Der rote Max

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Kinderbuch Couch
82%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonJul 2008

Idee

Eric Battut erzählt eine durchaus zärtliche kleine Geschichte über Freundschaft und Vertrauen

Bilder

Klare Bilder, bei denen der rote Max entsprechend seinem Namen auch das Farbspektrum der Bilder dominiert. Kräftige Konturen und helle Hintergründe schaffen wirkungsvoll Kontrast.

Text

Mit viel Charme verpackt, ordnet sich die zentrale Botschaft einer leichten, unterhaltsamen Erzählung unter.

Dass Kater und Vogel noch richtig gute Freund werden, war anfangs nicht wirklich abzusehen. Ursprünglich stand der kleine Flattermann lediglich auf dem Speiseplan des roten Vierbeiners.

Der rote Max ist ein neugieriger roter Kater. Eines Tages findet er ein Ei. Gerne hätte er es sofort ausgeschlürft, überlegt es sich dann aber anders - schließlich ist er schlau - und brütet das Ei aus. So wird er eine größere Mahlzeit bekommen, ist er überzeugt. Als aus dem Ei ein klitzekleiner Vogel schlüpft, beschließt er abermals mit dem Verspeisen zu warten und den Vogel vorerst zu füttern, damit er noch ein Stück größer wird. Doch eines Morgens fliegt ihm seine Mahlzeit davon. Max ist wütend. Aber der Vogel kehrt zurück, setzt sich neben Max und beide schauen sich lange in die Augen. Von da an werden sie Freunde und haben den ganzen Sommen über viel Spaß.

Als die kalte Jahreszeit anbricht, macht sich der Vogel auf in ein wärmeres Land; verspricht Max aber im Frühling wieder zukommen. Max ist betrübt und muss lange warten. Er befürchtet schon, dass ihn sein kleiner Freund vergessen hat, als er eines Tages doch die ihm vertraute Vogelstimme vernimmt. Aber der Vogel ist nicht allein, sondern hat seine ganz neue Familie mitgebracht - eine Vogelfrau und fünf Vogelkinder - die alle auf Max Platz nehmen dürfen. Max freut sich sehr und gemeinsam ziehen sie neugierig durch Wiesen und Wälder.

Wenn wir ehrlich sind, wollten wir es dem sympathischen Kater Max gar nicht zutrauen, dass er dem kleinen schwarzen Vogel wirklich etwas zuleide tun würde. Sein ganzes Wesen und der freundliche Ausdruck lassen auf einen überaus positiven Charakter schließen. So ist es dann ja glücklicherweise auch - und der Vogel muss es wohl ebenfalls geahnt haben. Wir sind Max also schon gar nicht mehr böse, dass er eigentlich nichts Gutes im Schilde führte - aus der Vogelperspektive betrachtet.

So erzählt Eric Battut eine durchaus zärtliche kleine Geschichte über Freundschaft und Vertrauen. Mit viel Charme verpackt, ordnet sich die zentrale Botschaft einer leichten, unterhaltsamen Erzählung unter. Die kleine Zuhörerschaft folgt aufmerksam dem Vorleser und möchte in Erfahrung bringen, wie weit der Kater wohl gehen wird, um den Vogel in ein großes Festmahl zu verwandeln. Natürlich sind alle darüber erleichtert, dass es dem Vogel gelingt, Max im Herzen zu berühren und umzustimmen. Wie genau das geschieht ist unbedeutend, Blicke reichen eben manchmal aus. Dass sich der kleine Vogel und Max nun gerne mögen und insbesondere Max seinen neuen Freund auch vermisst, ist deutlich. Battut gelingt es darüber, auch dem jungen Publikum die Bedeutung eines freundschaftlichen Miteinanders - das eben auch unter -sagen wir einmal - schwierigen Bedingungen erwachsen kann, ein wenig näher zu bringen.

Der rote Max dominiert entsprechend seinem Namen auch das Farbspektrum der Bilder, doch von Eintönigkeit keine Spur. Eric Battut verpasst durch helle Schraffuren dem roten Fell des Katers einen sanften Schimmer und lässt es glänzend erscheinen. Der kleine schwarze Vogel bekommt eine auffällige rote Brustpartie verpasst - und lässt auch hierüber eine Gemeinsamkeit erkennen. Durch kräftige Konturen und helle Hintergründe schafft der französische Künstler wirkungsvoll Kontrast.

Fazit:

Eric Battut´s kleines Buch über den Beginn einer Freundschaft kann seinen Charme insbesondere über den liebevollen, positiven Ausdruck seiner Hauptfiguren entfalten. ";Der rote Max" überbringt unterhaltsam und gänzlich unaufdringlich seine gefühlvolle Botschaft.

Stefanie Eckmann-Schmechta

 

Der rote Max

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