandertreffen der zwei Welten bereitet Kindern Freude, da ihnen der Vampirblick eine völlig neue Sicht auf ihre eigene Welt eröffnet. In zehn Kapitel aufgeteilt fesselt die Handlung zusätzlich durch die kurzweilige Erzählweise mit viel wörtlicher Rede und weiterführenden Betrachtungen Montys. Die große Schrift lässt gerade bei Erstlesern schnelle Erfolge beim Umblättern zu und ist zudem mit Illustrationen aufgelockert, die die handelnden Figuren in typischen Situationen darstellen. Monty und Luzi sind als freundlich und sympathische Charaktere gezeichnet, die aber auch (vor allem Monty) ordentlich fauchen können und mit den schwarzen Haaren und dem schwarzen Umhang ziemlich vampirig aussehen. Für zartbesaitete Gemüter sei noch auf die wichtige Rolle von Taranta hingewiesen - und damit auch auf diverse Vogelspinnenbilder...

Fazit:

Vampire sind immer noch "in" - Monty Vampir ist es auch. Die geschickte Verknüpfung von Vampir-, Abenteuer- und Detektivgeschichte garantiert Lesespaß und viele interessante und humorvolle Perspektiven auf das Mensch-Sein. 

Claudia Goldammer, Mai 2014

Monty Vampir - Gefahr bei Vollmond

Grit Poppe, dtv

Monty Vampir - Gefahr bei Vollmond

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