Komm mit, Moritz

Irgendjemand hat das schöne Piratenbuch von Moritz geklaut. Nun ist er so traurig, dass er nicht mehr einschlafen kann. Während er in den nächtlichen Himmel starrt, taucht plötzlich ein Piratenschiff vor ihm auf und Lissi, Victor und Pedro laden ihn ein, mitzukommen. Die vier wollen einen Schatz bergen, der in einem verlassenen Leuchtturm versteckt ist. Doch der Schatz wird von grimmigen Piraten bewacht und Moritz und Lissi müssen einige List anwenden, um ihr Ziel zu erreichen.

Abenteuerlich, aber ...

Die Geschichte von Moritz und dem Piratenschiff ist voller Abenteuer und lädt die Kinder ein, mit auf eine Traumreise zu kommen. Allerdings lässt sie auch viele Fragen offen. Autor Dieter Wiesmüller präsentiert seinen Lesern die Crew auf eine Weise, die suggeriert, dass die Figuren den kleinen Betrachtern bekannt sein sollten. Ist die Klippe aber übersprungen, so freundet sich das Publikum mit der Crew schnell an. Man macht sich also nebst den Kindern Lissi und Moritz auch mit einem Papagei (Pedro) und einer Ratte (Victor) auf den Weg durch Sturm und dunkle Nacht.

Schöne Bilder

Wer sich mit dem ungewöhnlichen Text etwas schwer tut, wird mit ebenfalls ungewöhnlichen, aber durchaus überzeugenden Bildern entschädigt. Dieter Wiesmüller führt eine spezielle Feder: Seine Bilder sind eine Mischung aus realitätsnahen Figuren, die deutliche Mimik aufweisen und etwas verwaschenem Hintergrund. Das bildet einen faszinierenden Kontrast. Mit seiner Illustration vermag es Wiesmüller auch, den einzelnen Szenen besondere Tiefe zu geben: Die großen Gesichter der Piraten wirken bedrohlich, die Gesichter der Kinder während des Sturms angespannt, die schlafende Stadt vertraut.

Fazit

Dieter Wiesmüllers Bilderbuch Komm mit, Moritz bietet ungewohnte Ansichten. Es mag damit zusammenhängen, dass das Buch bereits 1990 ersterschienen ist und dem damalig gängigen Schema folgt. Für kleine Freunde von Abenteuergeschichten ist dieses Bilderbuch auf jeden Fall eine Bereicherung.