Takenokolor

Rezension von Kathrin Walther (06.2025)

Ein schönes Roll- & Write-Familienspiel mit toller Optik, das ganz ohne Wartezeit auskommt und sowohl kleinen als auch großen Spielern Spaß macht.

Auf geht es in den fernen Osten, wo harmonisch gestaltete Bambusgärten nur darauf warten, durch die Hände kleiner und großer Spieler in kunterbunten Farben zu erblühen. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach, denn nicht jede Pflanze, jedes Gebäude oder auch jede Wolke lässt sich einfach in einer beliebigen Farbe und Reihenfolge anmalen. Oft müssen bestimmte Regeln eingehalten werden, bevor die asiatischen Gärten wieder in voller Pracht erstrahlen. Langsam erwachen die Bambusgärten zu neuem Leben, sodass sich nach und nach auch Marienkäfer wieder in ihnen wohlfühlen und sich in ihnen ansiedeln. Befinden sich in einem der kleinen Paradise wieder drei Käferchen, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass die Bambusgärten wieder ihre volle Pracht erreicht haben und die Spieler ihre Aufgabe super erfüllt haben!

So funktioniert es

Takenokolor verläuft über mehrere Runden. Bevor es mit einer Partie losgehen kann, muss zunächst entschieden werden, welche der insgesamt vier Varianten gespielt werden soll, wozu verschiedene Blöcke in unterschiedlichsten Schwierigkeitsstufen zur Auswahl stehen. Zwei Pandaköpfe in der linken oberen Ecke kennzeichnen den einfachsten Block, ein anderer Block weist drei Pandaköpfe auf und mit den Themen „Wasserfall“ und „Drache“ gibt es noch zwei anspruchsvolle Varianten mit je vier Pandaköpfen. Ist die Wahl getroffen, erhält jeder Spieler ein Blatt vom entsprechenden Block.

Als nächstes müssen die vier Stifte zusammengebaut werden, die nicht nur zum Ausmalen der Flächen, sondern auch als Würfel dienen, wozu auf jeden Filzstift die farbgleiche Würfelmanschette gesteckt wird. Anschließend kann gestartet werden. Jede Runde läuft dabei in drei Schritten ab:

  1. Der Spieler, der den kleinen Panda hat, ist Startspieler und „würfelt“ mit den vier Spezialwürfeln.
  2. Beginnend mit dem Startspieler wählt nun reihum jeder Spieler einen der Würfelstifte, wobei bei weniger als vier Spielern überzählige Stifte verfallen. Passt in einer Runde kein Stift zu einem der Felder, muss der jeweilige Spieler aussetzen.
  3. Entsprechend den Regeln wird ein Farbfeld des Blockes angemalt, anschließend wird der Panda an die nächste Person im Uhrzeigersinn weitergegeben und eine neue Runde nach demselben Schema, jedoch mit neuem Startspieler, beginnt.

Je nach Block gibt es beim Ausmalen bestimmte Regeln zu beachten. Für alle Varianten gilt, dass in jeder Runde nur ein Feld angemalt werden darf. Zusätzlich müssen Farbe und gewürfeltes Symbol zum ausgewählten Feld passen, oft ist auch noch eine bestimmte Reihenfolge beim Ausmalen zu beachten, beispielsweise müssen die Felder der Bambus-Pflanzen von unten nach oben gefärbt werden. Grenzt an ein Feld ein Marienkäfer, darf dieser zusätzlich angemalt werden. Das Spiel endet, wenn ein Spieler auf seinem Blatt den dritten Marienkäfer ausgemalt hat. Anschließend geht es ans Zusammenzählen der Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt die Partie.

Abwechslungsreiches Spiel mit toller Optik

Bei Takenokolor handelt es sich um ein familienfreundliches „Roll & Write“-Spiel, das vor allem durch seine tolle Optik und sein interessantes Spielkonzept überzeugt, denn anstatt wie normalerweise mit Würfeln zu würfeln, übernehmen die beiliegenden Filzstifte diese Aufgabe. Für jeden Stift gibt es eine farblich passende Manschette, die sich einfach auf den jeweiligen Stift aufstecken lässt. Wer hier etwas Sorge hat, dass der Spielspaß durch ausgetrocknete Stifte schnell vorbei ist oder wer allgemein kein Fan von Filzstiften ist, braucht sich jedoch keine Gedanken machen, denn die Manschetten ließen sich bei uns auch einfach über handelsübliche dicke Buntstifte stecken, die in den meisten Haushalten wahrscheinlich in vielen Farben vorhanden sind. Um auch farbenblinden Personen das Spiel zu ermöglichen, sind auf den Blättern und Manschetten die Farben zusätzlich durch Symbole gekennzeichnet, sodass sie sich auch in diesem Fall eindeutig unterscheiden und zuordnen lassen.

Dadurch, dass das Spiel mit vier verschiedenen Blöcken ausgestattet ist, kommt auch nach mehreren Partien keine Langeweile auf, da für genügend Abwechslung gesorgt ist. Praktisch ist dabei auch, dass die Blöcke drei unterschiedliche Schwierigkeitsstufen aufweisen, was einerseits den Einstieg erleichtert, andererseits aber auch dafür sorgt, dass sich das Spiel an die jeweilige Spielgruppe anpassen lässt und sich somit gut für Familien mit Kindern eignet. Auch wenn sich das Spiel offiziell an Kinder ab 8 Jahren richtet, konnten die ersten beiden Varianten bei uns schon mit vierjährigem Kind problemlos und ohne Unterstützung gespielt werden, da die Regeln schnell verstanden sind und vor allem das Ausmal-Prinzip das Interesse der kleinen Nachwuchsspielerin weckte. Bietet der erste Block für Erwachsene noch etwas wenig Herausforderungen, sind die weiteren Blöcke deutlich interessanter und haben mehr Spieltiefe, sodass auch Erwachsene und ältere Kinder auf ihre Kosten kommen.

Die Dauer einer Runde ist mit 20 bis 30 Minuten angegeben, was auch gut passt und etwas von der gewählten Variante und der Strategie abhängt. Setzt es ein Spieler darauf an, möglichst schnell drei Marienkäfer zu erreichen, ist eine Runde deutlich kürzer, als wenn versucht wird, möglichst viele Punkte einzusammeln. Da alle Spieler gleichzeitig spielen, kommt keine Wartezeit auf, was gerade etwas ungeduldigeren Kindern entgegenkommt, denen das Warten, bis sie wieder an der Reihe sind, schwerfällt. Beim Spiel zu zweit hatten wir jedoch das Gefühl, dass die Stiftauswahl quasi „zu gut“ passte, da Strategien (wie etwa schnell drei Marienkäfer zu sammeln) genau verfolgt werden können, sodass wir die übrigen beiden Stifte nicht mehr haben verfallen lassen, sondern jeder von den übrigen noch einen ausgewählt hat und dann erst erneut gewürfelt wurde, was für uns mehr Spannung und Abwechslung ins Spiel brachte.

Fazit

Ein schönes Familienspiel, bei dem sowohl kleine als auch große Spieler auf ihre Kosten kommen. Einfache Regeln, kurze Runden und verschiedene Varianten sorgen dafür, dass sich das Spiel gut an die Spielgruppe anpassen lässt und so schnell nicht langweilig wird!

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