Lammanda und der Regenbogenpups

  • Loewe
  • Erschienen: Januar 2023
  • 0

Illustrationen von Mareike Ammersken; Hardcover, 40 Seiten

ISBN: 9783743213708

Lammanda und der Regenbogenpups
Lammanda und der Regenbogenpups
Wertung wird geladen
Kathrin Walther
84%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonFeb 2023

Idee

Originelle Idee, auch wenn die Kernaussage im Bilderbuchbereich sehr häufig vorkommt.

Bilder

Tolle bunte Bilder, die durch abwechslungsreiche Gestaltung bis zuletzt interessant bleiben.

Text

Viel Wortwitz, die gereimten Abschnitte sprechen besonders Kinder an.

Lammanda und ihre Freunde zeigen, dass Besonderheiten auch Vorteile sein können, die man nur richtig zu nutzen wissen muss.

Für die meisten Menschen- und Tierkinder kann es oft nicht bunt genug sein. Das Lämmchen Lammanda hingegen mag sein regenbogenbuntes Fell überhaupt nicht. Als wäre das nicht schon schlimm genug: Immer, wenn sie aufgeregt ist, entfahren ihr Regenbogenpupse und kunterbunte Schafsköttel, weswegen sie die anderen Lämmer auf der Wiese jedes Mal auslachen. Traurig geht sie zu Bernhard Diener, dem Hüte-Hund der Herde, der vor allem für seine vielen Hüte bekannt ist. Um Lammanda aufzumuntern und ihr zu zeigen, wie bunt und vielfältig die Welt ist, nimmt er das junge Schaf mit und stellt ihr seine Freunde vor, die auch alle etwas anders sind, jedoch ihre Besonderheiten als Vorteil sehen.

Als erstes führt es die beiden zur blinden Kuh Kuhnelia, die statt mit den Augen mit dem Herzen sieht. Taube Taubias hört zwar schlecht, doch findet er es manchmal ganz praktisch, das Hörgerät einfach auszuschalten, um das Getratsche der anderen nicht hören zu müssen. Auch der vegane Hai Khai und seine zukünftige Frau Haike oder Alex Zander, der nichtschwimmende Fisch, fühlen sich wohl, so wie sie sind und werden auch von den anderen Tieren im Wasser geschätzt. Beim nächsten Stopp treffen Bernhard und Lammanda auf Rehgina, die zwar sehr schreckhaft ist, jedoch ihre Herde dadurch vor dem Jäger retten konnte. Als Lammanda und Bernhard am Ende ihrer Tour noch Zehbra besuchen, ist es Lammanda, die plötzlich bemerkt, dass auch sie eine tolle Fähigkeit hat und weiß, wie sie gemeinsam mit ihrer Herde Zehbra helfen kann. Ob sie es schafft, die Herde wieder zu einen, damit sie Zehbra zusammen einen warmen Wintermantel stricken können? Denn ein gestreifter Mantel gelingt schließlich nur, wenn sowohl weiße als auch schwarze Schafe und die bunte Lammanda zusammenhalten.

Anders? Aber gerne!

Schaut man sich vielerorts in der Kitagarderobe um, lässt sich schnell eine Art „Dresscode“ erkennen. An vielen Haken überwiegen entweder lila-rosa-pink oder alternativ blau-grau Töne. Schon die Kleinen wollen sich nicht von der Gruppe unterscheiden, der sie sich zugehörig fühlen und wie ließe sich dies leichter als durch Äußerlichkeiten ausdrücken? Doch nicht immer ist es so einfach, schließlich gibt es noch deutlich mehr Merkmale als die richtige Farbe der Gummistiefel, die einen Menschen ausmachen und die meisten dieser Merkmale lassen sich nicht so einfach austauschen. So geht es auch Lammanda, die aufgrund ihres Fells, ihrer Regenbogenpupse und bunten Schafsköttel von den anderen Schafen ausgeschlossen wird und sich mit ihrer Andersartigkeit alles andere als wohl fühlt. Ihr größter Wunsch wäre es, wie alle anderen zu sein, was leider nicht möglich ist. Zum Glück gelingt es Hüte-Hund Bernhard Diener und seinen Freunden, Lammanda zu zeigen, welche Vorteile es mit sich bringen kann, wenn man nicht wie alle anderen ist.

Auch wenn die Botschaft der Geschichte inhaltlich nicht viel Neues bringt und Kern vieler Kinderbücher ist, ist die Umsetzung mit Regenbogenlamm Lammanda gelungen. Durch viel Wortwitz und einer lustigen und abwechslungsreichen Erzählweise macht die Geschichte großen und kleinen Lesern Spaß, denn viele Wortspiele richten sich doch eher an Erwachsene, die verstehen, was es mit „Hüte-Hund“, Bernhard Diener, W-LAMM oder auch Alex Zander auf sich hat. Für die kleinen Bilderbuchbetrachter gibt es mit den vielen verschiedenen Figuren sympathische Charaktere, die alle auf ihre ganz besondere Art und ihre kindgerechte Gestaltung überzeugen können.

Gestaltung

Die Texte im Buch sind teilweise gereimt, teilweise normal erzählt. Einerseits sorgt dieser Wechsel für Abwechslung, andererseits stolpert man doch das ein oder andere Mal beim Vorlesen, wenn man sich gedanklich noch im anderen Vorleserhythmus befindet und den Wechsel vielleicht nicht mitbekommen hat. Das Buch richtet sich an Kinder ab 3 Jahren, was auch passen kann, wenn die Kinder sprachlich ziemlich fit sind. Inhaltlich spricht das Buch Kinder während der gesamten Kindergartenzeit an.

Die Illustrationen sind bunt und farbenfroh, wie man es bei einem Bilderbuch über ein Regenbogenlamm erwartet. Durch die abwechslungsreiche Gestaltung der Seiten, die mal aus einem großen Bilder, mal aus mehreren kleineren Szenen oder auch einem Bild im Längsformat bestehen, bleibt die Aufmerksamkeit beim Vorlesen hoch. Viele kleine Details laden zum genauen Betrachten ein und sorgen auch nach mehrmaligem Anschauen für neue Entdeckungen.

Fazit

Auch wenn die Kernaussage gefühlt in jedem zweiten Bilderbuch thematisiert wird, ist Lammanda und der Regenbogenpups ein gelungenes Kinderbuch, das besonders durch seine sympathische Protagonistin, aber auch durch seinen Wortwitz und seine kindgerechte Gestaltung überzeugen kann.

Lammanda und der Regenbogenpups

Radost Bokel, Tim Boltz, Loewe

Lammanda und der Regenbogenpups

Ähnliche Bücher:

Deine Meinung zu »Lammanda und der Regenbogenpups«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Lesen und Hören
mit System

Lesestifte und Audiosysteme für Kinder.
Der große Test.

mehr erfahren