Atlas der fantastischen Orte

  • White Star
  • Erschienen: September 2023
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Illustrationen von Andrea Alemanno; übersetzt von Anke Wellner-Kempf; Hardcover, 80 Seiten

ISBN: 9788863126211

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Kathrin Walther
67%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonNov 2023

Idee

Eine tolle Idee, fast in Vergessenheit geratene Geschichten für Kinder in kurzen Übersichten vorzustellen.

Bilder

Die Texte können aufgrund der vielen Infos und fehlenden Handlungen mit der Zeit ermüdend wirken.

Text

Die Bilder sind schlicht und übersichtlich und veranschaulichen die Texte passend.

Eine kompakte Übersicht über bedeutende Literaturklassiker

Normalerweise findet man in einem Atlas Karten, auf denen sich erkennen lässt, wie Kontinente, Länder, Flüsse, Meere oder auch Gebirge auf unserer Erde liegen. Doch wer eine Karte von Nimmerland, Atlantis, der Schatzinsel, Eldorado oder Liliput betrachten möchte, wird in einem gewöhnlichen Atlas vergeblich suchen. Dabei gibt es an diesen Orten viele spannende Plätze zu entdecken. Wer hier die Orientierung nicht verlieren möchte, ist beim Atlas der fantastischen Orte genau richtig, denn hier finden sich zu insgesamt zehn mystischen Schauplätzen die zugehörigen Karten.

Auf einer Reise durch die verschiedensten Phantasieländer

Bei der ersten Etappe begleiten wir Alice nach Wunderland, wo sie auf die Königin der Herzen, die Grinsekatze, den verrückten Hutmacher oder auch das weiße Kaninchen trifft. Auf der zugehörigen Karte lässt sich gut erkennen, wie der Rosengarten, das Schloss der Herzkönigin, der Tränensee oder auch der Krocketplatz zueinander liegen. Die zweite Reise führt in das Königreich Oz, wohin es Dorothy verschlägt und wo auch sie auf eine Menge geheimnisvoller Gestalten und Orte trifft. Um Atlantis zu besuchen, muss man unter Wasser tauchen, denn die einst üppige Insel ist heute tief im Ozean versunken. Für den Hundertmorgenwald können wir dann wieder auftauchen, denn Winnie Pu und seine Freunde erleben ihre Abenteuer auf grünen Wiesen und im großen Wald. Mit Peter Pan geht es nach Nimmerland, wo man aufpassen sollte, dass man nicht auf Hook und seine Piraten trifft. Gullivers Reise führt nach Liliput, wo alles winzig klein ist. Für Schatzsucher hingegen ist Eldorado der richtige Ort, wo es vor Kostbarkeiten nur so wimmelt. Mutig muss man hingegen für die Reise zum Mittelpunkt der Erde sein, denn der Weg führt durch einen isländischen Vulkan. Kurz vorm Ende der Reise werden noch König Artus und die Ritter der Tafelrunde besucht, bevor zum Schluss auf der Schatzinsel mit Jim Hawkins gefährliche Abenteuer bestanden werden müssen.

Eine Reise durch die Welt der Literaturklassiker

Das Wunderland, Atlantis, Nimmerland oder auch die Schatzinsel sind den meisten ein Begriff, doch die Geschichte hinter diesen Orten ist vielen Kindern und jungen Erwachsenen oft nicht mehr bekannt, da genannte Klassiker heutzutage immer weniger gelesen werden und oft höchstens noch als Verfilmung gesehen werden. Eine Kurzübersicht über den Inhalt und alle wesentlichen Personen findet sich im „Atlas der fantastischen Orte“. Auf sechs bis acht Seiten gibt es zu jeder Geschichte zunächst eine kurze Einführung in die Handlung, bei der der Leser direkt angesprochen wird, so als ob er sich selbst auf einer Reise zum jeweiligen Ort befindet. In charakteristischen Sätzen wird schnell klar, um was für eine Umgebung es sich handelt, wie das Beispiel von Winnie Pus Hundermorgenwald zeigt: „Der Hundertmorgenwald ist einer der friedlichsten Orte der Welt. Nirgendwo kann man besser glückliche Tage in unberührter Natur erleben und Freundschaften fürs Leben schließen. Das ist der große Reiz des Waldes: seine Bewohner!“

Unter „Meine Notizen“ geht es auf der nächsten Seite mit oft oder gern genutzten Gegenständen weiter, die häufig auftauchen oder eine wichtige Rolle im Verlauf der Handlung spielen, was bei Winnie Pu Honigtöpfe, Regenschirme, Luftballons oder auch I-Aahs Schwanz wären. In kurzen Texten wird erklärt, wozu sie genutzt werden und welche Bedeutung sie haben. Als nächstes folgt dann unter „Wen ich traf“ eine Kurzvorstellung der jeweiligen Bewohner, was beim Beispiel Hundertmorgenwald natürlich Winnie Pu, I-Aah, Eule und Ferkel wären. Nicht fehlen darf zum Abschluss die passende Karte, die sich in einem Atlas normalerweise erwarten lässt. Auf einer Doppelseite befindet sich eine Übersicht, auf der die wichtigsten Orte eingezeichnet sind, die entweder direkt oder in einer kurzen Legende benannt werden.

Gestaltung

Die Gestaltung des Buches ist anschaulich und die Auswahl der Geschichten gelungen. Etwas ungewohnt sind teilweise die Zeichnungen, da man die Figuren aus bekannten Zeichentrickfilmen anders gewohnt ist. Das Buch richtet sich zwar an Kinder ab 8 Jahren, was sowohl von der Gestaltung als auch vom Niveau der Texte gut passt, da man jedoch nur eine sehr kurze Einführung in die Handlungen bekommt, bleiben die Einblicke etwas oberflächlich und können dem ein oder anderen durch die fehlende Tiefe schnell langweilig werden.

Fazit

Atlas der fantastischen Orte liefert einen kompakten Überblick über bedeutende Literaturklassiker, die heutzutage immer mehr in Vergessenheit geraten. Gleichzeitig liegt in der Kürze der Übersichten ein Kritikpunkt, da zwar der Inhalt der enthaltenen Geschichten gut dargestellt wird, die vielen Informationen jedoch ohne Einbettung in eine richtige Story etwas ermüdend wirken und schnell langweilig werden können.

Atlas der fantastischen Orte

Altea Villa, White Star

Atlas der fantastischen Orte

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