Sieben freche Hexen

Sieben freche Hexen
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Kinderbuch Couch
83%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonOkt 2005

Idee

Ein herrlich lustiges und spannendes Buch, das aufgrund seiner so unterschiedlichen Charaktere und vielfältigen Inhalte für viel Lesespaß sorgt.

Bilder

Die Bilder spiegeln den Inhalt gut wieder und geben einen Einblick in das Leben der Hexen und ihrer Abenteuer. Die Bilder sind für die Vorstellungskraft eines Kindergartenkindes gut ergänzend, und zeigen deutlich die Emotionen der Hauptpersonen.

Text

Kurz, alters entsprechend und mit vielen wunderbar übertriebenen Adjektiven erzählen die Texte die kleinen Abenteuer. Inhalt und Umfang sind für Vorschulkinder angemessen. Guter Wechsel von wörtlicher Rede und Erzählerposition.

In einem Haus mitten im Wald wohnen die sieben frechen Hexen. Auch wenn sie noch so verschieden sind, sind sie doch die besten Freundinnen. Die alte Walburga ist, mit ihren fast 250 Jahren, die Oberhexe, die im Notfall heftig schimpfen kann, dass es nur so donnert. Desweiteren leben in dem Haus die schöne Adele, die alles schön hext, die Zwillinge Lilli und Tilli, die jede Menge Unsinn im Kopf haben, die dicke Gertrud, die den ganzen Tag kocht, die dünne Griseldis, die sich am besten von allen unsichtbar machen kann, Nettchen, die erst 103 Jahre alt ist und noch viel aus der Hexenfibel lernen muss und die drei Haustiere. Das sind der rote Kater Schnurreburre, der schwarze Rabe Rappelkopf und der grüne Frosch Ferdinand. Der wohnt natürlich nicht im Haus, sondern im Brunnen, da er sonst alles nass machen würde.

In den 11 kleinen Geschichten hexen die sieben so jede Menge und lassen so manchen Menschen verdutzt dreinschauen. Denn sie begeben sich immer wieder in unser alltägliches Geschehen und wenden die Dinge zum Guten, wobei der Lachspaß garantiert ist.

So finden Lilli und Tilli, als sie ins Dorf gehen, um etwas Unsinn zu hexen, einen dreckigen vernachlässigten Hund in seiner Hütte. Das Herrchen dagegen sitzt am Tisch und isst sich richtig satt. Die Zwillinge hexen das Herrchen in die Hütte und den Hund an den Tisch, was erst wieder getauscht wird, als das Herrchen verspricht sich mehr um den Hund zu kümmern. Auch Griseldis verhilft auf dem Markt einem kleinen Jungen wieder zur Fröhlichkeit. Er soll nämlich sein geliebtes Huhn verkaufen, weil die Familie so arm ist und auf einmal kann das Federvieh jeden Tag ein goldenes Ei legen. Das kleine Nettchen hat es manchmal gar nicht so leicht. Ihr fällt das Lernen unwahrscheinlich schwer und wie soll sie es nur schaffen aus Eiern, Kartoffeln für die Puffer zu hexen? So werden es erst Zitronen, aber nach viel üben sogar fertige Puffer.

Doch manchmal geht's auch zu wie bei richtigen Hexen und es gibt auch etwas unangenehmere Begegnungen, wo dann ein böser Hexenspruch folgen muss: In der zweiten Geschichte kommt abends ein kleines Mädchen namens Alina zu Besuch, die sehr nett zu sein scheint, sich des Nachts aber als Walburgas alte Feindin Zackanara entlarvt, die die wertvolle Hexenfibel stehlen will.

Die dicke Gertrud hat ebenfalls Pech. Der Zauberer Zacharias Ziegenbart lädt sie zu sich ein, obwohl er sonst so unhöflich ist. Er verlangt von ihr für immer dort zu bleiben, um für ihn zu kochen - in seinem Haus ist ein Zauber, der stärker ist, als Gertruds Hexensprüche. Gertrud ist verzweifelt. Doch dann hat sie eine Idee. Sie verdirbt absichtlich so lange das Essen, bis Zacharias sie freiwillig rauswirft.

Der Spaß, aber auch Spannung sind bei diesem kleinen Geschichtenbuch garantiert. In kindgerechter Weise werden die kleinen Abenteuer der sieben frechen Hexen, mit etlichen lustig übertriebenen Adjektiven beschrieben, die eine insgesamt lockere und aufheiternde Stimmung erzeugen. Durch diese lebendige Schreibweise hat man das Gefühl, die Geschichten selber mitzuerleben.

Der Inhalt ist vom Umfang her gut für Vorschulkinder nachzuvollziehen, da in jeder Geschichte immer nur eine Hauptaktion stattfindet und von Randgeschehnissen Abstand genommen wird. Ebenso ist die Länge so gewählt, dass Kinder gut zuhören und sich auf das wesentliche konzentrieren können. Besonders für junge Kinder oder Kinder, die noch Schwierigkeiten mit der Merkfähigkeit haben, eignen sich derartige Geschichten wunderbar als spielerisches Übungsmittel. Zumal sie mit ihrer faszinierenden Thematik Kinder immer wieder in ihren Bann ziehen - und wer begeistert bei einer Sache ist, lernt am meisten.

Durch den hohen Bezug zur kindlichen Lebenswelt, können Kinder die Geschichten noch besser verfolgen. Ebenso auch durch die großen Bilder, die dem Comicstil verwandt sind und jeweils nur die Hauptszene zeigen. Die Inhalte können auf diese Weise noch besser verinnerlicht werden, da neben der auditiven auch die visuelle Wahrnehmung angesprochen wird. Die Darstellungsweise der sieben frechen Hexen spricht Kinder sehr an, da ihre Gesichter die momentanen Emotionen deutlich wiederspiegeln und so für Lebendigkeit sorgen.

Die einzelnen Geschichten sind in ihrer Anordnung nicht aufeinander aufbauend, so dass sie auch separat gelesen werden können, wodurch der individuelle Nutzwert des Buches nochmals erhöht wird.

Fazit

Die sieben frechen Hexen, hexen sich durch die Welt und erleben so manches Abenteuer, das Groß und Klein fasziniert.

Dorothee Langer

Sieben freche Hexen

Ingrid Uebe, arsEdition

Sieben freche Hexen

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