Nonni und Manni

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonApr 2007

Idee

Eine einzigartige Idee, die den kleinen Abenteurer begeistern wird. Leider überschatten der zu robuste Umgang mit Tieren und die fehlende Darstellung der Charaktere die vielseitigen Abenteuer zeitweise.

Bilder

Treffend werden schwarz-weiß Bilder eingesetzt, um die Beschreibung der Geschehnisse zu unterstützen. Leider sind diese Zeichnungen rar gesät.

Text

Sehr spannend geschriebener Text mit anfangs gewöhnungsbedürftigen, altertümlichem Sprachgebrauch.

ab 9 Jahren

Die Abenteuer von Nonni und seinem Bruder Manni erlebte Autor Jon Svensson früher selbst. Island ist ein raues Land, in dem die Natur einem das Leben schwer machen kann. Das müssen auch Nonni und Manni am eigenen Leib erfahren. Sie müssen sich nicht nur gegen wilde Stiere und Eisbären behaupten, sondern auch einem heftigen Schneesturm trotzen. Hier ist Spannung vorprogrammiert!

Nonni und sein Bruder Manni leben auf einem Gutshof in der rauen Natur Islands. Von dort aus ziehen sie los, um so manches Abenteuer zu erleben.
Der Berg, dessen Hang direkt am Gutshof liegt, reizt die beiden schon lange! Und endlich ist es soweit: Mutter hat den beiden erlaubt, die Spitze des Berges zu erklimmen. Und so ziehen sie früh morgens los, damit sie den Auf- und Abstieg auch an einem Tag schaffen. Kaum sind die beiden eine gewisse Zeit unterwegs, passiert schon das erste Unglück! Als die beiden ein Wildpferd einfangen und den ersten Reitversuch machen, geht das Pferd mit Manni durch. Nonni versucht seinen Bruder einzuholen und fängt ein weiteres Wildpferd, um seinem Bruder schnell folgen zu können. Doch dann muss er mit Schrecken feststellen, dass Manni von einem wilden Stier bedroht wird!

Der Autor Jon Svensson hat in diesem Kinderbuch vier sehr spannende und abenteuerliche Geschichten aus seiner eigenen Kindheit niedergeschrieben.
Die wohl eher für Jungs gedachten Abenteuer sind sehr abwechselungsreich gestaltet und treffend in die idyllische aber auch gefährliche Natur von Island eingebettet.
Die Abenteuer von Nonni und Manni sind so fesselnd, dass man jedes Mal gespannt ist, wie sie sich auch aus dieser Gefahr wieder befreien können.

Aufgrund des zwar anfangs gewöhnungsbedürftigen Sprachgebrauchs und der tollen Beschreibungen von Flora, Fauna sowie der Umgebung des Gutshofes, fühlt man sich zurückversetzt in eine Zeit, die man sich heute nur noch schwer vorstellen kann. Der harte Winter mit Schneestürmen oder das Meeresleuchten sollen an dieser Stelle nur stellvertretend für viele Naturphänomene genannt werden, die diese Geschichten lesenswert machen.
Die beiden Brüder leben in bescheidenen Verhältnissen und erfreuen sich in ihrer Freizeit an den vielen Tieren, die Island beherbergt. Nicht nur die Pferde, die sie sich ab und an in der Wildnis fangen, auch die Schafe, mit deren Milch sie ihren Durst stillen, bieten einfache aber tolle Einblicke in das einstige Leben auf Island. Und was wäre ein Winter in Island ohne Eisbären?
Leider muss man aber sagen, dass die Robustheit im Umgang mit den Tieren für heutige Verhältnisse oft zu aggressiv erscheint. So werden die Pferde so lange geschlagen, bis sie endlich loslaufen und dem Stier wird mit einem Messer ein Loch in die Nase gebohrt, um ihn gefügig zu machen. Dass bei diesem unschönen Umgang mit Tieren auch öfters Blut fließt, sollte wohl auch erwähnt werden. Trotzdem es für damalige Verhältnisse normal war, so mit Tieren umzugehen, sollte der Unterschied zur heutigen Zeit deutlich gemacht werden. Das jedoch hat der Autor in seinem Buch nicht thematisiert.

Die Beschreibung der Charaktere muss ich leider als unzureichend bewerten. So spannend die Abenteuer auch sind, aber eine Identifikation mit den Hauptcharakteren wird durch die lediglich geringfügige Darstellung der Jungs erschwert. Mitgefühl wird leider oftmals nur durch die Geschwisterbeziehung erzeugt, in der sich der eine um den anderen Bruder sorgt und ihm helfen will.

Der Sprachgebrauch scheint anfangs veraltet und teilweise unverständlich, unterstützt aber zuletzt das Eintauchen in eine andere Zeit. Die Einteilung in vier Kapitel erscheint mir sehr passend. So wird eine ";Abenteuerüberhäufung" vermieden und jedes Kapitel für sich bleibt etwas Besonderes.

Fazit:

Nonnis und Mannis Abenteuer sind gerade für den jungen männlichen Leser eine willkommene Abwechselung! Gerade die Tatsache, dass der Autor Jón Svensson seine eigenen Kindheitserfahrungen niedergeschrieben hat, verleiht den Abenteuern eine einen besonderen Reiz. Leider sind die damaligen Verhältnisse bezogen auf den Umgang mit Tieren für das heutige Verständnis zu robust, was aber nicht unbedingt jedem kleinen Abenteurer widerstreben muss.

Anne Bruns


Nonni und Manni

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