183 Pinguine. Das große Tier-Such-Buch

Egal ob Kätzchen, Krokodile oder Blauwale: Im Buch „183 Pinguine“ wuselt es auf den Seiten nur so vor lauter Tieren. Die Lebewesen sind dabei so zahlreich vertreten, dass man sie kaum noch zählen kann, sie treten sozusagen „tonnenweise“ auf. Dass eine Tonne Blauwale dabei nicht unbedingt auch eine Tonne wiegen muss und eine Tonne Küsse von einem Gnu unendlich viel leichter ist als eine Tonne Sorgen eines Grizzlybären, lässt sich direkt zu Beginn des Buches erfahren. Zum Glück handelt es sich nicht um ein Mathebuch, sondern um ein „Tier-Such-Buch“, in dem sich neben immer schwieriger werdenden Suchaufträgen auch viele Fun-Facts zu den verschiedenen Tierarten erfahren lassen!

Kattas, Kätzchen, Krokodile

Unter einer Tonne Blauwale gilt es als erstes zu suchen – bzw. unter 13 Exemplaren von ihnen. Dass bereits ein einziger Blauwal etwa 130 Tonnen wiegen kann, lassen wir mal außen vor; wir wissen ja, dass es sich um kein Mathe- oder Biobuch handelt und wie „eine Tonne“ gemeint ist. Dennoch lässt sich einiges über die schweren Meeressäuger erfahren: Wissenswert ist beispielsweise, dass sie bis zu 40 Millionen winziger Krebstierchen, genannt Krill, pro Tag fressen, dass sie bis zu 10 Meter hohe Fontänen beim Ausatmen auslösen können oder auch dass sie sogar im Schlaf schwimmen, während nur die Hälfte ihrer rund 7kg schweren Gehirne ruht. Auch wenn sie sich auf den ersten Blick alle sehr ähnlich sehen, gilt es unter ihnen Walardus III. mit seiner Krone zu finden, Wally mit seinem Origami-Boot und Popeye, der Grünzeug liebt.

Weiter geht es mit einer Tonne Kühe, und auch hier sollte man es bei 28 Exemplaren von etwa 700 kg pro Tier mathematisch wieder nicht ganz so genau nehmen. 12 000 Liter Milch kann eine Kuh pro Jahr geben, woraus wiederum eine Tonne Edamer entstehen kann. Landet sie hierzulande gerne mal auf dem Teller, hat sie es in Indien deutlich besser, wo sie als Heiliges Tier weder gegessen noch gestört werden darf und sogar in Ruhe auf der Straße schlafen kann. Unter ihnen befindet sich Magikuh mit ihrem Zauberhut, es gilt Muhrisa mit ihren Socken zu finden und auch Kuhniberta mit ihren fünf Beinen sollte sich in der muhenden Herde sehen lassen.

Auf der nächsten Seite wartet dann eine Tonne Krokodile bzw. 60 Tiere darauf, entdeckt zu werden, bevor es anschließend weiter zu 109 Flamingos, 183 Pinguinen, 177 Kattas und 221 Tiefseekreaturen geht. Zum Abschluss wird es dann mit 354 süßen Kätzchen, 476 Fröschen und 1197 kleinen Tierchen richtig wuselig und ziemlich schwer, ein einzelnes Tier zu finden!

Wimmelspaß für Grundschulkinder

Oft richten sich Wimmelbücher an Klein- und Kindergartenkinder. „Wo ist der Ball?“ oder „Such mal den Hund!“ sind Aufgaben, die Sprachanfänger und Bilderbuchentdecker begeistern und zum Erzählen und Schauen auffordern. Für größere Kinder sind die Aufgaben oft zu einfach und kindlich. Mit „183 Pinguine“ kommen jetzt auch ältere Kinder auf ihre Kosten. Der Schwierigkeitsgrad steigt von Seite zu Seite, und auch die zusätzlichen Infotexte passen zum Interesse älterer Kinder und überraschen mit wissenswerten Fakten zu verschiedenen Tierarten. Jede Doppelseite steht unter dem Thema „Eine Tonne …“, wobei eine Tonne im übertragenen Sinne gemeint ist, wie bereits oben beschrieben.

Sind es zuerst nur 13 Tiere, unter denen es acht Exemplare mit einem bestimmten Merkmal zu finden gilt, werden es am Ende 1197 kleine Tierchen, unter denen man beispielsweise Marienkäfer Marius finden soll, der als einziger seiner Art keine Punkte hat, oder auch die umweltbewusste Libelle Lilibet, die grüne Flügel besitzt. Zusätzlich gibt es auf jeder Doppelseite noch einen bildlichen Suchauftrag: In einem Kreis finden sich beschriftet mit a, b und c noch drei kleine Bildchen, die es im Gewimmel zu entdecken gilt. So versteckt sich auf der Frosch-Seite noch eine kleine Wolke, eine kleine Box mit Herz und ein gestreifter Ball, während sich unter den Walen noch ein kleiner roter Fisch mit blauem Auge, eine grüne Flasche und ein Wurm am Angelhaken befinden.

Wer die Lösung trotz aller Anstrengung nicht findet, wird am Ende unter „Eine Tonne Lösungen und ein paar Kilo Wissenswertes“ fündig. Auf jeder Lösungsseite finden sich zwei der Such-Doppelseiten im Miniformat abgedruckt, in denen die Zahlen von 1-8 sowie die Buchstaben a, b und c die Lösung anzeigen. Dadurch, dass es pro Doppelseite noch jeweils drei weitere Fakten über die abgebildete Tierart gibt, lohnt sich auch für diejenigen ein Blick in den Anhang, die von allein auf die Lösung gekommen sind.

Gestaltung

Stéphane Frattini und Édouard Manceau zeigen mit ihrem Buch, dass Wimmelspaß auch gut für ältere Kinder funktioniert. Zu jedem Tier gibt es einen humorvoll verfassten Infotext mit interessantem Faktenwissen, der gut zum Alter der Zielgruppe passt, die mit Kindern ab 6 Jahren angegeben ist. Schön ist, dass sowohl in den Suchaufträgen als auch in den Infotexten wichtige Begriffe fettgedruckt sind, sodass sie sich leichter erfassen lassen.

Auch die witzigen Bilder sprechen Kinder im Grundschulalter an. Neben den lustig formulierten Suchaufträgen wie beispielsweise „Sei kein Frosch – Du findest sie alle!“ finden sich auch in den Bildern viele kuriose Details. Viele Krokos oder auch Flamingos tragen beispielsweise Schuhe oder Hüte, die Pinguine warme Mützen und die Frösche Badehosen. Gar nicht so einfach, unter 476 Fröschen dann Froncine zu finden, der den Wettbewerb um die schönste rote Unterhose gewonnen hat!

Fazit

Witzige Bilder, humorvolle Texte und immer anspruchsvoller werdende Suchaufträge: So machen Wimmelbücher auch älteren Kindern im Grundschulalter Spaß!