Ein witziges Wimmelbuch mit vielen Merkwürdigkeiten
Popcorn ist langweilig, denn Lisa hat überhaupt keine Lust etwas mit ihm zu unternehmen und möchte lieber den ganzen Nachmittag vorm Fernseher verbringen. Doch selbst ist der Hund und so macht sich Popcorn schließlich allein auf Entdeckungstour. Kaum aus der Tür erwischt Popcorn gerade noch die S-Bahn und springt hinein, womit sein Abenteuer beginnen kann. Kein Wunder, dass Lisa ihrem Hund dann doch lieber ganz schnell hinterherläuft, um ihn zu suchen, denn wer weiß, ob Popcorn allein überhaupt wieder nach Hause findet? Nachdem sie ihn vor der Tür nicht finden kann, führt sie ihr Weg als erstes zu einer Baustelle. Doch zwischen neuen Mauern, Rohren und einem Gerüst kann sie ihn nirgends entdecken. Als nächstes führt sie der Weg in Popcorns Lieblingsbuchladen, wo sie ihn auch nicht finden kann, ebenso nicht im Fahrradladen. Lisa überlegt, dass Popcorn bei dem schönen Wetter vielleicht ins Freibad gegangen sein könnte und blickt über die Hecke, ob er sich im Wasser oder auf der Wiese befindet.
Lisa läuft weiter und gelangt an ein Filmset, an dem sich viele Scheinwerfer, Kameras und Filmleute befinden, aber von Popcorn fehlt auch hier scheinbar jede Spur, sodass sie es als nächstes beim Friseur versucht. Ob Popcorn sich vielleicht die Haare schneiden lassen möchte? Leider kann sie ihn auch hier nicht finden und so versucht sie es noch in einer Pizzeria, denn Popcorn liebt Pizza über alles. Doch auch hier scheint er heute nicht zu sein. Lisa hat keine Ahnung, wo sie ihn noch suchen könnte und macht sich traurig auf den Weg nach Hause. Heute scheint einfach nicht ihr Tag zu sein und auch die Umgebung wirkt ziemlich fremd und ungewohnt auf sie. Männer, die Blumentöpfe an der Leine spazieren führen, Fische und Enten, die im Freibad schwimmen oder ein Pizzabäcker, der mit einem Tennisschläger eine Torte aus dem Ofen holt. Ob sie Popcorn bei so einem Chaos wohl noch wiederfinden wird?
Da stimmt doch etwas nicht!?
In „Wo ist Popcorn? – Ein Hunde-Suchspaß-Abenteuer“ scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Auf jeder Seite trifft man auf Merkwürdigkeiten, die es so eigentlich nicht gibt. Ob im Supermarkt, wo ein Huhn direkt die Eier in die Kartons legt, die Bananen kunterbunt sind oder der Einkaufswagen mit Klingel und Hupe ausgestattet ist oder im Park, wo sich Enten sonnen, die Eiskugeln eckig sind und der Eiswagen selbst am Eis leckt, überall lassen sich Dinge entdecken, die so nicht stimmen können. Gemeinsam mit Lisa geht es quer durch die Stadt, wobei zwar eigentlich die Suche nach Hund Popcorn im Vordergrund steht, gleichzeitig jedoch viele andere Sachen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und genau darum geht es auch, denn die kleinen Leserinnen und Leser sollen durch die ganzen Merkwürdigkeiten zum aufmerksamen Betrachten und Sprechen animiert werden. Als Buch, das den Hinweis zur „Förderung des Spracherwerbs“ trägt, bieten die Illustrationen auf spielerische Weise viele Möglichkeiten für Gesprächsanlässe.
Auf jeder Seite können die kleinen Zuhörer Popcorn suchen und erzählen, wo er sich versteckt hat, denn obwohl Lisa ihn nicht sieht, lässt er sich dennoch in jeder Szene finden. Anschließend kann auf Fehlersuche gegangen werden. Auf jeder Doppelseite sind zwischen 11 und 17 Fehler verborgen, die es zu entdecken gilt. Die Kinder können berichten, was falsch ist und warum und überlegen, wie es eigentlich richtig wäre, wodurch immer wieder neue Dialoge entstehen können. Gleichzeitig kommen Unsinn und Quatsch bei den meisten Kindern ziemlich gut an, sodass das Gefühl etwas zu üben überhaupt nicht aufkommt und die kleinen Bilderbuchbetrachter mit Spaß bei der Sache sind.
Gestaltung
Sowohl Geschichte als auch Bilder passen gut zum Konzept des Bilderbuches. In einfachen Texte aus wenigen Sätzen wird kurz auf die Szenen eingegangen, wobei jedoch die Bilder im Vordergrund stehen. Ein Bild erstreckt sich dabei über die komplette Doppelseite, sodass es viel zu entdecken gibt. Damit es nicht zu einfach wird, sind die Illustrationen ziemlich wuselig und voller kleiner Details, in denen sich Popcorn und viele unterschiedliche Merkwürdigkeiten verstecken können. Bunte Farben sorgen zusätzlich für Abwechslung und auch der etwas einfachere Stil der Bilder gefällt Kindern ab vier Jahren, an die sich das Buch richtet.
Die Geschichte selbst ist relativ simpel, kommt ohne besondere Höhen und Tiefen aus und besteht in erster Linie aus der Suche nach Popcorn. Man merkt, dass der Schwerpunkt auf den Bildern liegt und die Texte nur eine untergeordnete Rolle spielen, da sie inhaltlich eher wenig zu bieten haben. Schön ist, dass es am Ende des Buches eine Auflösungsseite mit allen Fehlern gibt, sodass verglichen werden kann, ob auch wirklich jede Merkwürdigkeit gefunden wurde.
Fazit
Insgesamt ein witziges Suchspaß-Wimmelbuch, das sich gut zur Förderung des Spracherwerbs eignet, Kindern aber auch ganz ohne pädagogischen Hintergedanken Spaß macht. Viele Details voller Unsinn laden zum Suchen, Entdecken und Erzählen ein und sorgen dafür, dass während des Vorlesens keine Langeweile aufkommt!

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