Das Dummgeheuer Bumm

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Claudia Goldammer
86%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonDez 2017

Idee

Treppen rutschen, durch Pfützen springen oder Monster unter dem Bett vertreiben – wer wünscht sich nicht ein Dummgeheuer Bumm an seiner Seite, einen Freund für alle Lebenslagen?

Bilder

Ein großes Thema zart illustriert und trotzdem aussagekräftig – blau, wuschelig und gutmütig, die perfekte Darstellung eines imaginären Freundes, der Eltern zu wild und Kindern nicht wild genug ist.

Text

Kurze Textzeilen unterstreichen die Aussagekraft der Zeichnungen und geben eine zusätzliche grobe Orientierung.

Wenn es laut ist und scheppert, wenn wirklich ganz alberne Sachen passieren, wenn die Unordnung im Kinderzimmer aussieht, als hätte ein Wirbelsturm sämtliche Sachen und Dinge aus Schränken und Regalen gefegt, wenn das Streichrepertoire des, sonst so lieben, Kindes scheinbar unendlich ist, dann hat das Dummgeheuer Bumm seine Hände im Spiel.

Aber auch, wenn Kinder Trost und Schutz brauchen, wenn sie auf dem Spielplatz hingefallen sind oder nachts von Gespenstern träumen. Das Dummgeheuer Bumm ist einfach immer da, sozusagen in guten wie in schlechten Zeiten. Es wird durch die kindliche Kreativität und Phantasie hervorgerufen und ist der permanente Freund, wenn alle anderen gerade doof sind und die eigenen Eltern einen nicht verstehen. Wenn dann irgendwann das Kind groß genug und selbstständig geworden ist, verabschiedet sich das Dummgeheuer von seinem kleinen Schützling und zieht weiter. Denn irgendwo gibt es immer ein Kind, dass das Dummgeheuer Bumm an seiner Seite braucht. So geschieht es bei dem kleinen Mädchen in Helme Heines humorvoller Bildergeschichte, so könnte es aber auch bei jedem anderen Kind sein.

Das Dummgeheuer Bumm hat daher keine festgelegte Gestalt und sieht von Kind zu Kind unterschiedlich aus. Helme Heine zeichnet es als flauschigen blauen Bären, mit einem grünen und einem gelben Fuß und mit leuchtend roter Nase. Damit eignet es sich sowohl hervorragend zum Anlehnen, Kuscheln und Schutz suchen, als auch für jeden erdenklichen Schabernack. Sei es eine Rutschpartie auf dem Treppengeländer oder das Ablecken des Tellers nach einem köstlichen Essen, während die Erwachsenen stocksteif daneben sitzen. Diese können das Dummgeheuer selbstverständlich nicht sehen, aber es ist immer an der Seite der Kinder.

Typisch für Helme Heine, lässt auch diese heitere Geschichte mehrere Lesarten zu. Für Kinder ist es eine amüsante und unterhaltsame Bildererzählung um einen tollen imaginären Freund, wie ihn viele Kinder haben. Diese Freunde sind wichtige Stützen im Kindesleben und zudem ein Zeichen für eine kreative Fantasie, die es zu bewahren lohnt. Für Erwachsene, die manchmal angesichts des kreativen Quatschpotenzials von Kindern schier verzweifeln und so gar kein Verständnis dafür aufbringen können, bietet es einen idealen Strohhalm: das Kind kann gar nichts für den ganzen Unsinn, den es so gern verzapft. Schuld hat eigentlich das Dummgeheuer Bumm...

Die Illustrationen sind zart, unaufdringlich und sehr lebendig, häufig sind mehrere Situationen auf einer Seite dargestellt. Der Hintergrund ist nur schematisch dargestellt, im Zentrum steht das Dummgeheuer mit dem kleinen Mädchen und die vielen unterschiedlichen Aktionen, die beide erleben. Beide scheinen innig in ihrem Spiel miteinander vereint, das Dummgeheuer strahlt eine wohlige Wärme, Sicherheit, Geborgenheit und Verständnis aus, lässt aber auch erahnen, dass es mit ihm durchaus auch wild zugehen kann. Durch kleine Accessoires erlangen die Szenen eine überzeugende Ausdrucksskraft, die durch die kurzen Textfragmente passend untermalt wird, wobei den Bildern der Vortritt gelassen wird.

Fazit:

Wer hätte nicht gern ein "Dummgeheuer Bumm" - einen Freund, der alles mitmacht, in jeder Lebenslage für einen da ist, Wärme, Schutz und Geborgenheit bietet. Jedes Kind, dass einen solchen (imaginären) Freund hat, kann sich sehr glücklich schätzen.

Claudia Goldammer

Das Dummgeheuer Bumm

Helme Heine, Coppenrath

Das Dummgeheuer Bumm

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