Das Geheimnis der Weltenuhr

Das Geheimnis der Weltenuhr
Das Geheimnis der Weltenuhr
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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonDez 2007

Idee

Eine gelungene Zeitreise in das Mittelalter mit leider unzureichend beschriebenen Charakteren.

Text

Ein anspruchsvoller, spannender und ausführlicher Text mit teils langatmigen Passagen.

Die Geschwister Jan und Flo sind auf der abenteuerlichen Suche nach dem Geheimnis der Weltenuhr. Autor Markus J. Beyers Kinderbuch spielt zwei Zeiten: Flo und Jan jagen in der Gegenwart Hinweisen und Spuren hinterher, die ihren Ursprung in einer längst vergangenen Zeit haben, in der Johannes Chronimus die sagenumwobene einmalige Weltenuhr erschaffen hat. Man darf gespannt sein, auf ein Buch, in dem sich Spannung und Historie die Hand geben.

Flo und Jan sind gerade in eine neue Stadt gezogen. Bei einem ihrer Ausflüge entdecken sie den Hornhut-Turm mit seiner einmaligen Weltenuhr. Der Kartenverkäufer dort erzählt ihnen dabei die Geschichte des Turmes, der Uhr und des Erfinders. Leider werden sie vom Museumsleiter unterbrochen und dadurch bleiben viele Fragen offen. Nun ist die Neugierde bei Jan und Flo geweckt, denn sie wollen wissen, wer die Uhr wirklich gebaut hat.
Die beiden machen sich auf die Suche nach dem Kartenverkäufer, da sie die Geschichte zu Ende hören möchten. Jedoch müssen sie feststellen, dass dieser niemals in der Turmuhr gearbeitet hat! War es ein komisches Versehen, Einbildung oder doch Magie, was den beiden Geschwistern widerfahren ist?
Es beginnt eine spannende Jagd durch die ganze Stadt nach Hinweisen zur Geschichte der Turmuhr, dessen Schöpfers und des mysteriösen Kartenverkäufers. Zur Lösung der vielen Geheimnisse benötigen die beiden einen ganz bestimmten Schlüssel. Dieser ist aber im Heimatmuseum gut bewacht und sicher verschlossen. Deshalb bauen sie einen zweiten Schlüssel, den sie dann gegen das Original austauschen wollen.
Ob ihnen das gelingt?

Der Autor Markus J. Beyer hat in diesem Kinderbuch eine sehr spannende, abenteuerliche und historische Geschichte Wirklichkeit werden lassen.
Die Geschwister erleben die Geheimnisse der Weltenuhr, die der Autor sehr realistisch und mit viel Liebe zum Detail darstellt. Er öffnet für den jungen Leser die Tür in eine fantastische vergangene Welt, in der er das Mittelalter wieder zum Leben erweckt.
Markus J. Beyer entführt die Kinder in das alltägliche Leben eines Handwerkers, mit all seinen Problemen und Sehnsüchten. Sowohl die gesellschaftliche Stellung eines Arbeiters als auch die Bedeutung von Freundschaft und Neid werden thematisiert. Die jungen Leser werden, genau wie ich, neugierig und begeistert sein, welche Abenteuer die beiden Protagonisten erleben und welchen Charakteren sie begegnen. So treffen sie z. B. auf einen (zum Leben erweckten) Engel, der ihnen bei vielen misslichen Lagen hilfreich zur Seite steht und sie während der ganzen Geschichte begleitet.
Der Autor bedient sich einer sehr bildlichen und detailreichen Sprache, die leider mitunter etwas langatmig erscheint. Zudem finden sich, dem Thema entsprechend, einige Fremdwörter, die dem ein oder anderen jungen Leser nicht geläufig sind, z. B. Gildenmeister. Mit Erklärungen kann man leider nicht immer rechnen, was anspruchsvolle Leser aber herausfordern kann.

Die Beschreibung der Hauptdarsteller erfolgt indirekt und teilweise leider lückenhaft. Bis zum Ende weiß man über Jan und Flo nur, dass sie Geschwister sind, zur Schule gehen und Flo die Ältere von beiden ist. Zudem erfährt man wenig über Äußerlichkeiten der Protagonisten, was - wenn man es positiv ausdrückt - der Fantasie des jungen Lesers keine Grenzen setzt.
Während Flo die clevere, unternehmungslustige und erfindungsreiche, manchmal zickige große Schwester ist, spiegelt Jan den typischen kleinen Bruder wieder: er hat Höhenangst, ist etwas tollpatschig aber auch ausdauernd, was den beiden in verschiedenen Situationen weiterhilft.

Die Einteilung in 28 Kapitel spiegelt die Länge des anspruchsvollen Buches passend wider. Die Kapitel bilden thematisch gut abgeschlossene Einheiten, die wohl auch bei umfangreichen 317 Seiten notwendig sind.

Fazit:

Eine gelungene Darstellung von einer Zeit, die wir uns heute kaum noch vorstellen können. Die bildliche und detailreiche Sprache lässt den jungen Leser tief in das Geschehen eintauchen. Eine anspruchsvolle Lektüre, die den Leser mit einem spannenden Ende belohnt.

Anne Bruns


Das Geheimnis der Weltenuhr

Markus Beyer, Kerle bei Herder

Das Geheimnis der Weltenuhr

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