Party im Zoo

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Sigrid Tinz
82%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonJun 2016

Idee

Party im Zoo: die Tiere brechen aus, tanzen und toben und feiern – bis das Stinktier pupst und alle so schnell wie es geht wieder in ihre Käfige flüchten.

Bilder

Helle, bunte Farben, mit dünnem Strick umrandet und viel Bewegung: die Tiere, aber auch der Text bewegt sich über die Seiten passend zum Inhalt. Illustrator Mark Chambers

Text

Sehr lustig, sehr lautmalerisch, sehr rhythmisch und manchmal gereimt – zum Mitsprechen wie gemacht.

Es ist Nacht im Zoo, der Wärter schläft, die Tiere haben Lust auf Party. Und schon mopst eins den Generalschlüssel und alle schlüpfen aus den Käfigen: Nashorn, die Giraffe, die Pandas, die Flamingos, toben, feiern, tanzen - bis dem Stinktier ein Missgeschick passiert.

Tiere gehen immer, nicht nur bei Kindern, aber bei denen auf jeden Fall. Und wenn es so lustig-kantig-knuffige sind wie die Zoobewohner in diesem Buch, dann sowieso. Schon im Innendeckel schlagen hunderte Pandas Purzelbäume und auf der Vorsatzseite wird man von einem lebensgroßen Dodo-Kopf angestaunt. In der eigentlichen Geschichte treffen wir noch mehr: Panda, Nashorn, Giraffe, Krokodil, Affe, dann kommen die Flamingos dazu, die Hyänen, der Dodo, und ein Oktopus, der dem schlafenden Zoowärter den Schlüssel aus der Tasche angelt und alle seine Kollegen aus den Gehegen befreit. Denn die Tiere haben keine Lust auf Bettgehzeit, sie wollen Feiern, Party machen, Toben, Tanzen, Fröhlich sein.

Diese Stimmung transportieren Bild und Text perfekt. Die Sprache ist plastisch und bildhaft - "Der Zoowärter schnarchte, die Raubkatze fauchte, der Oktopus, der schlich sich an" - die Buchstaben tanzen über die Seiten, schlängeln sich am Oktopus-Arm entlang, manche Wörter sind noch mal extra dick und doppelt aufgemalt: FAUCH! Oder PARTY!

Und die Bilder sind bunt. Mit dünnem Strick gezeichnete Tiere, in hellen, bunten Farben ausgemalt auf weißem Hintergrund, kreuz und quer, tanzend und lachend über die Seite verteilt. Da ist Leben im Zoo, die Hyänen mit Sonnenbrille, der Affe mit Radio, das Stinktier mit regenbogenfarben-gefärbtem Haarschopf. Und der Wärter schläft und schläft, ob ihn jetzt die Affen überschwänglich antröten oder ob das Stinktier vor lauter Lebenslust einen Stink fahren lässt.

Spätestens hier hält es dann auch die meisten Kinder nicht mehr vor Lachen und Kichern, denn Pups und Gestank ist genau der Humor, über den sich Fünfjährige halb tot lachen können. Vor allem, wenn es so plastisch geschildert wird.

"Der Iltis fragt: "Hand aufs Herz, hast du gefurzt, du Nerz?" "Zurück in den Käfig! Der Mief hält sich ewig!" ruft der Elefant und macht einen Knoten in seinen Rüssel und so flüchten nach und nach alle Tiere durch die wabernden Stinkeschwaden in ihre Käfige zurück. Und der Zoowärter wacht langsam auf. Und denkt, er hätte den Gestank verursacht, weil er zu viele Bohnen zum Mittag gegessen hat.

Fazit:

Party im Zoo ist ein fröhliches Buch, ohne "Moral von der Geschicht" und tieferen Sinn zwischen den Zeilen. Wie da die Tiere und Buchstaben über die Seiten tanzen: laut, lustig, ein bisschen anarchisch - denn es wird gelärmt und gepupst und geflucht - das macht einfach Spaß vorzulesen und noch mehr Spaß macht es zu sehen, wie sich die kleinen Zuhörer darüber freuen und lachen.

Sigrid Tinz, Juni 2016

Party im Zoo

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