Ponti Pento - Die Abenteuer eines Pinguins

Bisher lebte Ponti Pento glücklich zwischen den anderen Pinguinen im Zoo und war mit seinem Leben ganz zufrieden. Dies ändert sich, als seine Tanten eines Tages ein weit entferntes Land erwähnen, in dem ständig die Sonne scheint und dauerhaft Schnee liegt. Doch nicht nur das, auch soll es dort „gigantische Pinguinscharen“ geben, die dort seit ewigen Jahren zuhause sind. Ganz sicher sind sie sich zwar nicht, ob es diesen Ort namens „Südpol“ auch wirklich gibt, doch für das Pinguinkind Ponti Pento steht fest, dass er dieses Land finden muss und so entwischt er eines Nachts durch ein Schlupfloch im Zaun und macht sich auf den weiten Weg. Nach einer weiten Fußstrecke gelangt er endlich zum Meer und taucht weite Strecken, bis das Wasser immer kälter wird und er das Gefühl hat, endlich den Südpol erreicht zu haben. Alles ist verschneit und eisig, doch kein anderer Pinguin ist weit und breit in Sicht. Das erste Tier, was er erblickt, ist ausgerechnet eine gefährliche Robbe, die in ihm eine köstliche Speise sieht und ihn fressen möchte, doch zum Glück taucht ein großer Eisbär auf, der die Robbe verjagt und ihn rettet.

Von ihm erfährt Ponti Pento schließlich auch, dass er gar nicht am Süd- sondern am Nordpol gelandet ist, also auf der gegenüberliegenden Seite der Erde und sein Ziel weit entfernt ist. Den ganzen Winter über bleibt Ponti im Norden, doch als der Sommer kommt, trifft er auf eine Seeschwalbe, die gerade den langen Weg vom Süd- zum Nordpol hinter sich gebracht hat und ihm auch von den dort lebenden Pinguinscharen erzählt. Gemeinsam mit ihr macht er sich erneut auf die lange Reise. Ob er die lange Strecke schaffen und mit Hilfe der Seeschwalbe den weiten Weg bis zum Südpol finden wird?

Neues von der Autorin des Grüffelo und seinem Zeichner

Auch wenn Ponti Pento eine völlig neue Geschichte ist, kommen dem ein oder anderen der Stil der Erzählung sowie die Illustrationen wahrscheinlich bekannt vor. Kein Wunder, schließlich stammen auch der Grüffelo, Räuber Ratte oder Stockmann von dem bekannten Duo Axel Scheffler und Julia Donaldson. Bücher, die wahrscheinlich in vielen Kinderzimmern zu finden sind und auch gerne in Kitas vorgelesen werden. Oft geht es in den Handlungen um Selbstvertrauen, Mut oder darum, etwas Neues zu wagen und seinen Träumen zu folgen, obwohl alle anderen davon ausgehen, dass es nicht klappt, sodass sie es gar nicht erst versuchen. Auch in dieser Geschichte wagt Ponti das quasi Unmögliche. Er macht sich auf eine lange und gefährliche Reise zu einem Land, von dem noch nicht genau klar ist, ob es wirklich existiert. Obwohl dabei nicht immer alles nach Plan verläuft und er verschiedene Hindernisse überwinden muss, gelingt ihm dies mithilfe neuer Freunde und seiner großen Zuversicht, die ihn nicht aufgeben lässt.

Die Botschaft, seinen Träumen zu folgen und sich nicht von anderen beirren zu lassen und seinen eigenen Weg zu gehen, passt zum Alter der Zielgruppe, die mit 4 Jahren angegeben ist. Die Fähigkeit, sich gegen andere zu behaupten und nicht einfach zu machen, was alle anderen machen, entwickelt sich in diesem Alter langsam und die Kinder müssen lernen, auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören und manche Wege kritisch zu hinterfragen, bevor sie sie einschlagen. Selbst für viele Erwachsene noch eine schwierige Aufgabe, umso wichtiger, dass dieser Aspekt schon früh mit Kindern thematisiert wird.

Sprache und Gestaltung

Wie auch die anderen Bücher von Julia Donaldson ist auch dieses Buch wieder gereimt. Auch wenn es sich bei der Originalsprache um Englisch handelt, ist die Übersetzung gut gelungen und die Reime sind in sich stimmig, sodass man sie flüssig vorlesen kann und man nicht ständig aus dem Rhythmus kommt und stockt, wie es in einigen gereimten Kinderbüchern der Fall ist. Jede Doppelseite umfasst zwischen vier und 16 Verse, die im Paarreim verfasst wurden. Die Bilder von Axel Scheffler erstrecken sich dabei oft über die komplette Doppelseite, wobei auf einigen Seiten auch zwei Bilder mit unterschiedlichen Szenen zu sehen sind, je nachdem, wie viel im Text gerade passiert.

Die Illustrationen sind vom Stil her wieder typisch Axel Scheffler und können durch ausdrucksstarke Farben und sympathische Figuren überzeugen. Die einzelnen Bilder harmonieren gut mit dem Text und ergänzen ihn passend, gleichzeitig laden sie zum Entdecken und Betrachten ein, da es viel in ihnen zu entdecken gibt. Wie auch in den anderen Büchern des Duos, hat sich auf einer Seite wieder ein kleiner Grüffelo versteckt, den man auf den ersten Blick schnell übersehen kann.

Fazit

Ein gelungenes Buch von Julia Donaldson und Axel Scheffler, das sowohl sprachlich als auch von der Gestaltung her mit den anderen Büchern des Duos mithalten kann. Die Geschichte rund um die große Reise des kleinen Pinguins beinhaltet eine schöne Botschaft, die gut zu Kindern im Kindergartenalter passt.