Vier kleine Piraten und das Seeungeheuer

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Kinderbuch Couch
79%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonAug 2006

Idee

Ein unterhaltsames Spielbuch bei dem kindgerechte Abenteuerstimmung garantiert ist und das jede Menge Spaß verspricht.

Bilder

Stimmungsvolle Momente werden auf den doppelseitigen Motiven eingefangen und sind für Kinder genau der richtige Blickfang.

Text

Die kleine Abenteuergeschichte liefert mit Schwung und leichten Dialogen reichlich Unterhaltungswert.

Piraten sind brutal, gemein und beuten andere aus?! Nicht die vier kleinen Piraten in Erhard Dietls unterhaltsamem Seeabenteuer für Kinder. Auf der Fahrt zu ihrem Freund Robinson entdecken sie viele tolle und spannende Sachen. Dank der vielen Klappen sind die kleinen Zuhörer bei diesem Bilderbuch beinahe mittendrin, statt nur dabei…

Die kleinen Piraten Ricki, Tim, Flora und Ronnie bauen gerade eine Sandburg am Strand, als sie eine Flaschenpost mit einer Nachricht von ihrem Freund Robinson erhalten. Er langweilt sich auf seiner Insel und bittet die Piraten, ihn doch besuchen zu kommen. Trotz des plötzlich schlechten Wetters stechen sie schnell mit ihrem Piratenschiff in See. Ein Glas Himbeermarmelade wollen sie ihrem Freund als Geschenk mitbringen. Knöpfchen, der kleine Hund und Koko, der gelbe Papagei, sind ihre tierischen Begleiter.

Auf einer geheimnisvollen Insel machen sie Pause und erkunden eine große Burgruine. Unheimliche Gestalten haben sich hinter Fenstern und Türen versteckt. Ricki muss aufpassen, dass er nicht in eine Fallgrube stürzt. Tim entdeckt in einer alten Truhe Kleidung, die Robinson gefallen dürfte. Doch Knöpfchen ist schon etwas ganz Besonderem auf die Spur gekommen, einer Schatzkarte! Die weist auf einen Schatz in einem versunkenen Schiff hin. Die vier kleinen Piraten tauchen sofort hinab zum Meeresgrund und entdecken das Wrack. Doch der Schatz verkommt beinahe zur Nebensache, denn ein grünes Seeungeheuer hat sich in einer Luke den Schwanz eingeklemmt. Tim befreit das schuppige Monster, das sich, wieder an Bord des Piratenschiffes, als ebenso liebenswürdig wie versessen auf Melonen zeigt.

Endlich sind die kleinen Piraten bei Robinson angekommen und präsentieren stolz ihre Geschenke und Mitbringsel – natürlich auch das liebe Seeungeheuer. Nachdem sich alle gestärkt und ausgelassen gefeiert haben, hält auch Robinson noch eine Überraschung für sie parat. In einem Tümpel hinter seinem Haus wartet ein zweites Seeungeheuer auf Gesellschaft…Elfriede! Nun, da wird es Robinson wohl nicht mehr so schnell langweilig auf seiner Insel. Die kleinen Piraten stechen wieder in See und Elfriede kann sich mit ihrem Artgenossen ganz den Melonen mit Himbeermarmelade widmen.

Die großen doppelseitigen Bilder in ";Vier kleine Piraten und das Seeungeheuer"; sind bereits Blickfang genug, um Kinder alles um sie herum vergessen zu lassen. Erhard Dietl fängt stimmungsvolle Momente mit Panoramaperspektive ein, da ist kindgerechte Abenteuerstimmung garantiert. Die große, graue Burgruine wirkt so verlockend unheimlich. Das versunkene Schiff liegt imposant in leuchtend grünem Wasser, umgeben von einer bunten Unterwasserwelt. Und welches Kind würde nicht gerne einmal auf dem schönen, stolzen Piratenschiff mit den großen gelben Segeln anheuern? Die rundum gelungene und sehr sympathische Bilderwelt präsentiert sich dabei immer mit humorvoller Note und spricht mit ihrem klaren Farbspektrum zielsicher kleine Kinder an.

Richtig neugierig machen dann natürlich die zahlreichen Klappen, die teilweise zu Beginn gar nicht so leicht zu entdecken sind und in ihrer Größe sehr stark variieren. Viele der Klappen haben schlicht unterhaltsamen Charakter – mit manchmal ein wenig sehr aufgesetzten Inhalten – während andere die Erzählung direkt aufgreifen und weiterführen. So ist die besagte Schatzkarte in der Burgruine hinter einer kleinen Tür zu einer Kammer versteckt. Der Schatz kann in einem alten Fass geborgen werden und das Seeungeheuer aus seiner misslichen Lage per Klappe befreit werden. Da ist es manchmal gar nicht so einfach, die Kinder wieder auf die eigentliche Geschichte aufmerksam zu machen und ihnen die notwendige Konzentration abzufordern. Aber hier positioniert sich das Buch von Erhard Dietl daher auch ganz bewusst als ";Spielbuch";.

Aber keine Sorge, die kleine Abenteuergeschichte liefert genügend Unterhaltungswert, um auch geduldige Zuhörer zufrieden zu stellen. Mit viel Schwung und leichten Dialogen lässt Erhard Dietl seine kleinen Piraten, die allesamt überhaupt nicht gemein und hinterlistig sind, ihre Seeungeheuer-Rettungsaktion gelingen. Elfriede muss nicht mehr länger alleine im Tümpel verweilen und auch Robinson kann sich über die neu gewonnene Zweisamkeit freuen. Die Piraten sind glücklich und schlafen schließlich selig in ihren häuslichen Betten ein. Aber am spannendsten war es dann doch in der Burgruine, oder? Vielleicht stechen wir gleich direkt noch mal in See…

Fazit:

Alle Mann – oder besser – alle Kinder an Bord und Anker lichten! Erhard Dietl manövriert sein junges Publikum mit viel Spaß, guter Laune und einem Schuss Spannung im wahrsten Sinne des Wortes ";spielerisch"; durch das ";Piratengewässer";. Kleine Abenteuerfans werden da ganz sicher auf ihre Kosten kommen.

Stefanie Eckmann-Schmechta


Vier kleine Piraten und das Seeungeheuer

Erhard Dietl, arsEdition

Vier kleine Piraten und das Seeungeheuer

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