Auf und zu, das kann ich schon!

Wertung wird geladen
Kinderbuch Couch
80%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonSep 2006

Idee

gut gemachtes, solides Buch zum Erlernen der wichtigsten Verschlusstechniken – einzig der traditionelle Knopf zum Zuknöpfen und der Hakenverschluss haben hier gefehlt. Es bietet Kindern die Gelegenheit, in ihrem Tempo zu lernen und zu üben.

Bilder

für Kinderbücher eine sehr klassische Art der Illustration: Farbenfroh, niedlich und freundlich mit einigen Details aus dem Alltag der Kinder. Dabei liegt der Fokus aber klar auf der Hauptsache, den „Übungsobjekten“.

Text

Der Text spielt eine sehr untergeordnete Rolle, für den Zweck des Buches aber durchaus angebracht. – ein immer wiederholter Reim vor dem Öffnen des nächsten Verschlusses prägt sich schnell ein, motiviert und lässt die Spannung steigen.

";Das will ich selber machen!"; ruft der Nachwuchs so manches mal empört auf und er meint damit, dass er oder sie sich selbst die Jacke öffnen, die Druckknöpfe schließen oder die Schuhe binden will. Auf keinen Fall sollte man sie davon abhalten, doch im Alltag stellt das ein schwieriges Unterfangen dar. Denn die dazu notwenigen Fingerfertigkeiten wollen geübt werden, bis sie schnell von der Hand gehen. Da ist es doch schön, wenn in einem stabilen Buch die Verschlussarten in komprimierter Form vorhanden ist…

Mit einem leuchtendgelben Reissverschluss im Jeansstoff können wir das Buch schnell öffnen – das ging leicht. Dann stellt sich eine etwas schwierigere Hürde: Ein blauer Pullover mit großen Druckknöpfen. Luisa und Jeremais, jeder auf seiner Seite, des nunmehr in der Mitte geöffneten Buches mit doppelter Ringheftung, müssen diese Aufgabe auch lösen. Jeremias bei seinem blauen Pullover und Luisa muß den Reissverschluss an ihrer blauen Jacke aufziehen. An ihren Stofftieren, dem Teddybären und dem Hasen finden wir auch so manchen Verschluss. In der Mitte und fettgedruckt, finden wir immer in Verbindung mit dem als nächstes zu öffnenden Verschluss den Reim: ";Schau mal an, was ich schon kann. Ich mach das auf. Und was kommt dann?"; Da steigt natürlich die Spannung und der Ehrgeiz wächst. So geht es weiter – vom Schuh mit Schnürsenkel, den es zunächst zu öffnen gilt, zur Mütze mit Klettverschluss, über den Rucksack mit Plastik-Schnappverschluss bis hin zur Überraschung, bei dem man bei der flauschigen Tasche den Gummizug nur herunterziehen muss, um zu sehen, welches niedliche Tier sich dahinter verbirgt.

Alles ";verpackt"; in einer kleinen Geschichte, die das Ausziehen zum Spielen der beiden Kinder dokumentiert, werden anhand verschiedenster Verschlüsse, die sich auch durchaus an den Sachen der Stofftiere befinden können, die Bandbreite ihrer Einsatzorte gezeigt. Sei es am Rucksack, an den Hosenträgern, an Mützen, Taschen, Schuhen, Schleifchen oder Pullovern. Dabei finden die Kleinen die Geschichte wahrscheinlich gar nicht so spektakulär, spiegelt sie jedoch auf stimmige Weise die Alltagswelt wieder und besitzt sicherlich einen guten Aufforderungscharakter durch ihre beiden Hauptdarsteller. Viel mehr werden Kinder von den vielen Möglichkeiten begeistert sein und der Gelegenheit, Verschlusstechniken an einem so handlichen Exemplar üben zu können. Nur den traditionellen Knopf zum Zuknöpfen, wie wir ihn beispielweise an Blusen und Hemden vorfinden und der klassische Hakenverschluss der, meist an Hosen befindlich, schon eine gewisse Herausforderung darstellt, haben hier gefehlt. Dabei sind es gerade diese beiden Verschlüsse, neben dem Schleifebinden, die für Kinder besonders schweirig zu erlernen sind.

Die Illustrationen sind in warmen, kräftigen Warmen gehalten, die Gesichter der Darsteller freundlich und lebendig. Ein Buch mit hohem ";Niedlichkeitsfaktor";, das aber nicht kitschig ist. Durch die sparsam gesetzten Details aus dem Alltag der Kinder, lenken die Illustrationen nicht von dem Hauptmerkmal des Buches ab, nämlich dem zu öffnenden Objekt, sondern bieten einen freundlichen und bekannten Rahmen.

Durch die stabile Ringheftung und den dicken Pappseiten, dürfte das Buch lange Zeit als ";Übungsexemplar"; dienen können. Eine gute Sache für unterwegs oder etwa wenn man beispielsweise beim Arzt längere Wartezeiten überbrücken muss.

Dabei ist das Buch, das sich wie ein Schrank beidseitig öffnen lässt, auch für ältere Kinder interessant: Denn das Schließen der verschiedenen ";Übungsobjekte"; ist auch durchaus knifflig, besonders wenn es dann an das Erlernen vom Schleifebinden geht.

Fazit:

Ein Format, das überzeugt und auch ein unterhaltsamer Begleiter in vielen Lebenslagen sein kann. Für die ganz Kleinen stellt ";Auf und zu, das kann ich schon!"; ein gutes Übungsobjekt zum Öffnen von Verschlüssen dar aber schon sehr bald wird damit auch das etwas kniffligere Schließen geübt. Und das können die Kleinen, wie wir Eltern wissen, immer und immer wieder. Damit bietet dieses Buch Kindern, da es die einige der wichtigsten Verschlusstechniken beinhaltet, ausreichend Möglichkeiten und Gelegenheit zum Erlernen und Üben. Ihre Fähigkeiten können sie dann schon bald im Alltag einsetzen. Und das freut nicht nur den selbständigen Nachwuchs, sondern auch Mama und Papa!

Stefanie Eckmann-Schmechta

Auf und zu, das kann ich schon!

Antje Flad, Edition Bücherbär

Auf und zu, das kann ich schon!

Ähnliche Bücher:

Deine Meinung zu »Auf und zu, das kann ich schon!«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Lesen und Hören
mit System

Lesestifte und Audiosysteme für Kinder.
Der große Test.

mehr erfahren