Kasi Kauz (1+2)

Illustrationen von Matthias Derenbach; Hardcover

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Julian Hübecker
87%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonOkt 2021

Idee

Themen, die schon Kindern im Kindergarten oder der Schule begegnen, werden sensibel und mit Herz aufgeklärt.

Bilder

Wichtige Begleiter für die Geschichte, großflächig und farblich ansprechend.

Text

Sehr einfach gehalten, daher für Leseanfänger sehr gut geeignet.

Mit offenen Augen und Herzen durch die Welt gehen

Kasi ist ein kleiner, harmoniebedürftiger Kauz, der mit seinen tierischen Freunden im Wald lebt. Bei all den unterschiedlichen Bewohnern gibt es zwischendurch natürlich auch mal Reibereien. Da hat Kasi alle Flügel voll zu tun, um wieder für Ordnung zu sorgen – ob es nun eine komische, bunte Krähe ist, der misstrauisch begegnet wird, oder der Zank zwischen zwei Streithähnen. Gut, dass Kasi weiß, wie man den Tieren wieder die Köpfe zurechtrückt.

„Ich finde, man kann euch gar nicht miteinander vergleichen. Muss man auch nicht. Viel wichtiger ist doch, wie man miteinander umgeht und nicht, wie prächtig das eigene Federkleid ist, findest du nicht?“

Gleich zwei Abenteuer hat Schauspieler Oliver Wnuk uns mit Kasi Kauz beschert: Kasi Kauz und die komische Krähe und Kasi Kauz und der Radau am Biberbau. Im ersten Buch landet ein bunter Papagei im heimischen Wald. Eigentlich hat diese komische Krähe in diesem Lebensraum nichts zu suchen; entsprechend verwirrt sind auch die Tiere des Waldes. Wo kommt nur der komische Vogel her? Was will er hier? Was ist, wenn er uns das ganze Futter wegfrisst? Die Sorgen der Tiere führen zu Ablehnung dem Papagei gegenüber, und so will sich keiner so recht darum kümmern, ihn erstmal kennenzulernen.

Im zweiten Band geraten der Schlotter-Otter und der Piesel-Wiesel aufeinander. Eigentlich ist es ein wunderschöner Tag, als die beiden von der jeweils anderen Seite des Flusses kommen und diesen über den Biberdamm überqueren wollen. Doch es ist nur Platz für ein Tier gleichzeitig. Keiner will weichen, es kommt zum Streit, und unter dem Gepolter und Gehüpfe bricht schließlich der Damm. Natürlich will keiner Schuld sein – soll es doch der andere richten. Kasi muss einiges an Überzeugungsarbeit leisten, um beide Probleme wieder einzurenken.

Süße Tiergeschichten mit wichtiger Thematik

Kasi Kauz ist ein freundlicher, kluger Geselle, der als Stimme der Vernunft agiert. Wichtige Themen wie Ausgrenzung oder Offenheit gegenüber Mitmenschen (oder -tieren) begegnen Kindern bereits früh, der Umgang damit ist aber oft nicht einfach. Kasi hält den Tieren einen Spiegel vor und zeigt, wie man selbstreflektierend auf Situationen reagieren und sein eigenes Handeln hinterfragen kann. Insbesondere Kasi Kauz und die komische Krähe ist geschickt aufgebaut: Die vielen Tiere des Waldes bieten die Möglichkeit, unterschiedliche Gründe vorzuschieben, warum man auf Fremde ablehnend reagiert, um dann zu überlegen, warum dies zu kurz gedacht ist.

Begleitet wird Oliver Wnuk von Matthias Derenbach, der die Illustrationen beigesteuert hat. Kasi ist dabei sehr niedlich geraten, mit großen, runden Augen, witzigen Federohren und einem gedrungenen Körper. Er ist klar das Aushängeschild. Auch die anderen Tiere sind gelungen – sie lassen sich klar erkennen und benennen und heben sich gut vom verwaschenen Hintergrund ab, der aber den Gesamteindruck perfekt macht.

Fazit

Zwei tierische Bücher, die von Offenheit, Neugier und Selbstreflektion sprechen, begleitet von einem klugen Kauz, der diese Werte im Wald verbreitet.

Kasi Kauz (1+2)

Oliver Wnuk, arsEdition

Kasi Kauz (1+2)

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