Kleeblattsommer

 Anke Kuhl (Illustratorin), Maike Dörries (Übersetzerin)

Kleeblattsommer
Kleeblattsommer
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Claudia Goldammer
84%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonJul 2019

Idee

Alvar und Jens sind grundverschieden und trotzdem beste Freunde. Bis es eines Tages zum großen Zerwürfnis kommt – doch auch das kriegen sie wieder hin.

Bilder

Dezente schwarz-weiß Illustrationen leiten jedes Kapitel ein, vereinzelte kleine Illustrationen lockern zwischendurch den Textfluß auf.

Text

Altersgerechter Text, der leicht zu lesen ist, viel mit wörtlicher Rede arbeitet und die Handlung flüssig und sympathisch erzählt.

Fjorde, Ferien und zwei Freunde - oder drei

Seit Jahr und Tag sind die beiden Nachbarjungen Jens und Alvar unzertrennlich, obwohl Alvar mit seinen x-Beinen furchtbar unsportlich ist, ihm ständig die Nase läuft und er alle mit seinem schrecklichen Geigenspiel drangsaliert. Jens wiederum würde nichts lieber tun, als den ganzen Tag Fußball zu spielen. Zudem ist er unschlagbar wenn es darum geht, Alvar vor dem Geige Üben zu retten. Die beiden Jungs haben sich vor ewigen Zeiten ein Baumhaus gebaut, in dem sie aus Weingläsern Saft trinken und ihren Heulklub abhalten. Außerdem nutzen die beiden jede Gelegenheit zu einem ausgiebigen Bad im Meer, gern auch mit und auf Gulla, ihrer alten Freundin und Inhaberin des Kramladens.

Der Neue vom Krähenschloss

Doch diese Idylle verändert sich fast schlagartig, als neue Bewohner ins Krähenschloss, ein altes und verfallenes Haus auf der Insel, einziehen. Opa Petter, Vater Kurt und Sohn Magnus, der mit seiner coolen Lederjacke und den gegelten Haaren gar nicht so recht ins Bild passen will. Zu allem Überfluss ist Magnus auch noch wahnsinnig sportlich und so kommt es, wie es kommen muss: schnell steht Jens mit Magnus auf dem Fußballplatz und Alvar fühlt sich allein gelassen und als Außenseiter. Verletzt, enttäuscht, eifersüchtig und wütend versucht er alles, um Magnus zu schaden und zerstört, als er merkt, dass er damit nicht besonders weit kommt, darüber hinaus  in einem schlimmen Wutanfall das Baumhaus. Für Jens ist damit der Fall klar: Alvar ist nicht mehr sein Freund. Und so verbringt er nun die Zeit mit Magnus auf dem Fußballplatz, während Alvar tiefunglücklich Rat und Trost bei Gulla sucht. Dort entdeckt er zufällig ein wohl gehütetes Geheimnis, dass am Ende nicht nur die drei Jungs einander wieder näher bringt, sondern auch zwei andere Menschen sehr miteinander verbindet.

Sommer, Sonne, Kleeblattglück

„Kleeblattsommer“ – klingt der Titel nicht allein nach Sonne, die in der Nase kitzelt während man angenehm faul auf einer Wiese liegt und sich in den Tag hinein träumt? Feriengefühl pur, sozusagen. Und noch eine andere Assoziation drängt vor das innere Auge: ein tiefes Glücksgefühl. Denn vierblättrige Kleeblätter sind schließlich das Glückssymbol schlechthin. Und so sind vierblättrige Kleeblätter tatsächlich das Symbol des Buches, dass sich durch die ganze Geschichte hindurchsprenkelt und im Leben verschiedener Personen eine Rolle spielt, die am Ende über ein vierblättriges Kleeblatt wieder zueinander finden.

Die Handlung ist an sich nicht neu, hat aber schöne, neue Details und ist tatsächlich ein angenehmer Lesestoff für faule Sommertage. Alvar ist irgendwie ein kauziges Kind, dass nur aus Gläsern mit Stiel trinkt und ausschließlich in Filzpantoffeln durch die Gegend flitzt. Ihm gegenüber bleibt sein Gegenspieler Jens leider etwas farblos zurück. Doch nur, bis der coole Magnus auftaucht und Jens sich von Alvars bestimmendem Wesen befreien kann. Das ist natürlich für Alvar ziemlich schlimm, aber dennoch gut zu lesen, ohne emotional zu sehr ans Herz zu gehen.

Das Gut der Freundschaft

Ein paar wichtige Botschaften fürs Leben und den Umgang mit Freunden hat Christian Wiik Gjerde in den leicht zu lesenden 23 Kapiteln der Geschichte auch untergebracht, so dass man am Ende nicht nur eine leichte Sommergeschichte aus der Hand legt, sondern auch noch einmal erfahren hat, worauf es im Leben wirklich ankommt: Freunde.

Fazit

Wenn man ehrlich und aufrichtig zu einander ist, übersteht eine richtige Freundschaft auch mal eine Krise. Alvar und Jens zeigen, wie sie aneinander wachsen. Gespickt mit skandinavischem Lebensgefühl, viel Natur, Wasser und Sonne ist „Kleeblattsommer“ eine klasse Urlaubslektüre.

Kleeblattsommer

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