Sherlock Holmes & Dr. Watson - Die Jagd nach dem Geisterzug
- Schneiderbuch
- Erschienen: Juli 2025
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Gemeinsam mit Sherlock und Dr. Watson quer durch crazy London.
In Crazy London gibt es für Sherlock Holmes und seinen Freund Dr. Watson immer etwas zu tun, denn das Verbrechen schläft nie. Zwar sind die Fälle nicht immer besonders spektakulär, sodass Sherlock nebenbei noch ganz entspannt seiner Sudoku-Leidenschaft nachgehen kann, doch dann passiert es: Ein Geisterzug rast durch die Baker Street und die beiden Detektive befinden sich von jetzt auf gleich mitten in einem spannenden Fall, der ihnen einiges abverlangen wird.
Immer wieder taucht der Zug an verschiedenen Stellen der Stadt auf und jedes Mal wird etwas gestohlen. Da die Kommissarin nicht weiter kommt und niemand etwas gesehen haben will, begeben sich die beiden Experten auf Spurensuche, die sie durch ganz London führt. Als sie einen Zwischenstopp in der Baker Street einlegen, werden sie dort schon von fünf Orang-Utans empfangen, denen jeweils ein königsblauer Basketball gestohlen wurde, den sie kurz zuvor vom König zur Eröffnung des Basketballplatzes geschenkt bekommen haben. Smart wie Sherlock ist, geht er direkt von einer Verbindung der Fälle aus, doch was hat der geheimnisvolle Geisterzug mit den verschwundenen Basketbällen zu tun?
Ihre Suche führt die Detektive nicht nur in die Unterwelt der Stadt, auch ein Ausflug ins Filmstudio der „Tagessau“ sowie zur Preisverleihung des jährlichen Sudoku-Wettbewerb steht auf dem Plan, wo sie auf den König treffen. Dieser berichtet Sherlock, dass ihm ebenfalls etwas bei der Eröffnungsfeier des Basketball-Platzes gestohlen wurde, wovon die Öffentlichkeit jedoch nichts wissen darf, schließlich handelt es sich dabei um den Schlüssel zur Schatzkammer. Seitdem rechnet er jederzeit mit einem Dieb, der ins Schloss eindringt, um seine Schätze zu stehlen. Für Sherlock steht sofort fest: Hier liegt die Lösung zum Fall verborgen!
Ob Sherlock und sein Freund den geheimnisvollen Geisterzug wohl finden werden, bevor die wertvollen Schätze aus der Schatzkammer des Königs gestohlen werden?
Verrückte Jagd durch Londons Straßen
Bei Sherlock Holmes und Dr. Watson denken die meisten wahrscheinlich an zwei mittelalte Herren mit Trenchcoat, Hut und Pfeife, die sich mit Lupe auf die Spur von Bösewichten begeben. In Judith Webers Geschichte trägt Sherlock zwar auch einen karierten Mantel mit Hut und raucht seine Pfeife (die jedoch mit Weingummis gestopft ist), sonst erinnert allerdings nur wenig an die klassische Vorlage. Zwar ist der Ort geblieben, die Handlung spielt in „Crazy London“, doch stammen die Protagonisten aus dem Reich der Tiere. Bei Sherlock handelt es sich um einen schnauzigen Terrier mit grauem Fell, Watson ist ein beleibtes Hausschwein und auch beim König handelt es sich nicht um einen Menschen sondern um einen Bären. Durch die Kombination der tierischen Eigenschaften mit denen der ursprünglichen Romanfigur ergeben sich immer wieder lustige Situationen, die für Spaß beim Lesen sorgen.
So ist Sherlock auch hier eher ein Sonderling, der sich durch seine besondere Genialität auszeichnet, während Watson als Hausschwein seinem Freund zwar immer zur Seite steht, sich gleichzeitig jedoch immer wieder durch die Verlockungen des Alltags wie etwa Pommes oder eine hübsche Tagessau-Moderatorin ablenken lässt. Besonders fasziniert ist er vom pinken Glitzernagellack, der irgendwie mit dem Fall in Verbindung steht. Gerne verkleidet er sich für die gemeinsame Undercover-Ermittlung, bei der auch ein Raketen-Rucksack zum Einsatz kommt. Auch die weiteren Figuren sind gut gewählt und sorgen für den ein oder anderen komischen Moment. Die Waffen der hündischen Palastwache sind beispielsweise stachelige Kakteen, der Kaugummi-Automat als Tor zur Unterwelt wird vom unkaputtbaren Karlkerlake bewacht und das Pommes-Orakel wird von Fritten-Frieda gelesen, die zusätzlich jeden Klatsch und Tratsch der großen Stadt kennt.
Gestaltung
Da es sich beim Buch um einen Comic handelt, kommt den Bildern eine tragende Bedeutung zu. Anders als in anderen Bildergeschichten sind die Bilder nicht in einer starren Reihenfolge in eckigen Kästen angeordnet, sondern unterscheiden sich von Seite zu Seite. Mal erstreckt sich eine Illustration über die komplette Doppelseite, ein andermal füllt ein Bild eine einzelne Seite und manchmal verteilen sich auch mehrere Szenen wie in typischen Comics über die Fläche.
Die Geschichte selbst erzählt sich gemeinsam aus Sprechblasen, Kommentaren, informativen Notizzetteln und natürlich den Bildern. Wie ein normaler Roman ist der Comic in Kapitel aufgeteilt, wobei vor allem die Auftakt- und Endseiten der Kapitel optisch hervorstechen. Füllt der Kapitelbeginn eine ganze Doppelseite, endet ein Kapitel mit einer Notizblockseite von Watson. Hier finden sich hauptsächlich seine Gedanken, außerdem gibt es unten einen kleinen Kasten, in dem sich auf dem Kopf stehend die Auflösung der Rätsel des Kapitels befindet, denn was das Buch besonders macht: In jedem Kapitel befinden sich Rätsel zum Mitmachen, mit denen man seine eigenen detektivischen Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. Mal gibt es ein Labyrinth, durch das der richtige Weg gefunden werden muss, ein andermal gibt es eine Rätselfrage, wie beispielsweise: „Was macht uns Kakerlaken so widerstandsfähig? Hast du eine Idee?“ oder es muss ein Unterschied in einem Bild gefunden werden. Damit die Rätsel auch nicht übersehen werden, befinden sich die Fragen immer in einem grünen Kasten, in dem auch auf die Auflösung auf der Notizbuchseite hingewiesen wird.
Durch die Mischung aus Bildern und Texten kommt das Buch vor allem bei der Zielgruppe gut an, die mit Kindern ab 7 Jahren angeben ist. Leseanfängern, die vor langen Texten noch etwas zurückschrecken, kommt diese Mischung entgegen, da immer nur kurze Abschnitte gelesen werden müssen und sich auch viele Infos den Bildern entnehmen lassen. Etwas unübersichtlich ist teilweise die Reihenfolge der Texte, was gerade bei wuseligen Collagen häufiger der Fall ist. So kann es schnell passieren, dass an der falschen Stelle weitergelesen wird, was dann erst einmal für Verwirrung sorgt. Die Geschichte ist voller Witz und Humor, was gerade jüngeren Lesern Spaß macht, wohingegen die Story von Erwachsene eventuell als etwas überdreht empfunden werden kann.
Fazit
Ein verrückter Krimi, der stilecht im „crazy London“ spielt und die Welt von Sherlock und Dr. Watson ganz neu interpretiert. Witzige Bilder, kreative Mitmach-Rätsel und eine abgedrehte Story sorgen für Abwechslung, sodass der Comic bis zum Schluss nicht langweilig wird.


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