Lexikon der Tiere
- Ravensburger
- Erschienen: Juli 2025
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Hardcover, 304 Seiten
ISBN: 9783473480951


Kleine Besonderheiten machen das Buch außergewöhnlich
Tiere faszinieren Kinder. Der Gang in den Zoo ist daher immer ein gern genutztes Abenteuer, um Löwen, Elefanten oder Kängurus mal Live und in Farbe zu betrachten. Manch ein Kind nimmt die Faszination dann mit nach Hause und blättert in seinem Tierlexikon, das in den meisten Kinderzimmern mittlerweile zum festen Inventar gehört. Dementsprechend gibt es viele verschiedene Lexika von verschiedenen Verlagen. Kann sich das vorliegende von anderen Büchern abheben?
„Das Tierreich ist ein faszinierendes, vielfältiges Universum lebender Organismen.“
Auf den ersten Blick stellt man keine Unterschiede fest: Im stabilen Karton gebunden, ist das Lexikon für Kinder erstmal übersichtlich und nicht allzu schwer und lädt mit einem Jaguar auf der Pirsch spannend ein. Überhaupt kann es mit fantastischen Bildern begeistern, an denen man sich nicht satt sehen will. Hier punktet Ravensburger direkt mit der lizensierten Partnerschaft mit National Geographic. Bekannt für seine fesselnden Dokumentationen und Reportagen kann National Geographic natürlich mit solch tollen Bildern glänzen.
Unterteilt wird das Buch in 8 Kapitel. Im ersten Kapitel werden kurz und knapp Themen wie Fortpflanzung, Kommunikation, Lebensräume sowie Artenschutz durchleuchtet. Stets mit tierischen Beispielen unterfüttert, überfordert es nicht, sondern bringt Wesentliches auf den Punkt. Im Kapitel 2 bis 7 werden die wichtigsten Tiergruppen - Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische und Wirbellose -vorgestellt. Jedes dieser Kapitel startet mit einer kurzen Präsentation: „Was ist ein Säugetier?“ In einer kleinen Zeichnung werden die wichtigsten Merkmale übersichtlich gekennzeichnet. Auch hier gilt wieder das Motto: Weniger ist mehr! Für mich hätten es durchaus mehr Informationen sein können, aber für Kinder als Maß der Dinge reicht es vollkommen aus.
Forscheralltag
Soweit ist das Buch aber nichts Besonderes und hebt sich nicht sonderlich ab. So werden die Tiere auch ganz klassisch vorgestellt in kleinen Steckbriefen und mit Symbolen, die nochmal wesentliche Informationen vermitteln. Herausstechend ist dagegen die Rubrik „Feldforschung“: Dabei wird auf einer Doppelseite eine Forscherin oder ein Forscher sowie das dazugehörige Tier vorgestellt.
Beispielsweise wird das Baumkänguru von Lisa Dabek untersucht. Nicht nur erfährt man Spannendes über diese Art, sondern erhält auch einen kleinen Ausschnitt aus dem Forscheralltag der Biologin. Dazu gibt es noch 4 Tipps zur Observation, wenn man mal in den Genuss kommen darf, ein Baumkänguru zu erforschen.
In diesem Sinne darf man doch etwas mehr erwarten, als man in einem klassischen Tierlexikon für Kinder vorfindet. Selbst wenn man einfach nur durchblättert, weil man Langeweile hat, bleibt man automatisch an bestimmten Seiten hängen. Interessant sind vor allem die Rekorde, die am Ende jedes Kapitels über die Tiergruppen nochmal die jeweiligen Rekordhalter vorstellen. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die kleinste Schlange der Welt (die Barbados-Fadenschlange) bequem auf eine Münze passt?
Schlussendlich gibt es im 8. Kapitel noch eine Auflistung von mehr als 1000 weiteren Tieren, die laut Verlag ein Gefühl für die enorme Vielfalt und Größe des Tierreichs vermitteln soll – ob es das nun noch braucht, darüber lässt sich streiten. Denn die Vielfalt wird in dem Buch von ganz alleine deutlich.
Fazit
Ein Tierlexikon, das auf den ersten Blick nicht sonderlich hervorsticht, auf den zweiten jedoch finden sich kleine Besonderheiten, die das Buch dann doch außergewöhnlicher machen.

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