Dr. Wus geheime Tierklinik - Das entlaufene Waldmonster

  • KJB
  • Erschienen: März 2016
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Dr. Wus geheime Tierklinik - Das entlaufene Waldmonster
Dr. Wus geheime Tierklinik - Das entlaufene Waldmonster
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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonMär 2016

Idee

Zwei, die aus ihren langweiligen Ferien das Beste machen; da sich in ihrer Stadt ein Krankenhaus für Fantasie-Tiere niedergelassen hat, wird es nicht nur schön abenteuerlich, sondern auch fantastisch.

Bilder

Alle paar Seiten gibt es ein großes Bild, wie ein Cartoon erzählt es einzelne Szenen noch mal sehr amüsant, überall eingestreut sind Zettel, Details und andere Bildchen. Illustrator Zapf Zapf.

Text

Erzählt von einem Erzähler, der alles Wichtige in die Geschichte einflechten kann, so dass es gut verständlich ist. Der Stil und der Satz führen locker ans Ende des Buches. Übers. Sigrid Ruschmeier

Ben muss die Ferien bei seinem Opa verbringen. Der lebt in einer verschlafenen Kleinstadt, in der es fast nur noch Rentner gibt, seit der große Arbeitgeber, die Knopffabrik, Pleite gemacht hat. Zum Glück freundet Ben sich Polly an - und ab da wird es abenteuerlich, fantastisch, und kein bisschen mehr langweilig: in die Knopffabrik zieht eine geheimnisvolle Tierklinik ein, er findet ein verletztes Drachenbaby und dann entwischt auch noch ein haariges, verfressenes Waldmonster aus der Klinik.

Dass Kinder irgendwo bei Verwandten ihre Ferien verbringen müssen, die furchtbar langweilig zu werden drohen und dann doch ziemlich toll und turbulent sind, ist beinahe ein klassischer Plot für Kinderbücher. Genauso wie der, dass Kinder in kleinen Teams oder richtigen Banden Geheimnissen und Verbrechen auf der Spur sind und ein Abenteuer nach dem anderen erleben, eine Aufgabe nach der anderen erledigen. Oft kommt beides auch zusammen, wie bei Ben und Polly, den Hauptpersonen in dieser neuen Serie, und hier kommt noch ein drittes Element dazu: die Welt der Fantasie verschränkt sich mit der Realität.

Los geht es ganz normal: Ben muss in den großen Ferien zu seinem Opa, weil die Eltern anderweitig beschäftigt sind. Opa lebt alleine in einem großen, leicht chaotischen Haus in einer verschlafenen Kleinstadt. Seit der große Arbeitgeber der Stadt, die Knopffabrik schließen musste, leben hier fast nur noch alte Leute und entsprechend spielt sich das Leben im Seniorenzentrum ab. Einige wenige Kinder gibt es, und eine davon, Polly, die Tochter der Betreiber des Knöpfstädter Supermarkts, ist zum Glück sogar ganz nett. Die beiden freunden sich an - und bevor sie noch lange überlegen müssen, was sie so machen könnten außer Abhängen, klopft das Abenteuer an: als nämlich Opas Kater ein kleines Wesen auf Bens Bett plumpsen lässt. Optisch eine Mischung aus Fledermaus und Seepferdchen; und Funken sprühen wie ein kleines Feuerzeug kann es auch. Wobei das den beiden erst mal ganz egal ist, denn das Tierchen ist schwer verletzt und braucht dringend Hilfe. Ist nicht vor kurzem diese komische Wurm-Tierklinik in die alte Knopffabrik gezogen? Also nichts wie los, wenn jemand dem kleinen Ding helfen kann, dann dort.

Und so ist es auch, sie werden eingelassen, das Tierchen, das natürlich ein Drachenbaby ist, wird medizinisch versorgt und der Gehilfe von Ärztin Dr. Wu erklärt den beiden Kindern, was es mit ihrer Klinik auf sich hat: dass hier Wesen aus der Fantasiewelt behandelt werden, was aber geheim bleiben muss, und dass die Wesen auch nicht in die echte Welt dürfen, sondern zurück in ihre müssen, wenn sie wieder gesund sind. Weil Ben aber den Riegel an der Eingangstür nicht richtig zu bekommen hat, weil der klemmte, entwischt exakt jetzt ein Waldmonster, ein Bigfoot, eine Art Wald-Yeti, das wegen Fußpilz in Behandlung ist. Ben und Polly sollen es wieder einfangen.

Monster klingt bedrohlich, ist es aber nicht. Sondern mehr ein dummer zotteliger Geselle, Süßigkeiten-verfressen, weswegen niemals Gefahr für Leib und Leben besteht: Wie auch die gesamten Abenteuer eher heiter und skurril sind als gefährlich und gruselig. Letztendlich ist die größte Schwierigkeit, das Monster zu finden, bevor der Dorftratsch oder die Polizei davon erfahren. Aber mit Vanillepudding und Schokolade schaffen Polly und Ben es letztendlich ohne große Probleme, das Waldmonsterchen wieder in die Klinik zu locken.

Das Buch ist für Jungen wie Mädchen gleichermaßen geeignet und der großen Schrift und der vielen kleinen Kapitel wegen gut für Erstleser. Es ist illustriert mit vielen kleinen und einigen großen schwarz-weißen Bildern, die wie ein Cartoon einzelne Szenen auf ihre eigene Art erzählen. Und zusätzlich aufgelockert durch viele kleine Zettel, Schilder, Formulare, Urkunden. Denn als Belohnung dürfen die beiden als Praktikanten bei Dr. WU anfangen. Und Band 2 ist schon erschienen: das einsame Seeungeheuer.

Fazit:

Bens Ferien, die er langweilig beim Opa verbringen muss, werden nicht nur wider Erwarten nicht langweilig, sondern ganz fantastisch: weil er eine Freundin findet, ihm ein verletztes Drachenbaby aufs Bett plumpst und ein aus einer geheimen Tierklinik entlaufenes Waldmonster wieder eingefangen werden muss. Ein heiteres, spannendes Abenteuer, leicht zu lesen und für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet.

Sigrid Tinz, März 2016

Dr. Wus geheime Tierklinik - Das entlaufene Waldmonster

Suzanne Selfors, KJB

Dr. Wus geheime Tierklinik - Das entlaufene Waldmonster

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