Das kleine WIR

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Rita Dell'Agnese
90%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonJun 2019

Idee

Der Wert einer guten Freundschaft könnte kaum stimmiger sichtbar gemacht werden.

Bilder

Die liebevolle Illustration löst bei den Kindern großes Verständnis für die Thematik aus.

Text

Die Textpassagen sind im Umfang bescheiden, ergänzen aber die Bilder auf gute Weise.

Zusammen geht alles besser

Ben und Emma sind Freunde. Weil sie sich so gut verstehen, ist zwischen ihnen das «kleine Wir» entstanden und zu einem grossen Geschöpf angewachsen, das Ben und Emma überall begleitet. Mit dem «kleinen Wir» schaffen die beiden Kinder fast alles: Sie trotzen Ungeheuern und erleben Abenteuer. Sie tanzen und überwinden Hindernisse. Doch dann zanken sich Ben und Emma. Das «kleine Wir» schrumpft in sich zusammen und verschwindet schliesslich ganz. Die Welt um Ben und Emma wird trist. Traurig suchen sie nach dem kleinen Wir, das sich nirgends mehr entdecken lässt. Weder Ben noch Emma können das «kleine Wir» noch finden. Erst, als sie sich für die Suche wieder zusammentun und gemeinsam an einem Strick ziehen, können sie das «kleine Wir» schliesslich entdecken. Ganz winzig und schwach – aber noch am Leben. Ben und Emma tun nun alles, um es wieder gesunden zu lassen.

Eindrucksvoll dargestellt

Die Aussage von Daniela Kunkel ist klar: Zusammen geht alles besser. Und auch: Das «kleine Wir» lebt im eigenen Herzen. Diese Aussage in einem Bilderbuch festzuhalten, ist eine Herausforderung. Die Autorin und Illustratorin hat sich dieser Aufgabe gestellt und sie bravourös gemeistert. Das «kleine Wir» ist ein eindrucksvoll sympathisches Wesen, das die Herzen des kleinen Zielpublikums sofort erobert und das Gefühl auslöst, ein wichtiges Element im Leben zu sein. Das zottelig-grüne Wesen mit dem freundlichen Gesicht wird als starker Verbündeter wahrgenommen und die Kinder leiden mit diesem liebenswerten Kerl, als er immer kleiner wird und sich in sich selber zurück zieht. Hier schafft Daniela Kunkel es erneut, den Kindern sichtbar zu machen, weshalb das so gekommen ist. Der Rückzug des «kleinen Wirs» wird gut verständlich dargestellt und die Zeichnungen beschreiben eindrücklich, wie es passieren konnte, dass der gutmütige Kerl verschwindet. Auch die anschliessende Leere im leben von Ben und Emma spiegelt sich in den Bildern gut. Daniela Kunkel arbeitet mit Farben und Formen und entwickelt dadurch eine optimale Bildsprache.

Nur das Notwendigste an Text

Die Buchautorin setzt vor allem auf ihre ausdrucksstarken Bilder. Der marginale Text ist eine Erklärungshilfe für die Vorleserinnen und Vorleser, aber auch für die kleinen Leseanfänger, die sich an dieses Bilderbuch heranwagen. Obwohl die Textpassagen bescheiden gehalten sind, hat das Bilderbuch eine starke Aussagekraft, die es jedoch vor allem der gelungenen Illustration verdankt. So kann das Bilderbuch auch von den Kindern verstanden werden, die es alleine betrachten, ohne es von einem Erwachsenen erklärt zu bekommen. Was aber an Text zu finden ist, ist gut gewählt, um vor allem ein sehr junges Publikum zu überzeugen. Zwar ist die Aussage des Buches auch für ältere Kinder durchaus wichtig, doch ist die Grundpräsentation auf das Vorschulalter ausgerichtet.

Fazit

Mit dem Bilderbuch «Das kleine Wir» spricht Daniela Kunkel ein wesentliches Thema an und verdeutlicht unter anderem den Wert einer guten Freundschaft. Die Gestaltung überzeugt dabei ebenso, wie die Geschichte als solche. Ein schönes und vor allem wunderbar tiefgründiges Bilderbuch.

Das kleine WIR

Daniela Kunkel, Carlsen

Das kleine WIR

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