Der Regenbogenfisch hat keine Angst mehr

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Kinderbuch Couch
71%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonOkt 2005

Idee

Lebensnahe Situation ist kindgerecht dargestellt und erzählt. Leider fehlt hier das Zugeständnis an ein berechtigtes Angstpotential.

Bilder

Aufwendig gestaltete und phantasievolle Bilder mit eigenem Stil und auffallender Farbgebung, einzigartige Darstellung mit hohem Erkennungswert

Text

kindgerechte, z.T. originelle Sprache, die Platz für Phantasie lässt . Ein Text der durch seinen altersgemäßen Spannungsbogen kleine Zuhörer erreicht.

Marcus Pfister hat mit ";Der Regenbogenfisch hat keine Angst mehr"; ein Buch geschrieben, das dem kleinen Zuhörer und Betrachter helfen soll, der Angst vor dem Fremden und Unbekannten mutig zu begegnen und ihr ins Auge zu blicken. Es zeigt uns, wie man ganz neue Eindrücke gewinnen und die Welt in einem anderen Licht betrachten kann.

Der Buckelfisch ist krank. Und nur die roten Heilalgen aus der Teufelsschlucht können ihm helfen, meint der Langnasen-Doktorfisch. Niemand traut sich in diese gefährliche Schlucht, doch der Regenbogenfisch zögert nicht lange, und verspricht zu helfen. Trotz der vielen Warnungen durch die anderen Fische schwimmt er los. Der kleine blaue Fisch begleitet ihn mutig. Während sie die Teufelsschlucht durchschwimmen meinen sie den gefährlichen, dreiköpfigen Keulenfisch und den fünfäugigen Kugelfisch zu sehen. Das tausendarmige Ungeheuer wollen sie sogar gefühlt haben. Obwohl sie sich so sehr fürchten, lassen sie sich nicht von ihrem Weg abbringen, bis sie die roten Algen gefunden und gepflückt haben. Der kleine blaue Fisch will vor lauter Angst nicht mehr zurück, aber der Regenbogenfisch beruhigt ihn.

Und tatsächlich bewahrheitet sich seine Haltung, dass sie jetzt wüssten, was auf sie zukommt. Bei genauerer Betrachtung stellen sie nämlich fest, dass es sich nicht um einen fünfköpfigen Fisch, sondern lediglich um fünf kleine, harmlose Laternenfische handelt, die ihnen Angst eingeflößt hatten. Die anderen Gefahren werden gleichermaßen enttarnt, so dass sie, wieder zu Hause angekommen, nicht nur die wichtigen Algen dabei haben, sondern auch allen berichten können, dass man nicht vor der Angst davon laufen darf. Endlich wird nicht nur der Buckelfisch wieder gesund, sondern auch die gefährliche Schlucht als ganz harmlos entlarvt.

Diese Sonderausgabe der bereits 2001 erschienenen Regenbogenfisch Geschichte, vermag es dem Kind zu verdeutlichen, dass es sich nicht von voreilig übernommenen Vorurteilen verleiten oder sogar Angst machen lassen soll. Aber sie lässt außer Acht, dass es sehr wohl Gefahren gibt, vor denen es sich ";lohnt"; Angst zu haben. Nicht jedes tausendarmige Ungeheuer entpuppt sich in Wirklichkeit als harmloser Seetang. Dem Kind sollte vielmehr vermittelt werden, dass es Angst gibt, die einen besetzen kann, aber auch Angst , die berechtigt ist und nach Vorsicht verlangt. Sich darin Üben zu können, seiner Intuition zu vertrauen und sich dabei trotzdem kritisch zu hinterfragen, sollte Aufgabe eines solchen Buches sein. Dieser Aufgabe wird es nicht gerecht.

Allerdings sei erwähnt, dass es sicherlich schwer ist, solche komplexe Zusammenhänge kindgerecht darzustellen und adäquat zu vermitteln. Daher mag das Buch für manche kindliche Lebenssituation Sinn machen, wie vielleicht dabei, dass ungute Gefühl los zu werden, wenn man z.B. in den vermeintlich von Gespenstern besetzten Keller muss. Ein Angstpotential das viele Kinder kennen und mithilfe der Geschichte vielleicht transportiert und gelöst werden kann, nicht zuletzt auch durch die kindgerechte und phantasievolle Sprache.

Ansonsten ist das Buch ausgefallen illustriert. Wer die ursprüngliche, sehr schöne Regenbogenfisch Geschichte über das Teilen gelesen und angeschaut hat, erkennt die gerade bei Kindern so beliebte Glitzerflossen wieder, was eine grundsätzliche Begeisterung beim kleinen Publikum bereits impliziert.

Die Sonderausgabe ist im kleinen Format erschienen, und daher ein praktisches, handliches Buch, auch und gerade für unterwegs.

Fazit:

Wer den Regenbogenfisch liebt, darf auf dieses Buch, dessen Format zum Mitnehmen einlädt, nicht verzichten. Liebevoll illustriert und für die junge Zielgruppe nachvollziehbar, kann es helfen, ";unnötiger"; Angst im Alltag gewappnet zu begegnen.

Anke Bergen-Mens

Der Regenbogenfisch hat keine Angst mehr

Marcus Pfister, NordSüd

Der Regenbogenfisch hat keine Angst mehr

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