Lumpi

Bevor sich Lumpi für die Nacht bettet, liest er noch in seinem Lieblingsbuch. Es handelt von einem Bösewicht, der allerhand Unfug treibt. Aber einem tapferen Hund gelingt es schließlich, das Phantom, wie der Bösewicht genannt wird, zu fangen. Auch Lumpi ist ein tapferer Hund. Und so macht er sich am nächsten Morgen, als er zu seinem Schrecken bemerkt, dass ihm jemand folgt, auf die Suche nach dem Phantom, das hinter ihm herschleicht. Das Phantom scheint sich gut zu verbergen, denn jedes Mal, wenn sich Lumpi umblickt, ist da niemand. Doch dann entdeckt Lumpi etwas und nimmt die Verfolgung auf – ungeachtet all der Dinge, die während der wilden Jagd geschehen. Schließlich gelingt es Lumpi, das Rätsel um das Phantom zu lösen.

Bezaubernde Geschichte

Wer mit Hunden oder Katzen lebt, wird die Geschichte, die Ralph Caspers hier auf unvergleichliche Weise erzählt, aus eigener Erfahrung kennen. Und dennoch bleiben die Abenteuer des Dackels Lumpi bezaubernd und laden zum Schmunzeln ein. Der Autor holt die Kinder als Zielpublikum des Bilderbuchs auf einer guten Ebene ab und führt sie mit kurzen, prägnanten Textpassagen durch die Geschichte. Ja, es gelingt ihm sogar, einen regelrechten kleinen Spannungsbogen aufzubauen, an dem vor allem die jüngeren Kinder gebannt hängen. Den etwas älteren Betrachterinnen und Betrachter ruft das Ganze ein Lächeln aufs Gesicht. Und damit erreicht Ralph Caspers mehr als nur gerade eine kurzweilige Unterhaltung für kleine Kinder. Ja, man muss den unerschrockenen Lumpi einfach mögen. Und vor allem, man möchte mehr von dem kleinen Kerl sehen. Denn bei aller Phantasie, die in der Geschichte mitschwingt, so bleibt Ralph Caspers doch sehr dicht an der Realität.

Wunderbares Duo

So herzlich Ralph Caspers über Lumpi erzählt, so liebevoll macht die Illustratorin Amélie Jackowski das Ganze durch ihre Bilder sichtbar. Die Gestaltung des Abenteuers von Lumpi ist optimal gelungen, Autor und Illustratorin erweisen sich als ein wunderbares Duo. Lumpi hat durch die Bilder genau jenen Charme bekommen, der Dackeln zugeschrieben wird, ist leicht verwegen und doch so unglaublich knuffig und gar ein ganz kleines bisschen ängstlich – ein typischer Dackel also. Die Mischung aus kleineren, sehr klaren Zeichnungen ohne große Details und größeren, üppiger gestalteten Bildern ist gut gelungen und lädt dazu ein, immer mal wieder einen Blick ins Buch zu werfen.

Fazit

Lumpi ist eines der Bilderbücher, die man sich als Begleiter fürs Leben aussucht. Der Dackel wächst einem ans Herz und seine Abenteuer geben ein kleines Stückchen heile Welt wieder, ohne dass sie irgendwie unrealistisch verklären.