Zwei Hundedetektive, die Spiderman und Co. locker in den Schatten stellen
Pete und Bob sind richtige Detektivfans. Gerne lesen sie spannende Fälle und machen sich mit ihren Vorbildern an das Lösen von schwierigen Fällen. Heute blättern sie stattdessen in Superhelden-Comics und sind richtig beeindruckt. Auf Bobs Äußerung, dass er auch gerne eine Superkraft hätte, fällt Pete nach kurzem Überlegen ein, dass sie als Hunde mit ihren Superspürnasen, die bis zu einer Million Gerüche unterscheiden können, auf jeden Fall auch Superhelden sind. Da Superhelden meist nicht alleine sondern im Team arbeiten, überlegen sie, wer noch gut in ihr Team passen würde. Bob wünscht sich Superspeedy als neues Mitglied, da er so schnell rennen kann, dass er Autos einholt. Zufällig kommt Herr Gepard vorbei und erzählt ihnen, dass auch er problemlos in nur 5 Sekunden auf die Geschwindigkeit eines Autos beschleunigen kann. Auch Bob, der sich Braveman aufgrund seiner Furchtlosigkeit als neues Mitglied wünscht, findet im Honigdachs schnell einen passenden Kandidaten, denn Herrn Dachs können durch seine besondere Haut weder Reißzähne, noch scharfe Klauen oder gar Bienenstiche etwas anhaben.
Plötzlich erreicht sie ein grauenvoller Gestank, der sogar Herrn Wolf umhaut, denn auch Herr Stinktier hat eine besondere Fähigkeit zu bieten: Er kann eine superstinkende Flüssigkeit absondern, die jeden Feind außer Gefecht setzt oder in die Flucht schlägt. Als einer der beiden Freunde seinen Knopf sucht, findet sich bereits das nächste Teammitglied, denn Herr Adlers Supersehkraft darf in keinem Team finden: Aus Hunderten von Metern über dem Boden kann er eine winzige Feldmaus erkennen, ganz egal wie schnell er dabei fliegt. Auch Herr Eule, Frau Fledermaus und Frau Python passen mit ihrer tollen Sehfähigkeit super ins Team, denn sie zeichnen sich durch Nachtsicht, Echoortung oder Sicht durch Wärme aus.
Als die beiden noch überlegen, dass ihnen ein Superheld wie Spiderman fehlt, der Hochhäuser hochklettern kann, kommt Herr Gecko des Weges, der genau diese Anforderungen erfüllt. Er kann nicht nur Wände erklimmen, sondern sich sogar mit nur einem Finger an spiegelglattem Glas festhalten. Auch wenn ihm Herr Eidechse etwas ähnlich sieht, ist seine Superkraft mit Autotomie doch eine völlig andere, denn der Verlust seines Schwanzes kann ihm überhaupt nichts anhaben. Auch Herr Axolotl hat ähnliche Fähigkeiten, die jedoch noch darüber hinausgehen: Er kann jegliche Körperteile durch Regeneration neu bilden, sogar sein Herz oder Teile seines Gehirns.
Ob auch die Herren Opossum, Herr Elefant und das Bärtierchen durch eine besondere Fähigkeit überzeugen können, um sich einen Platz im Superhelden-Team zu sichern?
Superhelden der Tierwelt
Wenn man an Superhelden denkt, fallen einem spontan Figuren wie Spider-Man, Hulk oder auch Batman ein, deren Leistungen entweder auf Technik oder übernatürlichen Umständen beruhen und nur in der Fantasiewelt funktionieren. Dass es in unserer Tierwelt ähnliche Superhelden gibt, deren Leistungen den Fähigkeiten der Superhelden ziemlich nahe kommen, ist dabei vielen nicht bekannt.
In „Das Super-Team“ stellt Katerina Gorelik nacheinander insgesamt 14 Tiere vor, die sich durch ihre besonderen Leistungen von der Masse abheben. Egal ob Adler, Eule, Gecko oder Gepard, sie alle würden sich gut in einem Superhelden-Team machen und überzeugen durch ihre außergewöhnliche Sehfähigkeit, ihre Kletterkünste oder ihre hohe Geschwindigkeit.
Nach und nach stellt die Autorin ihre „Superhelden“ vor, doch anders als in einem Sachbuch bettet sie deren Fähigkeiten in eine Geschichte ein. Die beiden Hundedetektive Pete und Bob (ob hier wohl eine Anspielung auf die drei ??? Peter und Bob vorliegt?) sind ganz begeistert von den Superhelden in ihrem Comic, schnell stellen sie fest, dass auch sie als Hunde Superkräfte in Form ihrer tollen Spürnasen haben. Sie machen sich auf die Suche nach weiteren Teammitgliedern und stoßen nach und nach auf andere Tiere, die außergewöhnliche Fähigkeiten haben. Schlägt man das Buch auf, findet man im Klappendeckel bereits eine Übersicht über alle 14 Tiere mit ihrem Namen, die nach und nach vorgestellt werden. Könnte man anfangs noch vermuten, dass es sich hier um Verdächtige der Hundedetektive handelt, merkt man schnell, dass es sich bei allen vorgestellten Tieren um zukünftige Mitglieder des Superhelden-Teams handelt. Am Ende des Buches findet sich dieselbe Übersicht erneut, doch anstatt des Tiernamens befindet sich nun unter jedem Bild ihre Superkraft, die sie auszeichnet.
Gestaltung
Katerina Gorelik liefert nicht nur die Story zum Buch, sondern illustriert es auch selbst. Jede Illustration erstreckt sich dabei über die komplette Doppelseite, sodass viel Raum für Details bleibt. Farblich sind die Bilder relativ farbenfroh, wobei sie eine Neigung zum rot-braunen Farbspektrum aufweisen. Stilistisch sind die Bilder eher schlicht und einfach und sprechen dadurch eventuell nicht jeden an. Anders als in vielen Bilderbüchern wirken die Tiere relativ „erwachsen“, was unter anderem durch ihre ernste Mimik als auch durch ihre Kleidung bedingt ist.
Sprachlich passt das Buch zum Alter der Zielgruppe, die mit Kindern ab 4 Jahren angegeben ist. Die Texte sind jedoch schon etwas länger, sodass sie auch noch gut zu älteren Kindergartenkindern passen. Zwar kommen Fachbegriffe wie Autotomie, Infraroterkennung oder Echoortung vor, doch werden sie so in die Geschichte eingebaut, dass ihre Bedeutung klar wird. Etwas störend ist die Bezeichnung der Tiere, die immer mit dem Zusatz „Herr“ oder „Frau“ vorgestellt werden, was uns nicht so gut gefallen hat. An manchen Stellen wirkt die Handlung auch nicht ganz rund und etwas „gewollt“, was beispielsweise bei den Übergängen von einem zum nächsten Tier oder der nicht ganz durchdachten Rahmengeschichte der Fall ist, in der das Detektivthema verwendet wurde, welches innerhalb der Geschichte jedoch dann durch die Superheldenthematik überlagert wird.
Fazit
Insgesamt eine schöne Idee, die natürlichen Superkräfte der Tierwelt in einer passenden Geschichte vorzustellen. Die Leistungen der Tiere sind an vielen Stellen überraschend und interessant, die Geschichte selbst und ihre Illustrationen haben jedoch noch Potenzial nach oben.

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