Elchtage

  • dtv
  • Erschienen: Januar 2021
  • 1

Originalausgabe erschienen unter dem Titel Älgflickan; übersetzt von Anu Stohner; Hardcover, 224 Seiten

ISBN: 9783423640763

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Rita Dell'Agnese
95%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonFeb 2021

Idee

Die Zusammensetzung der verschiedenen Charaktere ist alleine schon Lesegenuss.

Text

Der Roman lässt sich süffig lesen und kann mit einer guten Prise Humor aufwarten.

Die verlorene Freundschaft

Was ist nur passiert? Seit Johanna und Sandra in die Mittelstufe gekommen sind, ist alles anders. Einst beste Freundinnen und in all ihrem Tun unzertrennlich, gehen sich die beiden Mädchen nun aus dem Weg. Denn Sandra hat sich Lusse und ihrer Clique angeschlossen – dem angesagtesten Mädchen der Schule. Johanna, die keine Lust darauf hat, zu Lusses Gefolgschaft zu gehören, bleibt auf der Strecke. Trost findet sie in der kleinen Hütte am See, die sie einst zusammen mit Sandra gebaut hat. Dort nämlich trifft das einsame Mädchen unerwartet auf die zutrauliche Elchkuh Wildstern. Doch eines Tages taucht auch Wildstern nicht mehr auf. Auf der Suche nach der Elchkuh entdeckt Johanna ein geheimnisvolles Camp mitten im Wald. Und auf einen Elch, der von den Männern im Camp eingesperrt wurde. Noch bevor sich Johanna ein Bild von der Sache machen kann, entdeckt sie, dass auch der geheimnisvolle Junge, Six, dem sie in letzter Zeit öfters begegnet ist, zu dem Elchjäger-Camp gehören muss. Mit ihm schmiedet sie einen Plan, um Wildstern vor den Jägern zu retten.

Mut, einen eigenen Weg zu gehen

Die Autorin Malin Klingenberg stattet ihre Protagonistin Johanna mit vielen positiven Eigenschaften und Lebensumständen aus. Zwar muss das Mädchen aufgrund der Berufstätigkeit ihrer Eltern schon früh sehr eigenständig sein, dennoch lebt sie in einem geborgenen Umfeld, in dem auch Toleranz kein Fremdwort ist. Johanna leidet unter der plötzlichen Abkehr ihrer besten Freundin, bleibt sich aber trotz allem treu. Dadurch wird sie offen für neue Begegnungen und vermag neue Freundschaften zu schließen, die zwar diejenige mit Sandra nicht ersetzen können, aber eine ganz andere Basis haben. Also eine feinfühlige Schilderung vom erwachsen werden eines jungen Mädchens. In den Charakteren lebt denn auch die Stärke des Buches. Sie sind witzig, lebensnah und so unterschiedlich aufgebaut, dass es eine bunte und spannende Mischung ergibt.

Mehr über das Leben der Elche

Fast nebenher und doch gar nicht so unbedeutend gibt Malin Klingenberg ihren Leserinnen und Lesern auch einen interessanten Einblick in die Natur und vor allem in die Welt der Elche. Sie lädt ihr junges Publikum dazu ein, sich mit den im Norden heimischen Tieren auseinander zu setzen und mehr von ihnen zu erfahren. So erfüllt dieser Roman nicht nur den Zweck, die ihre Leser auf spannende Weise zu unterhalten, er vermittelt auch einen vertieften Einblick in die hierzulande wenig bekannte Welt der nordischen Wälder.

Fazit

Elchtage ist ein Wohlfühlbuch für junge Leser, das sich jedoch mit wichtigen Themen auseinandersetzt. Flüssig und mit einer guten Prise Humor geschrieben, unterhält der Roman im selben Maße, wie er bildet. Ein überaus gelungenes Stück Naturgeschichte und gleichzeitig ein Buch, das Mut macht, sich treu zu bleiben.

Elchtage

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