Die Prinzessin und der Drache, der nicht fliegen konnte

  • cbj
  • Erschienen: September 2008
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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonSep 2008

Idee

Die sympathische Hauptfigur Firlefanzia und die anderen unterhaltsamen Persönlichkeiten, lassen die Geschichte sehr lebendig wirken. Ein fröhliches Abenteuer einer quirligen Prinzessin, die man gerne begleitet.

Bilder

Auf den ersten Blick überzeugt das Buch durch seine verspielten und zauberhaften Illustrationen. Die fröhlichen und mit vielen kleinen Details versehenen Bilder begeistern.

Text

Eine flott erzählte fröhliche Geschichte, die den Funken auf Zuhörer und Vorleser gleichermassen überspringen lässt.

Wieder ein Prinzessinnenbuch!- mag da so mancher jetzt denken. Doch immer öfter hören wir von selbstbewussten Prinzessinnen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und so manches Abenteuer furchtlos überstehen. So auch Prinzessin Firlefanzia, die hier die Bekanntschaft mit einem etwas unglücklichen Drachen macht...

Die kleine Prinzessin Firlifanzia ist es endgültig leid immer nur im Schloss herumzusitzen und auf einen Prinzen zu warten, der sie küsst. Sie findet Küssen total blöd. Eines Morgens verkündet sie ihren Eltern, so mir nichts dir nichts, dass sie fortgeht und ihren treuen Freund Pippin, ein kleiner Hund, mitnimmt. Schon bald trifft sie in einem verwunschenen Wald einen Drachen, der seinerseits auch keine Lust mehr hat auf Prinzen zu warten -er jedoch nicht auf küssende sondern auf kampflustige.

So ziehen sie gemeinsam los. Im Land des Lächelns gibt es zu aller Verwunderung nur traurige Gesichter, denn wie sich herausstellt, hat der böse Zauberer Popanz ihnen das Lächeln gestohlen. Zielstrebig machen sich Firlefanzia, Pippin und der Drache auf den Weg. Da dieser Drache jedoch nicht fliegen kann, der Zauberer aber auf einem Berg wohnt, gehen sie zum Professor Pfuffikus, der ihm im Handumdrehen einen Ballon baut. Mit List und Schnelligkeit überrumpeln sie Popanz und können zu guter Letzt das Lachen ins Land des Lächelns zurückbringen. Genug Anlass für eine Riesen -Party!

Hier wird die Prinzessin nicht von einem Prinzen gerettet. Ganz im Gegenteil, sie flieht sogar vor diesen allzu gern küssenden Prinzen und nimmt wie ein modernes Mädchen ihr Leben und Glück selbst in die Hand. Der Name Firlefanzia, ihre sehr grosse Krone und ihre riesigen spitzen Schuhe geben gleich den richtigen Eindruck dieser quirligen kleinen Prinzessin wieder. Natürlich gehört ein Drache zu einem Märchen, aber dieser kann nicht fliegen. Er bindet seine Stirnfransen mit einem Pflanzenstiel zusammen und sieht mit seinen runden weissen Punkten im Gesicht und den grossen Kulleraugen keineswegs furchteinflössend aus. Das einzig grimmige und missgünstig blickende Wesen in dem ansonsten fröhlichen Buch ist der Zauberer Popanz.

";Die Prinzessin und der Drache, der nicht fliegen konnte" ist ein Autoren-Debüt von Ulrike Mühlhoff, die ansonsten als Illustratorin von Kinder- und Märchenbüchern bekannt ist. Und Ulrike Mühlhoff ist mit ihrem Debüt gleich eine sehr schön runde, flotte und herzerfrischende Geschichte mit einem schönen Erzählbogen gelungen. Der Text ist sehr gut verständlich und gespickt mit vielen lustigen Dialogen. Mit der richtigen Betonung bereitet der Text dem Vorleser sowie dem Zuhörer sehr viel Spass.

Das, was an diesem Buch jedoch sofort auffällt, sind die bezaubernden, liebevoll gestalteten und verspielten Bilder der erfahrenen Illustratorin Ulrike Mühlhoff. Die fröhlich-leichten Pastellfarben versetzen den Betrachter mit ihrer Leuchtkraft unmittelbar in eine positive Grundstimmung. Es gibt dabei zahlreiche kleine Details zu entdecken, die mit ihren humorvollen Einzelheiten den etwas augenzwinkernden Unterton der Geschichte unterstreichen. Jede doppelseitige Illustration ist liebevoll mit den verschiedensten ";Utensilien" eingerahmt. Am Rand entdeckt man da z.B. kleine Paradiesvögel, Laternen, Zahnräder, Fahnen ... Häuser mit schiefen Zipfelmützen oder die zahlreichen und eigentümlichen Forschungsutensilien des Professors bieten sogar selbst den Rahmen. Alles scheint zu leben: Seien es Häuser, Schuhe oder Pflanzen - Hier und da entdeckt man Krabbeltiere und der Drache sieht aus, als wäre er ganz nebenbei mit hauchzarten Tortenspitzen geschmückt.

Firlefanzia wirkt dabei stets dynamisch und lebhaft. In diese Rolle würde sicherlich jedes kleine Mädchen gerne schlüpfen - und so finden wir auch eine kleine Aufmerksamkeit auf der letzen Seite: Eine grosse goldene Prinzessinnenkrone zum Herausnehmen!

Fazit:

";Die Prinzessin und der Drache, der nicht fliegen konnte" ist ein wunderbar unterhaltsames Buch für Gross und Klein. Gerne taucht man in die verwunschen-fröhliche Welt der Prinzessin Firlefanzia ein. Für kleine Prinzessinnen mit einem eigenen Kopf genau das richtige Bilderbuch-Lesefutter!

Sylke Wilmer-Gruchmann

 

Die Prinzessin und der Drache, der nicht fliegen konnte

Ulrike Mühlhoff, cbj

Die Prinzessin und der Drache, der nicht fliegen konnte

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