Der magische Frisör

Patrick Wirbeleit (Illustrator)

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Sigrid Tinz
95%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonFeb 2020

Idee

Ein Buch übers Haareschneiden, das Spaß macht und zeigt, was Geschichten können: Drachen besänftigen, langweilige Frisörbesuche zum Erlebnis machen, Leselust fördern.

Bilder

Toll! Bunt, leicht und liebenswert. Trotz Frisurenthema steht „Schicksein“ nicht übermäßig im Vordergrund – auch wenn Drache, Ritter und Einhorn Klasse aussehen, nachdem Danny mit ihnen fertig ist.

Text

Für absolute Leseanfänger sind die Sätze zu lang und die Wörter auch, aber wer schon gut buchstabieren kann, sollte einen Termin mit dem magischen Frisör machen.

Lesen beim Haareschneiden, was für eine tolle Idee.

Die Geschwister Lila und Erik kommen zum Frisör. Danny heißt er und er freut sich, denn er lässt sich gerne Geschichten vorlesen bei seiner Arbeit. Und Lila und Erik sind beide ebenfalls große Geschichtenfreunde. Das ist schon ein bisschen ungewöhnlich und es wird gleich noch ungewöhnlicher. Denn Danny hat eine ganz besondere Schere, sie ist golden und einmal „Schnipp“ und er und die Kinder sind mitten in der Geschichte, die gerade vorgelesen wird. So stehen sie dann in einer fantastischen Landschaft, vor ihnen ragt ein riesiger Drache, der Ausschnitt zeigt nur dessen Fuß. Die Bilder dazu sind toll, knallbunt, lebendig, freundlich.

Ein Drache beim Frisör

Und lustig: Wie im Film beugt der Drache sein Haupt nach unten und wir sehen, dass er eine Frisur wie Prinz Eisenherz hat, nur zugewucherter. Und für einen Drachen natürlich völlig unangemessen. Aber so lustig. „Alle Menschen haben Angst vor mir“ klagt der Drache. Kein Wunder, meint Danny: „Deine Haare sehen ja auch zum Fürchten aus.“ Und dann geht es los, mit goldener Schere und Gewitterfön zaubert Danny dem Drachen eine gepflegte Haartolle auf den Untierschädel. Dann geht es zurück für den Frisör und seine Freunde.

Auch Einhörner und Ritter brauchen einen Haarschnitt

Denn jetzt ist Erik dran mit Haareschneiden. Auch er liest ein Buch dabei. Und „Schnippschnapp“ schon sind die drei wieder unterwegs: zu einem zottelbärtigen Ritter, der vor lauter Haar- und Bartpracht nicht mehr in seinen Helm passt. In einer dritten Geschichte braucht dann ein Einhorn Hilfe, dem immer dann die Haare ganz absonderlich abstehen, wenn es einen deftigen Regenbogenpups getätigt hat. Das alles wird erzählt in kurzen, knappen Sätzen, die für Leseanfänger durchaus passend sind. An manchen Stellen ist vielleicht etwas kniffelig für die ganz Kleinen, aber dann helfen der spannende Inhalt und die bunten Bilder dranzubleiben.
Nach der Geschichten holt der Papa die beiden ab. Beide Kinder haben eine neuen Haarschnitt und sich dabei nicht eine Minute gelangweilt.

Der Frisör Danny existiert übrigens wirklich; und er lässt sich beim Haareschneiden tatsächlich von seinen kleinen Kunden vorlesen.

Fazit

Lesen beim Haareschneiden, was für eine tolle Idee. Diese Geschichte ist perfekt geeignet dafür: Leicht, locker, bunt und fantasievoll, genau richtig für die Minuten bis der neue Haarschnitt sitzt. Aber auch ohne Frisörbesuch ist es ein tolles Erstlesebuch für alle Kinder. Und beides zusammen ist ein wundervolles Beispiel für die Möglichkeiten, die es gibt bei der Leseförderung. Man muss nur so gute Ideen haben wie Danny, der magische Frisör.

Der magische Frisör

Danny Beuerbach, Ravensburger

Der magische Frisör

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