Alma und Oma im Museum

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Rita Dell'Agnese
75%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonSep 2019

Idee

Die Kinder werden spielerisch in das Thema Museum eingeführt.

Bilder

Der Gegensatz, der sich in der Bildsprache zeigt, vermag zu faszinieren.

Text

In den ausführlichen Textpassagen finden sich viele Informationen zu den Gemälden.

Kunst und Religion im Fokus

Alma ist sich nicht ganz so sicher, ob sie wirklich Lust dazu hat, mit Oma ein Museum zu besuchen. Dennoch machen sie sich auf den Weg. Im Museum angekommen zieht Oma Kopfhörer aus der Tasche und sagt Alma, dass sie sich die Bilder alleine ansehen müsse. Denn Oma wird heimlich in eines der Bilder hineinschlüpfen und Alma muss sie dann auf dem Gemälde suchen. Hat Alma Oma gefunden, wandert diese weiter in ein anderes Bild. Damit Alma weiss, dass Oma noch da ist, unterhalten sich die Beiden über die Kopfhörer. Während sie durch die Räume geht und die Bilder betrachtet, erzählt Oma viel über die Szenen, die auf den Bildern zu sehen sind. Alma entdeckt Sachen, die sie sonst nie gesehen hätte.

Einen Blick auf grausige Szenen

Mit seinem Buch «Alma und Oma im Museum» nimmt Autor und Illustrator Nikolaus Heidelbach sein Publikum mit in die Welt der Malerei. Heidelbach zaubert dabei Oma in einige der weltbekannten Gemälde hinein, so dass es den Kindern bald zur Aufgabe wird, die Bilder genau zu betrachten, um zu entdecken, wo sich die Oma versteckt. Die erklärt dabei der staunenden Alma, worum es sich bei den Gemälden handelt -  fast ausschliesslich sind es Gemälde mit religiösen Szenarien, mit Dämonen und zum Teil grausigen Szenen. Dass sich nirgends ein Hinweis darauf findet, dass bei diesem Bilderbuch die Religion im Fokus steht, ist ein Manko. Schade ist, dass dafür das geopfert wurde, was man aufgrund des Buchbeschriebs erwarten würde: Eine kleine Erklärung zu den jeweiligen Malern. Oma erzählt zwar über Kreuzigung, Tod und Quälerei, nichts aber darüber, wer das Bild gemalt hat.

Gefällige Figuren

Optisch ist das Bilderbuch allerdings faszinierend aufgebaut. Zum einen sind da die schlichten Illustrationen von Oma und Alma als gefällige Figuren, sowie der restlichen Museumsumgebung. Hier kommt der Autor mit einer klaren, schnörkellosen Bildsprache aus. Mit den verschiedenen Museumsbesuchern bringt Nikolaus Heidelbach eine weitere, teils amüsante, teils überspitzte und klischeehafte Note hinein. Zum anderen finden sich die Gemälde aus früheren Zeiten, die detailgetreu abgebildet sind – mit Ausnahme des Umstands, dass sich in einigen von ihnen eben Oma versteckt. Dieser Gegensatz führt zu einem speziellen optischen Erlebnis.

Zu viel Text für kleine Kinder

Um die verschiedenen Szenen erklären zu können, hat Nikolaus Heidelbach verhältnismässig viel Text eingebaut. Für Leseanfänger sind diese Textpassagen ungeeignet. Hier sollte ein Erwachsener als Vorleser Hilfe leisten. Generell stellt sich die Frage, ob beim vorgesehenen Zielpublikum von Sechs-bis Achtjährigen die Latte nicht zu tief angesetzt worden ist. Und wem die biblischne Geschichten nicht so geläufig ist, dürfte von diesem Buch schlicht überfordert sein.

Fazit

«Alma und Oma im Museum» ist eine ungewöhnliche Auseinandersetzung mit Kunstwerken, vornehmlich solchen mit religiösen Motiven. Die Geschichte mit der Oma in den Bildern lädt die Kinder zum genauen Hinsehen ein. Allerdings ist es angezeigt, dass sich Eltern oder Grosseltern die Zeit nehmen, mit den Kindern das Buch zu erarbeiten.

Alma und Oma im Museum

Nikolaus Heidelbach, Beltz & Gelberg

Alma und Oma im Museum

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