Sternenbote

  • Tyrolia
  • Erschienen: Juni 2019
  • 0

Linda Wolfsgruber (Illustratorin)
 

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Sigrid Tinz
85%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonDez 2019

Idee

Für Kinder die auf Sterne stehen, und für alle, die Lust haben, mehr darüber zu erfahren; und auch die biblische Weihnachtsgeschichte mal ganz anders zu sehen.

Bilder

Die Bilder sind schlicht-schöne Collagen, mit Szenen aus Astronomie, Weihnachtsalltag und dem Lukasevangelium und gehen vom Auge direkt ins Herz.

Text

Der Text ist kurz, aber dicht, die Textbausteinen stecken voller Gedanken und Denkanstöße.

Weihnachtszeit, Sternenzeit

Ob beim  Basteln oder Dekorieren oder in der Bibel – Weihnachten ohne Sterne geht nicht. Ganz nüchtern sind diese heißgeliebten gezackten Glitzerleuchtedinge einfach nur Himmelskörper und ganz pragmatisch werden sie seit Jahrtausenden bis vielleicht Jahrmillionen zur Orientierung genutzt. Auch im Jahre null, kurz vor der Geburt von Jesus. Da ließen sich drei Sterndeuter von einem solchen Stern zu einem besonderen Ereignis führen, zu einem Kind in einer Krippe. Ein Ereignis dass die Welt umgekrempelt hat, ganz egal, ob und wie es tatsächlich geschehen ist.
 

"Acht Minuten braucht das Licht von der Sonne zur Erde. Acht Minuten brauche ich morgens zum Bus.
Manchmal muss ich es in sieben schaffen, schneller als das Licht."

Das Kind, das dieses Buch erzählt, interessiert sich sehr für Sterne und weiß ganz viel. Natürlich wird sein Lieblinsthema in der Weihnachtszeit noch mal präsenter und vor allem anders präsent, als es die Sterne in seinem wissenschaftlichen Interesse sonst sind.  Das Kind wünscht sich ein Teleskop, es backt mit der Schwester Sternenkekse, alle dekorieren den Baum mit Lichtern, die leuchten wie die Sterne am Himmel.

Satzbausteine voller Tiefsinn

Erzählt wird das nicht ausführlich am Stück, sondern in kleinen Textbausteinen und Dialogsequenzen:

"Am Anfang war der Urknall, sagt Papa. Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde, liest Oma. Am Anfang war die Sehnsucht, meint Mama.
Das steht in den Sternen, sagt die Schwester und lacht.

Adventsalltag in Sternenbildern

Die Bilder sind ebenso ruhig und klar. Der Hintergrund ist nachtschwarz wie das Universum, auf der rechten Seite jeder Doppelseite gibt es immer einen großen Kreis, wie der Blick durchs Teleskop. In ihm sind Bilder wie Scherenschnitte, Himmelszenen oder Bilder aus dem Weihnachstalltag der Familie. Viel Blau, viel Sternengelb. Seite für Seite werden so Astronomie, unsere heutige Weihnachstrituale und die Geschichte von Jesus und den drei Königen zu einer Einheit verwoben, die sich ganz natürlich anfühlt. Nach der Lektüre hat man das Gefühl, dass es die Weihnachtsgeschichte mit Jesus und vor allem das ganze Drumherum nicht braucht, um sich besinnlich zu fühlen - das schaffen das wundervolle Universium und die familiären Rituale ganz alleine - aber dass es doch irgendwie eine schöne Geschichte ist. Und deren Botschaft bleibt, immer und überall: Wo ein Stern in der Dunkelheit hell leuchtet, ist Hoffnung und Leben. Und ob Kind oder König, ob symolisch oder tatsächlich: "Wenn dir ein Stern besonders leuchtet, sollst du ihm folgen."

Fazit

Die Weihnachtsbotschaft ohne Sternenhimmel? Funktioniert nicht. Hier ist deshalb auch der Sternenhimmel die Hauptgeschichte, in die das Lukasevangelium hineingedeutet ist und alles erzählt am Familienalltag im Advent. Ein ungewöhnliches Buch, schön und sehr schön nachdenklich.

 

Sternenbote

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