Christoph Maria Herbst

02 | 2019 Christoph Maria Herbst hat das Buch „Rodrigo Raubein“ für die Hörbuchfassung gelesen. Wir haben mit ihm darüber gesprochen. Foto: © Christian Hartmann

Wer den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch fehlerfrei einlesen kann, hat die härteste Schule schon hinter sich.

Kinderbuch-Couch.de: Mir ist beim Lesen des Buches aufgefallen, dass es stellenweise herausfordernde Namen und Wörter enthält:  „Rodrigo Raubein“, „Knappe Knirps“, „kohlrabenpechduster“, „König Kilian“. Und beim Leiselesen geht es ja noch. Haben Sie sich oft verhaspelt beim Einlesen – oder lange geübt?

Christoph Maria Herbst: Ja, das stimmt. Teilweise ist das Buch sprachlich ganz schön herausfordernd. Aber wer den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch fehlerfrei einlesen kann, hat die härteste Schule schon hinter sich.

Kinderbuch-Couch.de:Bei der Hörbuchproduktion sind Sie sicherlich auf die Performance konzentriert und weniger auf den Inhalt. Aber Sie kennen ja die Geschichte. Was mögen Sie an ihr besonders?

Christoph Maria Herbst: Die Geschichte hat alles, was Spannung erzeugt, einen Lachen macht und in fremde Welten entführt. Hinzu kommt, dass es kein Michael Ende wäre, hätte sie nicht auch noch die eine oder andere Botschaft parat. Diese Mischung aus Tiefen und Höhen, Anspruch und Unterhaltung finde ich klasse.

Kinderbuch-Couch.de: Rodrigo Raubein ist ein besonderes Buch: Ein Gemeinschaftswerk über Generationen, von Michael Ende vor 20 Jahren vor seinem Tod begonnen, hier und heute von Wieland Freund zu Ende geschrieben. Haben Sie das der Geschichte angemerkt?

Christoph Maria Herbst: Die Geschichte wurde, wie ich finde, so weiterphantasiert, dass Michael Ende seine Freude gehabt hätte. Da ist es dann auch nicht ganz so schlimm, dass Wieland Freund manchmal zu längeren und verschachtelteren Sätzen tendiert.

Kinderbuch-Couch.de: Sie sind – mit Verlaub – alt genug um als Kind Michael Endes Bücher gelesen zu haben. Waren Sie Fan? Und wen aus ganz Fantasien und der Welt aller seiner Geschichten war oder ist ihr persönlicher Lieblingsheld? Oder Heldin?

Christoph Maria Herbst: Ich bin tatsächlich mit Michael Ende groß geworden. Im Kino genoss ich seine „Unendliche Geschichte“ und „Momo“ hab ich auf der Bühne gespielt. Natürlich nicht die Titelrolle, sondern den Straßenkehrer Beppo. Dreimal darfst Du raten, welche meine Lieblingsfigur ist.

Kinderbuch-Couch.de: Zurück zu Rodrigo und Knirps. Aus der Sicht des Kindes, das sie damals waren: hätten sie die beiden gemocht, geliebt, das Buch verschlungen?

Christoph Maria Herbst: Mit Sicherheit hätte ich auch sie in mein Herz geschlossen. Zwei so schöne Figuren, die beide über sich hinauswachsen, kann man nur lieb haben.

Kinderbuch-Couch.de: Letzte Frage, denn Sie sind ja nicht nur Hörbuchinterpret, sondern auch Schauspieler. In der Verfilmung von Jim Knopf spielen sie den Herrn Ärmel. Nehmen wir an, Rodrigo und Knirps werden auch verfilmt: wen möchten sie spielen und warum?

Christoph Maria Herbst: Den fiesen Zauberer natürlich. Da kann man sich schön austoben. Wobei Papagei Sokrates natürlich die größere Herausforderung wäre (lacht).

Das Interview führte Rita Dell’Agnese im Februar 2019.
Foto: © Christian Hartmann

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