Liliane Susewind -Tiger küssen keine Löwen

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Kinderbuch Couch
88%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonApr 2008

Idee

Liliane und Jesahja sind Identifikationsfiguren, die Kinder ermutigen, sie selbst zu sein. Und zum Schluß siegt doch immer das Gute. Schöne Botschaft.

Bilder

Die schwarz/weißen Illustrationen von Eva Schöffmann-Davidov lassen den Leser in die Gefühlswelt von Liliane eintauchen. Besonders schön als Einstieg in jede Geschichte die kleinen Bildchen am Anfang.

Text

Kindgerechte Sprache, die nahe an ihren Lesern ist.

Auf den ersten Blick erscheint Liliane wie ein ganz gewöhnliches Mädchen, bis auf ihre roten, wilden Locken vielleicht, aber das Beste ist: sie kann mit Tieren sprechen. Nachdem sie im ersten Band Elefantendame Marta geholfen hat, wurde sie vom Zoo als Helferin in schwierigen Fällen engagiert. Diesmal brauchen der Löwe Shankar und die Tigerin Samira dringend ihre Hilfe und das schnell, denn die Tigerin soll an einen anderen Zoo verkauft werden.

Endlich ist er da, Lilianes erster Arbeitstag im Zoo. Bei ihrem ersten Rundgang fällt allen Tieren gleich auf, dass dieses Mädchen anders ist: die Meisen setzen sich auf Lilianes Arme (in Zukunft dürfen sie es auf Lilianes Anweisung aber nur noch, wenn der Zoo leer ist) und wie nicht anders erwartet, kommen alle Tiere ans Gatter und wollen mit ihr reden.

An diesem ersten Tag macht Liliane aber gleich die Bekanntschaft mit einem recht fiesen Mädchen, das Liliane seltsam bekannt vorkommt. Doch jetzt ist erst einmal das Gespräch mit der Tigerin und dem Löwen wichtiger, denn mit den beiden ist etwas nicht in Ordnung. Und man glaubt es kaum: die beiden haben doch tatsächlich Liebeskummer.

An einem der nächsten Tage nimmt Liliane ihren besten Freund Jesahja mit in den Zoo.
Sie weiht ihn in über den Kummer der beiden Raubkatzen ein. Gemeinsam wollen sie den beiden helfen und schnell kommt den beiden eine gewagte Idee: die Käfige werden über Nacht geöffnet, so dass die liebestollen Tiere zueinander kommen können. Ein mutiger Schritt, doch genau so machen sie es von da an, mit Hilfe des Pflegers Finn, Nacht für Nacht.

Als Liliane einmal wieder durch den Zoo schlendert, fällt es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen, woher sie die fiese Trina kennt: ihre genau so fiese Schwester Trixi geht in Lilianes Klasse und hat ihr schon manchen Ärger bereitet. Auch hier im Zoo richten die Schwestern Unheil an. Gut, dass es Liliane gibt! Am Ende versuchen sich Trina und Trixi an Liliane und Jesahja rächen und locken die beiden in eine böse Falle, doch zum Glück gibt es Shankar und Samira, für die es dann auch noch eine Überraschung gibt.

Eine weitere spannende Geschichte über das Mädchen, das mit den Tieren sprechen kann. Wie im ersten Band angekündigt, ist Liliane nun genau an der richtigen Stelle: Sie arbeitet im Zoo. Aus diesem Zusammenspiel ergeben sich natürlich eine Vielzahl von spannenden Geschichten, denn wer würde nicht gerne lauschen, was Tiger und Löwe tatsächlich so denken? Verpackt in einer spannenden Rahmengeschichte verheisst der zweite Band wieder eine tierisch-spannende Achterbahnfahrt mit sympathischen Protagonisten. Denn natürlich haben Liliane und Jesahja auch hier wieder Gegenspieler: Trina und Trixi.

Mit dieser Mixtur aus Fantasie und realem Alltagsleben mit all seinen Tücken (meist in Gestalt von mobbenden Zicken) kann man gar nicht genug neue Geschichten von Liliane bekommen. Dabei ist das Mädchen, das mit den Tieren sprechen kann einfach nur sympathisch. Aber hier haben wir es auch mit einem Kind zu tun, das aus der Freundschaft zu Jesahja die Kraft schöpft gegen zwei Mädchen anzutreten, die mit fiesen Mitteln kämpfen und es vor allem nicht leiden können, das jemand besondere Fähigkeiten hat. So entwickelt sich aus den beiden guten Freunden, wie schon im ersten Band, eine beneidenswert offene und vertrauensvolle Beziehung, die gemeinsam eine Menge bewegen können.

Da kommen die lustigen Anekdoten mit den Haustieren gerade recht und machen das Buch wieder einmal humorvoller. Auch der Zoogärtner und sein Sohn haben eine ganz eigene Geschichte, die sich aber erst am Ende aufklärt. Dies sind alles Nebenschauplätze, die aber niemals den Kern von Tanya Stewners Erzählung einnehmen. Im Mittelpunkt bleiben immer Liliane und Jesahja, die dieses Mal fest zueinander stehen und zum Schluss ehrliche Anerkennung finden.

Fazit:

Wenn man einmal in Lilianes Welt abgetaucht ist, will man unbedingt mehr. Da sind nicht nur die manchmal urkomischen Tiergeschichten, die spannenden Rettungsaktionen und die vielen kleinen Anekdoten am Rande: Die Autorin Tanya Stewner weiss auch viel über Freundschaft und den Mut, zu sich selbst zu stehen, zu erzählen. Auch der zweite Band hat von der Faszination und dem Unterhaltungswert des Erstlingswerks nichts eingebüsst und so ist man froh, dass es eine Fortsetzung gegeben hat und hofft auf weitere Abenteuer mit Liliane und ihren Tieren.

Nicole Köchling

 

Liliane Susewind -Tiger küssen keine Löwen

Tanya Stewner, Fischer Schatzinsel

Liliane Susewind -Tiger küssen keine Löwen

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